Es mag am Alter liegen. Oder an der Erfahrung. Vielleicht ist es auch so, dass beide Dinge eine Symbiose eingehen. Ergebnis: Man sieht vieles pragmatischer als in der Jugend  und erfreut sich zunehmend an den scheinbar selbstverständlichen Dingen des Lebens.
 Dann lässt man sich nicht mehr von dem tollen Äußeren und den technischen Gimmicks eines italienischen Supersportlers blenden, sondern weiß längst, dass 
 es auf Dauer richtig nervt, wenn einem, 
 wie bei der Ducati 999 oder der Bimota DB5, die kunstvoll ins Design integrierten Spiegel den Blick auf den rückwärtigen Verkehr vorenthalten. Vor diesem Hintergrund erscheint die gewöhnliche Standardware an japanischen Rohrlenkern 
 wie bei dem Testtrio als wahre Wohltat. Genauso wie ein ausreichend vorhandener 
 Lenkeinschlag im Stadtverkehr oder beim Wenden in der heimischen Hofeinfahrt. Und selbst eine problemlose Startprozedur nach kalter Herbstnacht und eine geschmeidige Warmlaufphase können demjenigen wohlige Schauer über den Rücken laufen lassen, der das kapriziöse Verhalten und die polternde Raubeinigkeit so mancher vermeintlicher Hightech-Primadonna kennen gelernt hat. 
 Kurz gesagt: Man schätzt die Vorteile eines »stinknormalen Allerwelts-Reihenvierzylinders« wie ihn  Honda Hornet 600 , 
  Kawasaki Z 750  und  Yamaha FZ6  bieten. Und fühlt sich wohl in einer erfrischend einfachen Welt, in der ein kurzer Blick in den Rückspiegel reicht, um zu erkennen, dass von hinten nichts kommt. In der 
 man nicht für jeden Streckenabschnitt ein geeignetes Fahrwerks-Set-up austüfteln muss, sondern in der Regel nur die Federvorspannung (Z 750 auch Zugstufendämpfung) des Federbeins einstellbar ist. In der selbst auf schmalen Landstraßen in einem Zug gewendet werden kann. Und wo man dann in aller Ruhe den herrlichen Ausblick genießt, den jener Platz versprach, an dem man soeben fast vorbeigerauscht wäre.
 Und wer nun mit Aussicht nichts am Helm hat? Wer lieber Zehntel stoppt und Hundertstel misst? Muss sich nicht grämen! Er befindet sich auch fahrdynamisch mitten im Leben. Denn egal, ob Z 750, FZ6 oder 
 renovierte Hornet  wir reden hier über Motorräder, die bei Bedarf richtig zur 
 Sache kommen. 110, 98 und 97 PS, in der oben genannten Reihenfolge. Damit trennt die drei formal weitaus mehr von der 78-PS-Klasse, als sie mit den wilden 600er-Supersportlern verbindet. 
 Folgerichtig verströmt keine der drei Maschinen auch nur den geringsten Hauch von Biederkeit. Im Gegenteil: Ihr Temperament wirkt so ansteckend, dass sich selbst ausgewiesene Liebhaber der gemäßigten Gangart dabei ertappen, sich auf der 
 Autobahn Windschattenduelle zu liefern. Die digitalen Geschwindigkeitsanzeigen zumindest der Kawa und der Yamaha 
 signalisieren dabei Tempi jenseits der 240, die Honda kann nicht folgen. Wobei anzumerken ist, dass die Digitaltachos deutlich voreilen, denn in Wahrheit ist die Kawa gemessen 234 km/h und die Yamaha ohne Windschatten 224 km/h schnell. Dass die Honda schon vorher deutlich abplatzt, hat zwei Gründe: Erstens lässt sie statt der versprochenen 97 nur 89 Pferde galoppieren, und zweitens ist sie viel zu lang 
 übersetzt. So bleibt es bei 215 km/h  im fünften Gang, während der Fahrzeugbrief mit 230 km/h unerschrocken hochstapelt.
 Ganz im Gegensatz zur FZ6. Lediglich 210 km/h sind im Dokument vermerkt, so dass einzig Kawasaki mit 235 km/h die 
 Sache auf den Punkt trifft. Dass die 
