Nach der überraschenden Neuheitenflut im vergangenen Jahr hält sich Yamaha, zumindest was die INTERMOT angeht, mit echten Innovationen für die nächste Saison zurück. Immerhin jedoch kommt aus Japan eine zumindest äußerlich grundlegend überarbeitete Neuauflage eines der beliebtesten klassischen Musclebikes überhaupt: Die XJR 1300 soll ab Januar 2015 in völlig neuem, zeitgemäßem Look bei den Händlern stehen.
Und wer den größten aller luftgekühlten Vierzylinder noch eine Spur schärfer haben möchte, für den bietet Yamaha mit dem XJR 1300 Racer gleich noch einen sportlichen Ableger mit an. Aber der Reihe nach.
XJR 1300: Tankform schlanker, Fahrer rückt näher an Lenker heran

Seit 1999 hat Yamaha die 98 PS starke XJR 1300 im Programm, bis auf den Wechsel von Vergaser auf Einspritzung technisch ohne größere Eingriffe. Und das wird auch so bleiben. Denn die Neuerungen für 2015 sind zwar verschärfte plastische Chirurgie, der mächtige 1252-Kubik-Vierzylinder mit seinen bulligen 108 Nm Drehmoment und das Fahrwerk mit serienmäßigen Öhlins-Federbeinen hinten, vorn konventioneller Telegabel und der von der frühen R1 abgeleiteten Vierkolben-Doppelscheiben-Bremsanlage bleiben gleich. ABS? Braucht dieser Motorrad-Dino immer noch keines, wird es auch weiterhin nicht einmal gegen Aufpreis geben. Dafür wurde die Tankform schlanker, und der Fahrer rückt näher an den breit ausladenden Lenker heran, sitzt damit noch etwas aufrechter. Die Vier-in-eins-Auspuffanlage ist jetzt schwarz, die Rundinstrumente zeigen weiter analog, wurden aber neu gestaltet, die im Hutzen-Look gelochten Seitendeckel sind aus gebürstetem Alu, und das Rahmenheck ist leicht gekürzt.
Racer-Merkmale: Halbschalenverkleidung, kurze Radabdeckung vorn

Der Café Racer-Ableger der 1300er, die XJR 1300 Racer, kommt mit einer kleinen, sich um den klassischen Rundscheinwerfer schmiegenden Halbschalenverkleidung und kurzer Radabdeckung vorn – beides aus Karbon. Kurze Lenkerstummel statt der breiten Stange sorgen für eine sportlich versammelte Sitzposition. Eine abnehmbare Karbonabdeckung des Soziussitzes lässt die Sitzkuhle des Fahrers wie eine klassische Solo-Bank erscheinen. Für beide XJRs hat Yamaha ein umfangreiches Zubehörangebot im Programm, das vom Akrapovic-Schalldämpfer über Gepäcktaschen bis hin zu Lenkerendspiegeln reicht.
Technische Daten Yamaha XJR: Vierzylinder-Reihenmotor, 1251 cm³, 72 kW (98 PS) bei 8000/min, 108 Nm bei 6000/min, Doppelschleifenrahmen aus Stahlrohr, vorn Telegabel, hinten Schwinge mit zwei Federbeinen; Doppelscheibenbremse vorn, Scheibenbremse hinten, Ø 298/267 mm, Sitzhöhe 829 mm, Tankinhalt 14,5 Liter, Gewicht vollgetankt 240 kg, Preis k. A.
MT-07 Moto Cage: im Design eines Stuntmotorrads gehalten

Ebenfalls rein optischer Natur, aber auch richtig knallig sind die Neuerungen, mit der die MT-07 Moto Cage als Sondermodell des kernigen MT-07-Zweizylinders 2015 an den Start geht: vorn eine knallrote Felge, hinten eine schwarze. Dazu rahmenfest montierte Sturzpads, Handprotektoren, ein kleiner, einstellbarer Windschild und feuerwehrrote Designelemente, die heftig mit der graphitgrauen Grundfarbe kontrastieren. Die Yamaha MT-07 Moto Cage ist im Design eines Stuntmotorrads gehalten. In Deutschland wird es sie ausschließlich mit ABS geben. Für Februar 2015 hat Yamaha eine ABS-Version der Einsteiger-125er MT-125 angekündigt, einen Monat später soll es auch die sportliche YZF-R125 mit Antiblockiersystem geben. Die Preise hierfür sowie für die neuen Modelle stehen noch nicht fest.
Technische Daten: Zweizylinder-Reihenmotor, 698 cm³, 55 kW (75 PS) bei 9000/min, 68 Nm bei 6500/min, Brückenrahmen aus Stahlrohr, Telegabel vorn, hinten Zweiarmschwinge mit Zentralfederbein, Doppelscheibenbremse vorn, Scheibenbremse hinten, Ø 282/245 mm, ABS, Sitzhöhe 805 mm, Tankinhalt 14 Liter, Preis k. A.