- Kilometerstand: 5.900, 05/2020
- Kilometerstand: 2.354, 02/2020
- Kilometerstand: 1.753, 01/2020
Im ersten Fahrbericht und im Vergleichstest konnte die neue Yamaha Ténéré 700 bereits ordentlich punkten. Kurz vor Weihnachten 2019 beschenkt sich die Redaktion MOTORRAD selbst. Seit dem 29.November 2019 ist eine Ténéré 700 Teil der Dauertestfamilie.
Auf dem Digitaldisplay im Cockpit stehen zu Testbeginn schlanke 480 Kilometer. Sie tritt quasi mit Vollausstattung an. Dazu zählen unter anderem Alukoffer, Sturzbügel, Akrapovic-Auspuff und ein Alu-Werkzeugfach unter dem Motor. Bevor der Zweizylinder aber endgültig in den Redaktionsalltag entlassen wird, muss er sich noch auf dem Prüfstand messen lassen. Danach folgen noch die Eingangsmessung sowie die Verplombung des Motors und eine Kompressionsmessung. Ungefähr bei 25.000 km veröffentlicht MOTORRAD dann eine Dauertest-Zwischenbilanz; nach 50.000 Kilometern folgen Abschlussmessungen, bevor der Motor der Yamaha zerlegt und begutachtet wird.
Wie es der Yamaha Ténéré 700 im Dauertest-Alltag ergeht, lest ihr im Folgenden.
Kilometerstand: 49.500, 8/2022
Der knapp 20.000 Kilometer gelaufene Kettensatz war so verschlissen, dass er für die Abschlussmessungen ersetzt wurde. Ansonsten alles paletti. In Planung: Sobald in der Werkstatt wieder Platz ist, wird die Dauertest-Ténéré zerlegt und vermessen.
Kilometerstand: 45.330, 6/2022
Die Ténéré ließ sich kaum noch schieben, weil die hintere Bremse nicht vollständig löste. Grund: eine schwergängige Pedalmechanik. Das wusste schon die "Omma": Schmieren und Salben hilft allenthalben!
Kilometerstand: 43.075, 3/2022
Chefredakteur Uwe Seitz entführt die Yamaha zum Offroad-Training: Zündschloss hakt, Kupplung kommt spät. Trotzdem tolles Bike.
Kilometerstand: 40.900, 1/2022
Im Dezember und Januar haben die Dauertester wegen aktueller Tests und Präsentationen, oft schlechten Wetters und der Weihnachtsferien meist Pause. Deshalb musste die Ténéré die halbwegs warme Redaktionsgarage im Winter 2021/2022 nur selten verlassen.
Kilometerstand: 30.000, 6/2021
Auch Chef vom Dienst Matthias Ackermann war von der Ténéré 700 angetan. Privat fährt er eine MT-07, somit war der agile und spritzige 700er-Motor für ihn nichts Neues. Rund 1.200 Kilometer, überwiegend im schwäbischen Hinterland und an den Bodensee auf ausschließlich Asphalt, machten auch bei ihm Laune. Die Sitzhöhe mit 880 mm bei 1,86 Meter Körpergröße ist optimal. Wenig Schnickschnack, viel Enduro mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Lediglich die etwas harte Schaltung und vor allem die wenig komfortable Sitzbank trüben das Bild ein wenig. Ansonsten ein rundum gelungenes Motorrad das zurecht im Redaktionsalltag beliebt ist.
Kilometerstand: 21.520, 12/2020
Dass die Yamaha Ténéré 700 ihren Dauertestjob problemlos und unauffällig absolvieren würde, davon war und ist jeder in der Redaktion überzeugt. Schließlich führte ihre Schwester MT-07 nach dem Ende ihres Dauertests lange die Bestenliste an (siehe MOTORRAD Ausgabe 2/2017). So unauffällig, dass der regelmäßige Routine-Check gelegentlich ausfällt. Gerade noch rechtzeitig fiel auf, dass nach der Herbstausfahrt die hintere Bremse nur noch einen Hauch an Belag trug. In unserem Werkstattregal fand sich ein passendes Paar gerade angefahrener Zubehörbeläge, die flugs montiert wurden. Dann stand der 20.000er-Service an. Mit 369,54 Euro blieb er preislich im Rahmen. Die Zubehörbeläge hingegen überraschen bei stärkerer Beanspruchung mit frühem Fading, weswegen wir zeitnah wieder auf die originalen umrüsten werden.
Kilometerstand: 18.334, 9/2020
MOTORRAD-Reise- und RIDE-Redakteur Thorsten Dentges über die neuen Reifen auf der Yamaha Ténéré 700: "Ich kannte die Ténéré bisher nur mit leichtem bis mittelstarkem Pedeln bei Highspeed/Vmax. Nie schlimm, aber immer etwas störend. Das mag an den Reifen und der der jeweiligen Beladung (volle, schwere Gepäckrolle am Heck) gelegen haben. Erstbereifung war Pirelli Scorpion Rally STR, zuletzt hatte ich den schon recht abgenutzten Dunlop Trailmax Meridian drauf. Nun der Bridgestone Battlax A41 (mit bereits 1.500 Kilometern, überwiegend Autobahn). Spurstabil auch mit Sozia und Minigepäck bei 190 km/h. Echt gut. Ansonsten lenkt er cremig und spontan ein, schnelle Schräglagenwechsel fühlen sich zielgenau und sicher an. Klasse Straßenreifen, so mein Eindruck."
Kilometerstand: 17.804, 09/2020

