Can-Am Patent: Motorrad mit Achsschenkellenkung

Can-Am Motorrad mit Achsschenkellenkung
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Patent für Vorderradaufhängung und Lenkstange

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Im Frühjahr 2023 meldete Bombardier Recreational Products (BRP), der Mutternkonzern von Can-Am, ein Patent für ein Motorrad mit Achsschenkellenkung an.

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Zwei Can-Am Motorräder stellten wir euch bereits im Oktober 2022 vor: Can-Am Origin und Pulse. 2024 sollen diese neuen Elektromotorräder auf den Markt kommen. Noch nicht ganz so weit sind die Pläne für das Can-Am-Zweirad mit Achsschenkellenkung gediehen. Ob interessant oder nur ungewöhnlich, darf jeder und jede für sich selbst entscheiden.

Motorräder mit Achsschenkellenkung sind selten

Fest steht, dass Motorräder, die am Vorderrad auf eine konventionelle Teleskopgabel verzichten, es bisher nicht in nennenswerter Stückzahl auf den Markt geschafft haben. Aus guten Gründen: In der Produktion ist eine solche Achsschenkellenkung viel aufwendiger. Und in der Praxis ist der Lenkeinschlag gegenüber einer konventionellen Gabel wesentlich geringer. Dafür können Stöße am Vorderrad besser absorbiert werden und beim Bremsen nickt das Motorrad an der Front nicht nach vorn.

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© BRP/Can-Am
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Can-Am-Motorrad mit extrem langem Radstand

Das Can-Am-Motorrad unterscheidet sich nicht nur dank der exotischen Vorderradaufhängung von konventionellen Motorrädern. Es sieht auf den Zeichnungen auch viel länger aus, mit extrem langem Radstand. Es wirkt fast wie ein ursprünglich dreirädriges Can-Am-Modell, das sich von einem seiner beiden Vorderräder trennte. Das unterstreicht die Rahmenkonstruktion, die mit vier Rohrschleifen ein ähnliches layout aufweist, wie der Profilrahmen der Spider-Modelle.

Das Vorderrad wirkt zierlich im Vergleich zum Hinterrad, über dem ein ebenfalls zierlicher Solositz schwebt. Wie bei einem dreirädrigen Can-Am wird der Fahrer weit hinten platziert, greift in den Lenker und steuert darüber eine Lenksäule, im Stil, wie man sie aus Autos kennt. So weit, so ungewöhnlich.

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Verbrenner, nicht Elektro

Bezüglich Antrieb scheint die Idee hingegen auf konventionelle Lösungen zurückzugreifen, beispielsweise auf den 600er-Zweizylinder oder der 900er-Dreizylinder aus den dreirädrigen Can-Am Ryker oder sogar 1.330 Kubik aus den Spyder-Modellen, kombiniert mit einem stufenlosen CVT-Getriebe.

Fazit

Wie wahrscheinlich ist es, dass Bombardier (BRP = Bombardier Recreational Products) – der kanadische Mutterkonzern von Can-Am – auf Basis dieses Patents ein Concept Bike oder gar ein Serienmotorrad mit Lenksäule und Achsschenkellenkung bringen wird? Ganz auszuschließen ist es nicht, aber wir schätzen das als unwahrscheinlich ein. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Bombardier in der Vergangenheit einige verrückte Patente einreichte, von ein paar zwar umgesetzt wurden, viele aber auch nicht.

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