 Herstellerangabe stimmt respektive nur minimal von den Messwerten abweicht, ist nach jahrelanger Erfahrung von MOTORRAD die Regel. Weshalb normalerweise auch dieser Wert angegeben wird. Angesichts der Auffälligkeiten im vorliegenden Fall  die langsamere Honda ist laut Schein schneller als die real schnellere Yamaha  hat MOTORRAD dieses Mal nachgemessen und die Punkte nach den tatsächlich erzielten Werten vergeben. 
 Doch zurück zu den Dingen, die 
 wirklich zählen. Zu den alten Wahrheiten. Eine lautet: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen. Jedenfalls, wenn es um den 
 Durchzug geht. Und mit Blick auf die 
 Hornet-Sekundärübersetzung möchte man eine weitere hinzufügen: Wenn der Hubraum schon nicht besonders üppig ausfällt, sollte man wenigstens gescheit 
 übersetzen. So wie Yamaha. Die FZ6 kann der 750er-Kawa immerhin noch halbwegs folgen, die Hornet nie und nimmer (siehe Messwerte Seite 36). Mit der Folge, dass der Sechste eigentlich stets Pause hat. Mensch, Honda, was soll das? Andererseits: Den Traum vom immerwährenden letzten Gang träumt auf einem 600er-
 Reihenvierzylinder ohnehin niemand. Wenn dann noch wie bei dieser Hornet ein locker flutschendes Getriebe (es gab schon schlechtere) und ein laufruhiger Motor hinzukommen, verlieren Drehzahl wie auch Schaltvorgänge ihre Schrecken, während die raue Gangart des Kawa-Triebwerks ebenso omnipräsent ist wie sein satter Antritt in allen Lagen. 
 Der FZ6-Motor kribbelt hingegen nur so um die 5000/min deutlich und kann 
 im Übrigen seine Supersportvergangenheit nicht leugnen. Ein wenig Berg- und Talfahrt im unteren Drehzahlbereich mit einem 
 kleinen, im Fahrbetrieb kaum spürbaren Hänger bei 6000/min Touren  aber dann! Knapp jenseits der 8000er-Marke geht es steil bergauf. Der kleine Kraftzwerg jubelt bis weit über 13000/min hinaus und liefert bei 12000/min sein Leistungshoch von 
 99 PS, während der Kawa-Motor seine 
 108 PS exakt 1000/min eher abgibt.
 In unserer Zweiradrealität abseits der Autobahnen spielen diese Werte allerdings nur eine Rolle, wenn man sich sehr sportlich voranbewegt. Und selbst dann muss man sich förmlich zwingen, den optimalen Drehzahlbereich einer FZ6 zu nutzen, sprich, sie permanent zwischen 8000 und 13000/min zu nudeln. Das Gleiche trifft im Prinzip für die Hornet zu.
 Viel besser ist es im Alltag, den verhaltenen Schub durch mächtig Kurvenspeed und eine runde Fahrweise zu 
 kompensieren. Die Qualitäten dazu bringt insbesondere das Yamaha-Fahrwerk mit. Zwar nicht superhandlich, aber ausgesprochen neutral segelt die vollgetankt nur 
 201 Kilogramm schwere und recht hochbeinige FZ6 von einem Eck ins andere, 
 gibt sich dabei nahezu unerschütterlich und lässt sich weder von unerwünschten Lastwechselreaktionen noch von Bodenunebenheiten aus der Ruhe bringen. Hinzu kommt die wirkungsvolle und ordentlich dosierbare Doppelkolben-Bremsanlage  und die Reserven von Gabel und Federbein, die der Fazer den ersten Platz im Fahrwerkskapitel sichern.
 Doch die Hornet hat aufgeholt. Obwohl nicht alles Gold ist, was seit Anfang des Jahres als Upside-down-Gabel an der Honda-Front glänzt, bietet doch das nicht einstellbare Bauteil mit 41er-Standrohren nun deutlich mehr Reserven als die konventionelle Vorgängerin. Die ging bei nachdrücklichen Bremsmanövern nämlich gerne auf Block. Für die exakte Rückmeldung, welche die straffere Yamaha-Front liefert, reicht es trotzdem noch nicht ganz. Und auch die Qualitäten und Reserven des Federbeins kommen nicht an das FZ6-Pendant heran.
 Eine Tatsache, die gleichermaßen für die Kawasaki gilt und naturgemäß im So-