Auf eine herrliche Spätsommertour nach Lelystad am Ijsselmeer in Holland entführte Action-Team-Reiseleiter Daniel Lengwenus die Yamaha T 7, um etwas Seeluft zu schnuppern. Die lange Etappe mit Start in Stuttgart brachte zwei Erkenntnisse. Erstens, es muss dringend eine tourentaugliche Sitzbank her. Zweitens, wenn man dem 700er Zweizylinder ordentlich die Sporen gibt und das Tempo über 180 km/h Tachoangabe hält, dann laufen auch durch die kleinen Brennräume der Yami über sieben Liter auf 100 Kilometer. Die bereits auf früheren Ausfahrten ermittelte Reichweite von 400 Kilometer sinkt dann natürlich drastisch auf knappe 200 Kilometer am Stück, bevor man an die Zapfsäule muss. Das ist nicht gerade tourentauglich. Die kleine Scheibe indes schützt auch bei diesen Geschwindigkeiten überraschend gut.
Kilometerstand 15.652, 9/2020
MOTORRAD-Reise- und RIDE-Redakteur Thorsten Dentges: "Nach einer grandiosen Tour durch die französische Region Doubs und die Jura-Berge (Kurven, Kurven, Kurven!), bei der die Ténéré sich bereits als komplett unkomplizierter Reisebuddy bewiesen hatte, geht es auf dem Rückweg spontan nochmal über die höchsten Vogesen-Gipfel. Griffiger Asphalt, der den unauffälligen Straßenreifen von Dunlop sehr entgegen kommt. Erstaunlich, wie diese Enduro selbst bei Kampfpilot-Attacken von Power Nakeds (KTM Super Duke, Aprilia Tuono) dagegen halten kann, abhängen lassen muss sie sich jedenfalls nicht trotz "nur" knapp über 70 PS. Wird das Asphaltband schmaler und zerklüfteter, umso besser: Dann ist die leichte Zweizylindermaschine immer vorn. Nach acht Sattelstunden macht sich die schmale, nur mäßig bequeme Sitzbank bemerkbar. Sitzergonomie und Windschutz sind für große Fahrer für mich jedoch eigentlich dauerhaft angenehm, sodass Tagesetappen über 500 Kilometer kein Ding sind.

Ich brauche dennoch eine Pause und steuere südlich von Colmar ein mir bekanntes Weingut an, um ein Präsent für daheim zu besorgen. Am Ende entpuppt sich die Yamaha neben ihrer Qualität als Reiseenduro auch noch als tauglicher Weintransporter. Mit vier Kisten im Gepäck (siehe Bild) versüßte die Vorfreude auf einen geselligen Abend mit Freunden die restlichen öden 250 Autobahnkilometer."
Kilometerstand: 11.001, 7/2020
Auf einem Kurztrip durch den Bayrischen Wald nutzte unser Mann vom MOTORRAD action team, Daniel Lengwenus, den 4 Liter fassenden Reservekanister vom Zubehör-Spezialisten Kriega gleich aus, um die Restreichweite auf Reserve zu testen. Bei angezeigten 4,0 Liter Verbrauch fuhr die Ténéré 700 dann volle 120 Kilometer mit blinkender Reserveanzeige bis sie restlos trocken gefahren war und liegenblieb. Schön, wenn man dann einen praktischen Reservekanister dabei hat, damit es gleich weitergehen kann.

