Fahrbericht Custom Chrome The V

Fahrbericht Custom Chrome The V
:
The V

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Sie ist eine eigentümliche Mischung. Und genau das macht ihren Reiz
aus. 1590 Millimeter Radstand – und 17-Zoll-Marchesini-Schmiederäder. Ein 1802-Kubikzentimeter-Stoßstangenmotor – und ein hoch gelegter, selbst mit dB-Killer unanständig lauter Shark-Sportauspuff. 46er-Paioli-Upside-down-Gabel – und mächtige, chromstrotzende Griffarmaturen. Dazu der ewigbreite LSL-Lenker in Kombination mit einem langen Zwölf-Liter-Tank – und fertig ist ein sehr extravagantes Fahrvergnügen.
Vor allem, wenn man registriert, was man da zwischen den Beinen hat. Nicht Harley, sondern RevTech. Ein 45-Grad-V2 koreanischer Herkunft. Aber der ist nicht von schlechten Eltern. 101,6 Millimeter Bohrung und 111,1 Millimeter Hub, beatmet von zwei 45er-Mikuni-Vergasern, ergeben ein nominell 115 und gemessene 114 PS starkes Erdbeben auf der nach oben offenen Big-Bore-Richterskala. Schon die erste Zündung bleibt haften wie ein Händedruck unter Männern. Gestatten, » The V «. So heißt das von Design-Star John Reed kreierte Tier, das Custom Chrome Europe aus Bad Kreuznach (Telefon 0671/888880, www.custom-chrome-europe.com) als Kit-Bike anbietet.
Und gemäß dem ersten Eindruck geht es weiter. Wer die Kupplung nicht ganz behutsam Kraftschluss finden lässt, hört ein nahezu unbeschreibliches Jaulen. Muss so sein, erklären die Kreuznacher. Diese Kupplung sei speziell auf diese Leistung ausgelegt. Alle anderen würden angesichts der rohen Kräfte, die dieses Triebwerk insbesondere zwischen 3000/min und 5500/min entwickelt, einfach verglühen.
Doch gerade mit diesen Kräften war es bei den Testfahrten so eine Sache. Denn leider erntete jeder, der die V mal so richtig von der Leine ließ, Drehzahlen jenseits von 3000/min forderte und sich am Lenker
festkrallte, mitten im Höllenritt spuckende und sprotzende Aussetzer. Die passten nun überhaupt nicht zu den entfesselten Gewalten. Erst deutlich jenseits der 4000/min attestierte der Prüfstand eine Rückkehr zur Normalform (siehe Kurve), die in den beschriebenen Leistungsdaten gipfelte.
»Zündmodul kaputt«, lautete die Diagnose – Custom Chrome Europe schickte nach der Reparatur eine Kurve mit vorbildlichem Verlauf ohne jeden Einbruch. MOTORRAD ist geneigt, das zu glauben. Für die Veröffentlichung sind jedoch nur unsere eigenen Messungen verbindlich.
Nicht unbedingt bindend sind hingegen alle Ausstattungsdetails des V-Kits. Im Gegensatz zu einem Motorrad von der Stange wird das Bike unmontiert und ohne Lackierung zum Preis von 17230 Euro ange-
boten. Dazu kommt die Montage und die
individuelle Lackierung sowie die TÜV-
Abnahme. Im Fall der Testmaschine summiert sich das auf zirka 25500 Euro. Da-
für gibt es die V mit den beschriebenen Fahrwerkskomponenten (ein Gutachten für die Marchesini-Schmiederäder steht noch aus), während bei Details wie Cockpit oder Spiegel Kundenwünsche durchaus berücksichtigt werden können.
Doch egal, wie diese ausfallen: Die wilde Mischung aus Cruiser und Sportler erregt überall Aufsehen. Und sie liefert zuverlässig ein ganz eigenes, ursprüngliches Fahrvergnügen, das sich schwer in Kategorien einordnen lässt. The V eben. sek