 ziusbetrieb besonders zu Geltung kommt. Den wird man angesichts der Platzverhältnisse und mangelnden Haltemöglichkeiten auf der Z 750 jedoch ohnehin vermeiden. Im Gegensatz dazu sind Beifahrer auf der Hornet und der FZ6 durchaus kommod untergebracht. Doch auch wer mit der Kawa allein unterwegs ist, wünscht sich auf onduliertem Belag angesichts der 
 Gelassenheit der beiden Konkurrentinnen eine souveräneres Auftreten. Wenn es wellig wird, sind Lenkkorrekturen auf der 
 Z 750 unumgänglich, weil bereits kleinste Unebenheiten ein deutliches Aufstellmoment nach sich ziehen. Auf topfebener 
 Piste legt die Kawasaki dagegen trotz der soften Fahrwerksabstimmung eine ordentliche Vorstellung hin.
 Das heißt nun nicht, dass man den beiden anderen auf schlechten Strecken nicht folgen könnte. Es bedeutet aber etwas mehr Arbeit am Lenker. Nicht allein, weil häufig korrigiert werden muss, sondern auch, weil die Doppelkolben-
 Zangen der Z 750 deutlich mehr Handkraft 
 bei schlechterer Dosierbarkeit benötigen als etwa die der Honda-Bremse. Die zeigt nachdrücklich auf, zu was diese vermeintlich einfache Technik in der Lage ist.
 Womit wir wieder beim Stichwort sind. Sich an einfachen Dingen erfreuen. Einer bequemen, aufrechten Sitzposition zum Beispiel. Die bieten alle drei Testkandi-
 daten, aber mit Unterschieden. So empfiehlt sich die Hornet mit ihrer geringen Sitzhöhe und dem vergleichsweise geringen Abstand zwischen Sitzbank und Fußrasten eher für kürzer Gewachsene, während die Yamaha in dieser Hinsicht reichlich Platz bietet. Dafür liegt deren Lenkerkröpfung nicht jedem, und auf der Kawasaki stört manchen der recht breite Tank sowie eine harte Sitzbankkante im Schritt. Kleinigkeiten, fürwahr, genau wie die minimal unterschiedlichen Verbräuche (siehe oben) oder die digitale Drehzahlmesserspielerei, die sich Z 750 und FZ6 leisten und die so gar nicht in diese bodenständige Welt passen. 
 Wirkliche Gründe, sich für das eine oder andere Bike zu entscheiden, sehen jedoch anders aus. Zum Beispiel so: Wer einen auch unten herum kräftigen Motor mag und hohe Drehzahlen hasst, greift zur Z 750. Wer es lieber zierlich und superhandlich liebt und zudem kurze Beine 
 hat, sollte die Hornet 600 in Erwägung 
 ziehen, die praktisch das Gleiche kostet wie die Kawa. Und wer hohe Drehzahlen nicht scheut und auf moderne, ausgewogene Fahrwerkstechnik setzt, kommt 
 an der FZ6 nicht vorbei  der Siegerin nach Punkten. So einfach ist das.
Die andere Mittelklasse
Zunächst liegt der Unterschied auf der Hand. Bis 78 PS die einen, deutlich darüber die anderen. Zumindest auf dem Papier ist die Grenze scharf gezogen. In der Realität aber verschwimmen die Konturen ein wenig. Beispiel Leistung: 80 PS drückte das stärkste 78-PS-Motorrad, Suzukis 
 Bandit 650, beim großen Vergleichstest in MOTORRAD 21/2005 auf die Rolle. Das sind gerade einmal neun weniger, als die Hornet abliefert. Und auch bei den Fahrleistungen liegen nicht zwangsläufig die offenen Vierzylinder vorne. Die in diesem Kapitel quicklebendige Suzuki SV 650 zum Beispiel zeigt der Hornet bis auf die Höchstgeschwindigkeit und die Beschleunigung auf 140 km/h 
 in allen Disziplinen, wo es langgeht.
 An die Fahrleistungen der Z 750 allerdings kommt im Feld der 78-PSler keine auch 
 nur annähernd heran. Und auch für alle, die 
 häufiger jenseits der 200 km/h unterwegs sein wollen, ist die offene Vierzylinder-Mittelklasse erste Wahl. Geht es jedoch nach Punkten, kann die 78-PS-Klassensiegerin, Kawasaki ER-6n, sogar knapp an der Gewinnerin dieses Wettstreits, der Yamaha FZ6, vorbeiziehen. Selbst mit zwei Zylindern und strammen 28 PS weniger.
Technische Daten: Honda Hornet 600