Übrigens, ist die Yamaha eines der wenigen Motorräder, die beim Durchschnittsverbrauch mehr anzeigt, als sie tatsächlich verbraucht. Bei 4,0 Anzeige waren es echte 3,8 Liter auf 100 Kilometer. Deshalb kam sie dann auch 420 Kilometer weit mit offiziell 16 Liter Tank, der sich restlos leer fahren lässt.
Kilometerstand: 5.900, 05/2020
Test-Redakteur Rene Correra war mit der Tenéré Anfang Mai im Odenwald unterwegs. Insgesamt vielleicht die ausgewogenste, stimmigste, vielseitigste Umgebung für den famosen CP2-Motor, der auch in MT-07, Tracer700 und XSR700 steckt. Wieselflinkes, handliches aber trotzdem stabiles Bike. Sehr reisetauglich, komfortables Fahrwerk durch lange Federwege trotzdem stabil. Wahrscheinlich auch das hochwertigste Fahrwerk von allen 700er-Yamahas. Mit Straßenbereifung sind auch die Enduro-Radgrößen kaum ein Nachteil im Alltag. Das superschmale, supergroße Vorderrad zeigt aber bei richtig tiefer Schräglage und schnellem Umlegen irgendwann natürlich sanft seine Grenzen auf. Die handlingfördernde und bequeme Reiseenduro-Ergonomie in Kombination mit wirklich wenig Gewicht: Alleinstellungsmerkmal und Beweis, dass das Thema Reiseenduro auch unter 250 Kilogramm wirklich gut funktioniert. Und die heftige Rally-Optik kommt gut an, man wird häufig auf das Motorrad angesprochen. Die Vorderradbremse könnte jedoch deutlich kräftiger zupacken für meinen Geschmack, man muss schon richtig reinlangen, wenn man flott fährt und trotzdem ist die Wirkung nicht sehr stark. Schön wäre auch ein verstellbares oder etwas größeres Windschild.
Kilometerstand: 2.354, 02/2020
Grundsolide spult die Yamaha Kilometer um Kilometer ab. Sie erfreut sich in der Redaktion großer Beliebtheit und kann sich keine Pause gönnen. Wie gerne die 700er-Enduro gefahren wird, zeigt der rasche Anstieg der Laufleistung: zehn Wochen im Dienst und knapp 2.400 Kilometer auf dem Tacho trotz Regen, Schnee, Graupel und bitterkalten Außentemperaturen. Während zum Start des Dauertest-Marathons noch bemängelt wurde, dass die originale Stollenbereifung vielleicht für den Ritt ins Gelände taugt, aber nicht für den Stadtverkehr und die Landstraße, wurden vor Kurzem Dunlop Trailmax Meridian auf die Felgen gezogen.

Pendelte das Vorderrad mit den Original-Reifen noch spürbar bei Stadttempo, läuft die Ténéré nun sauber geradeaus. Unsere Yamaha ist ausgestattet mit einem Akrapovic-Endschalldämpfer aus dem Yamaha-Teilekatalog. Damit drückt der 700er-Zweizylinder 74 PS und 68 Newtonmeter auf den Prüfstand. Im Vergleich zum Original-Topf sind das zwei Pferde und vier Newtonmeter mehr. Defekte traten keine auf, bis auf unschöne Korrosionsstellen. Die Bremsscheiben vorne und hinten fangen an zu korrodieren und zeigen deut- liche Rostflecken. Das ist, trotz häufigem Einsatz im Nassen, definitiv unschön.
Kilometerstand: 1.753, 01/2020
Gediegen in Schwarz-Blau und ausgestattet mit Originalzubehör aus dem Yamaha-Teilekatalog wie Sturzbügeln oder einem Akrapovič-Endschalldämpfer sammelt die Zweizylinder-Enduro immer mehr Herzen in der Redaktion. Wenn man denn zum Fahren kommt, denn Kollege Jens Möller-Töllner ist unnachgiebig mit der Yamaha unterwegs und kann sich nur schwer von ihr trennen.

Bei der Eingangsmessung mit Originalauspuff kamen 71,5 PS heraus (mit Akra 74 PS), nun stehen Kompressions- und Druckverlustmessung, Motor verplomben und Fahrleistungen an. Hierfür wird das Krad von der grobstolligen Originalbereifung Pirelli Scorpion Rally getrennt und auf straßentauglichere Pneus gestellt.