Fahrbericht

Sie ist eine eigentümliche Mischung. Und genau das macht ihren Reiz
aus. 1590 Millimeter Radstand – und 17-Zoll-Marchesini-Schmiederäder. Ein 1802-Kubikzentimeter-Stoßstangenmotor – und ein hoch gelegter, selbst mit dB-Killer unanständig lauter Shark-Sportauspuff. 46er-Paioli-Upside-down-Gabel – und mächtige, chromstrotzende Griffarmaturen. Dazu der ewigbreite LSL-Lenker in Kombination mit einem langen Zwölf-Liter-Tank – und fertig ist ein sehr extravagantes Fahrvergnügen.
Vor allem, wenn man registriert, was man da zwischen den Beinen hat. Nicht Harley, sondern RevTech. Ein 45-Grad-V2 koreanischer Herkunft. Aber der ist nicht von schlechten Eltern. 101,6 Millimeter Bohrung und 111,1 Millimeter Hub, beatmet von zwei 45er-Mikuni-Vergasern, ergeben ein nominell 115 und gemessene 114 PS starkes Erdbeben auf der nach oben offenen Big-Bore-Richterskala. Schon die erste Zündung bleibt haften wie ein Händedruck unter Männern. Gestatten, »The V«. So heißt das von Design-Star John Reed kreierte Tier, das Custom Chrome Europe aus Bad Kreuznach (Telefon 0671/888880, www.custom-chrome-europe.com) als Kit-Bike anbietet.
Und gemäß dem ersten Eindruck geht es weiter. Wer die Kupplung nicht ganz behutsam Kraftschluss finden lässt, hört ein nahezu unbeschreibliches Jaulen. Muss so sein, erklären die Kreuznacher. Diese Kupplung sei speziell auf diese Leistung ausgelegt. Alle anderen würden angesichts der rohen Kräfte, die dieses Triebwerk insbesondere zwischen 3000/min und 5500/min entwickelt, einfach verglühen.
Doch gerade mit diesen Kräften war es bei den Testfahrten so eine Sache. Denn leider erntete jeder, der die V mal so richtig von der Leine ließ, Drehzahlen jenseits von 3000/min forderte und sich am Lenker
festkrallte, mitten im Höllenritt spuckende und sprotzende Aussetzer. Die passten nun überhaupt nicht zu den entfesselten Gewalten. Erst deutlich jenseits der 4000/min attestierte der Prüfstand eine Rückkehr zur Normalform (siehe Kurve), die in den beschriebenen Leistungsdaten gipfelte.
»Zündmodul kaputt«, lautete die Diagnose – Custom Chrome Europe schickte nach der Reparatur eine Kurve mit vorbildlichem Verlauf ohne jeden Einbruch. MOTORRAD ist geneigt, das zu glauben. Für die Veröffentlichung sind jedoch nur unsere eigenen Messungen verbindlich.
Nicht unbedingt bindend sind hingegen alle Ausstattungsdetails des V-Kits. Im Gegensatz zu einem Motorrad von der Stange wird das Bike unmontiert und ohne Lackierung zum Preis von 17230 Euro ange-
boten. Dazu kommt die Montage und die
individuelle Lackierung sowie die TÜV-
Abnahme. Im Fall der Testmaschine summiert sich das auf zirka 25500 Euro. Da-
für gibt es die V mit den beschriebenen Fahrwerkskomponenten (ein Gutachten für die Marchesini-Schmiederäder steht noch aus), während bei Details wie Cockpit oder Spiegel Kundenwünsche durchaus berücksichtigt werden können.
Doch egal, wie diese ausfallen: Die wilde Mischung aus Cruiser und Sportler erregt überall Aufsehen. Und sie liefert zuverlässig ein ganz eigenes, ursprüngliches Fahrvergnügen, das sich schwer in Kategorien einordnen lässt. The V eben. sek

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