Motor
 Wassergekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, zwei oben liegende, kettengetriebene Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, 
 Tassenstößel, Nasssumpfschmierung, Gleichdruckvergaser, Ø 34 mm, ungeregelter Katalysator mit Sekundärluftsystem, Lichtmaschine 330 W, Batterie 12 V/6 Ah, mechanisch be-
 tätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette.
 Bohrung x Hub 65,0 x 45,2 mm
 Hubraum 600 cm3
 Verdichtungsverhältnis 12,0:1
 
 Nennleistung 71 kW (97 PS) bei 12000/min
 
 Max. Drehmoment 63 Nm bei 9500/min
 Schadstoffwerte (Homologation) in g/km
 CO 0,472 / HC 0,627 / NOx 0,137
 
 Fahrwerk
 Zentralrohrrahmen aus Stahl, Motor mittragend, Upside-down-Gabel, Ø 41 mm, Zweiarmschwinge aus Aluminium, Zentralfederbein, direkt angelenkt, verstellbare Federbasis, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 296 mm, Doppelkolben-Schwimmsättel, Scheibenbremse hinten, Ø 220 mm, Einkolben-Schwimmsattel.
 
 Alu-Gussräder 3.50 x 17; 5.00 x 17
 
 Reifen 120/70 ZR 17; 180/55 ZR 17
 
 Bereifung im Test Michelin Pilot Road »S«
 Maße und Gewichte
 Radstand 1420 mm, Lenkkopfwinkel 64,6 Grad, Nachlauf 98 mm, Federweg v/h 120/
 128 mm, Sitzhöhe* 780 mm, Gewicht vollgetankt* 203 kg, Zuladung* 187 kg, Tankinhalt 17 Liter.
 
 Garantie zwei Jahre
 Service-Intervalle alle 6000 km
 Farben Schwarz, Orange, Blau, Silber
 Preis 7190 Euro
 Nebenkosten 170 Euro
Technische Daten: Kawasaki Z 750

Motor
 Wassergekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, zwei oben liegende, kettengetriebene Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Tassenstößel, Nasssumpfschmierung, Einspritzung, Ø 34 mm, ungeregelter Katalysator mit Sekundärluftsystem, Lichtmaschine 336 W, Batterie 12 V/8 Ah, mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette.
 Bohrung x Hub 68,4 x 50,9 mm
 Hubraum 748 cm3
 Verdichtungsverhältnis 11,3:1
 
 Nennleistung 81 kW (110 PS) bei 11000/min
 
 Max. Drehmoment 75 Nm bei 8200/min
 Schadstoffwerte (Homologation) in g/km
 CO 3,769 / HC 0,616 / NOx 0,096
 
 Fahrwerk
 Rückgratrahmen aus Stahl, Motor mittragend, Telegabel, Ø 41 mm, Zweiarmschwinge aus Stahl, Zentralfederbein mit Hebelsystem, verstellbare Federbasis und Zugstufendämpfung, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 300 mm, Dop-
 pelkolben-Schwimmsättel, Scheibenbremse hinten, Ø 220 mm, Einkolben-Schwimmsattel.
 
 Alu-Gussräder 3.50 x 17; 5.50 x 17
 
 Reifen 120/70 ZR 17; 180/55 ZR 17
 
 Bereifung im Test
 Bridgestone BT 019 »N«/BT 012 »E«
 Maße und Gewichte
 Radstand 1425 mm, Lenkkopfwinkel 65,5 Grad, Nachlauf 104 mm, Federweg v/h 120/
 126 mm, Sitzhöhe* 810 mm, Gewicht vollgetankt* 219 kg, Zuladung* 179 kg, Tankinhalt 18 Liter.
 
 Garantie zwei Jahre
 Service-Intervalle alle 6000 km
 Farben Schwarz, Blau, Rot
 Leistungsvarianten
 25 kW (34 PS) und 72 kW (98 PS) 
 Preis 7195 Euro
 Nebenkosten 105 Euro
Technische Daten: Yamaha FZ6

Motor
 Wassergekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, zwei oben liegende, kettengetriebene Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Tassenstößel, Nasssumpfschmierung, Einspritzung, Ø 38 mm, ungeregelter Katalysator mit Sekundärluftsystem, Lichtmaschine 290 W, Batterie 12 V/10 Ah, mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette.
 Bohrung x Hub 65,5 x 44,5 mm
 Hubraum 600 cm3
 Verdichtungsverhältnis 12,2:1
 
 Nennleistung 72 kW (98 PS) bei 12000/min
 
 Max. Drehmoment 63 Nm bei 10000/min
 Schadstoffwerte (Homologation) in g/km
 CO 1,300 / HC 0,650 / NOx 0,110
 
 Fahrwerk
 Brückenrahmen aus Aluminium, Motor mittragend, Telegabel, Ø 43 mm, Zweiarmschwinge aus Aluminium, Zentralfederbein, direkt angelenkt, verstellbare Federbasis, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 298 mm, Doppelkolben-Schwimmsättel, Scheibenbremse hinten, Ø 245 mm, Einkolben-Festsattel.
 
 Alu-Gussräder 3.50 x 17; 5.50 x 17
 
 Reifen 120/70 ZR 17; 180/55 ZR 17
 
 Bereifung im Test Dunlop D 252
 Maße und Gewichte
 Radstand 1440 mm, Lenkkopfwinkel 65 Grad, Nachlauf 98 mm, Federweg v/h 130/130 mm, Sitzhöhe* 810 mm, Gewicht vollgetankt* 201 kg, Zuladung* 196 kg, Tankinhalt/Reserve 19,4/3,4 Liter.
 
 Garantie zwei Jahre
 Service-Intervalle alle 10000 km
 Farben Rot, Schwarz, Silber
 Preis 6750 Euro
 Nebenkosten 145 Euro
1. Platz - Yamaha FZ6
Yamaha FZ6 Tolles Fahrwerk, hohe Alltagstauglichkeit  
 die FZ6 hat viele Stärken und nur eine Schwäche. Wenig Druck 
 aus dem Keller. Aber das ist (beinahe) klassenüblich.
2. Platz - Honda Hornet 600
Honda Hornet 600 Eine runde Sache, Jahrgang 
 2005. Nicht nur wegen der neuen Gabel. Sondern weil das Konzept stimmt. Was man von der Sekundärübersetzung nicht sagen kann.
3. Platz - Kawasaki Z 750
Kawasaki Z 750 Eine 750er zum 600er-Kurs  wer wollte da klagen. Zumal, wenn der Motor so zur Sache geht. Fahrwerkstechnisch hingegen liegen die beiden Kleinen vorne. Da ginge noch was.
Punktewertung: Motor
Wie auf dem Prüfstand, so im Leben. Der 750er-Kawa-Vierzylinder setzt seinen Hubraumvorsprung in einen deutlichen Punktsieg um, liegt sowohl bei den Fahrleistungen als auch in Sachen Leistungsentfaltung und Ansprechverhalten vorne. Ebenso eindeutig belegt die FZ6 in diesen Kriterien Rang zwei. 
 Der nicht mehr ganz taufrische Hornet-Motor muss indes überall 
 deutlich Federn lassen. Er reicht in den Fahrleistungen nicht an die beiden anderen heran, spricht am ruppigsten an und startet am 
 unwilligsten. Dazu kommt der Fauxpas bei der Gesamtübersetzung. Die Bewertung für Topspeed beruhen nicht wie üblich auf Homologationsangaben, sondern auf MOTORRAD-Messwerten (siehe 
 Lauftext Seite 31).
Punktewertung: Fahrwerk
Sehr ausgewogen und darum in diesem Kapitel 
 zu Recht auf Platz eins präsentiert sich die FZ6. Bis auf die 
 eingeschränkte Handlichkeit zeigt sie kaum Schwächen. Auch 
 für den Soziusbetrieb ist die Yamaha erste Wahl. Die Hornet 
 ist mit Abstand die Handlichste, während die Z 750 sich beim 
 Geradeauslauf ebenso wie im Kurvengeschlängel Schwächen 
 leistet, speziell auf schlechtem Geläuf.
Punktewertung: Sicherheit
Der Sieg der Hornet in diesem Kapitel geht 
 vor allem auf ihre Bremsanlage zurück, bei der Beläge und 
 Scheiben die gelungenste Reibpaarung bilden. Enttäuschend 
 diesbezüglich, obwohl die beiden Bremsanlagen prinzipiell 
 baugleich sind, die Kawasaki. Generell ist unverständlich, dass 
 ABS in der sportiven Mittelklasse noch keinen Einstand gehalten hat, während die 78-PS-Klasse (siehe MOTORRAD 21/2005 
 sowie Kasten Seite 32) zum Teil bereits damit ausrückt. Einen 
 Lenkungsdämpfer braucht hingegen keine der Kandidatinnen. 
 Der Punktabzug der Z 750 im Kapitel »Sicht« rührt daher, 
 dass die kernigen Vibrationen das Bild im Rückspiegel mitunter verschwimmen lassen.
Punktewertung: Alltag
In Sachen Ausstattung herrscht Patt, bei 
 der Reichweite, der Zuladung und der Handhabung liegt die 
 FZ6 vorn. Allerdings sind die Abstände in diesem Kapitel gering, weil sich sowohl Hornet wie Z 750 und FZ6 als absolut alltags-
 tauglich präsentieren.
Punktewertung: Komfort
Kein Ruhmesblatt für die Z 750. 
 Geht der Komfort in der ersten Reihe noch in Ordnung, ist auf dem Soziusplatz Hängen im Schacht. Spitz der Kniewinkel, kurz das 
 Polster, keine Haltemöglichkeit. Das können die anderen besser. Und ihre Vierzylinder laufen deutlich geschmeidiger als der kernig 
 vibrierende Kawasaki-Motor.
Punktewertung: Kosten / Umwelt
Beim Verbrauch noch Kopf an Kopf, trennt sich in 
 den darauf folgenden Kriterien die Spreu vom Weizen. Bei den 
 Inspektionskosten liegt die FZ6 vorne, beim Unterhalt kosten 
 der zusätzliche Hubraum und die höhere Versicherungsprämie 
 die Kawasaki Punkte, während Hornet und FZ6 gleichauf liegen. 
 Genau wie bei den Abgaswerten, wo sich wiederum die Z 750 
 nach unten absetzt. Richtig glänzen kann in dieser Hinsicht 
 jedoch keine der drei Kandidatinnen.





