Bildstrecke: Dauertest-Abschlussbilanz Yamaha MT-07
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Beim flotten Kurvenschwingen in den Bergen macht die MT-07 eine gute Figur.

Auch wenn das Randvoll-Tanken länger dauert, der geringe Verbrauch erfreut.

Daumen hoch für den kleinen Straßenfeger nach einem gelungenen Dauertest.
Nun stellt sich die Frage, was davon nach 50000 Kilometern bleibt.
Der Zylinderkopf nebst Innereien gibt ein gutes Bild ab. Kaum Ablagerungen, Ventilschaftspiel in Ordnung. ...
... Lediglich die Sitze der Auslassventile sind verbreitert, einer zeigt stärkere Brandspuren und ist leicht undicht.
Die Getriebezahnräder hatten mit der dargereichten Leistung keine Mühe. Auch die Schaltklauen sind in Ordnung.
Geringe Anlaufspuren an einer Schaltgabel sind alles, was nach der Distanz am Schaltapparat zu sehen ist.
Kein Problem hatten die Kolben mit der Distanz. Saubere Böden, nahezu makellose Laufflächen, lediglich deutliche Laufspuren am Kolbenbolzen.
Die Pleuellager liegen außerhalb des Einbaumaßes, gelten daher als verschlissen und zum Austausch fällig, ...
... die Spuren am Pleuelauge stuft Yamaha wie jene ...
... am Kolbenbolzen als unbedenklich ein.
Auch wenn die Höhe der Auslassnocken am Rande der Betriebstoleranz ist, so sehen die Nockenwellen doch einwandfrei aus.
Wie die Kolben auch, erfreuen sich die Zylinderlaufflächen bester
Gesundheit. ...
... Selbst der Kreuzschliff vom Honen ist noch zu erkennen
Die Hauptlager (Bild 90° gedreht) weisen bis auf ein etwas ungleichmäßiges Tragbild normale Laufspuren auf. Sie befinden sich noch am oberen Ende der Einbautoleranz.
Die Yamaha-Gesandten Ralf Keller (l.) und Karlheinz Vetter (2. v. l.) nehmen erfreut die gut erhaltenen Innereien des Zweizylinders in Augenschein.
Der nur geringfügig höhere Druckverlust zu Testende zeugt vom insgesamt guten Zustand des Motors.
Bildergalerie: Dauertest-Abschlussbilanz Yamaha MT-07.
Die Herzen der Yamaha-Fans hat die MT-07 im Handumdrehen erobert. Ob ihr heiteres Wesen auch im Dauertest Bestand hat, darüber gibt die Halbzeitbilanz Aufschluss.
Die MT-07 ist von ihrer Natur her ein erstklassiger Landstraßenräuber, doch auch ...
Bridgestone T 30 Evo:
Ordentlich warmgefahren, bietet der T 30 Evo ausreichend Grip. Durch seine steife Karkasse gibt er spürbar Stöße auf harten Kanten weiter. Bis auf ein leichtes Aufstellmoment ein neutraler, ausgewogener und handlicher Reifen mit durchschnittlicher Nasshaftung. In Sachen Handling reicht er aber nicht an Conti, Michelin, Metzeler und Pirelli heran.
Continental RoadAttack 2 Evo:
Entwickelt vom Start weg schnell Grip und Gefühl für die Straße. Durch mehr Eigendämpfung etwas komfortabler als der Bridgestone, aber auch nicht ganz so stabil bei Topspeed. Grip bei Nässe Durchschnitt, bei Trockenheit top. Mit geringem Aufstellmoment und seiner Neigung, leicht in tiefere Schräglagen zu fallen, ein Tipp für sportliche Piloten, die dafür den etwas höheren Verschleiß akzeptieren.
Dunlop Roadsmart 2:
Der Dunlop will ordentlich warmgefahren werden, dann entwickelt er ordentlichen Grip. In Sachen Rückmeldung rangiert er im Mittelfeld. Für die leichte MT-07 ist er mit seiner harten Karkasse aber fast zu steif, wirkt auf Kanten unkomfortabel und zeigt spürbares Shimmy und Aufstellmoment. In Sachen Handling und Nasshaftung Durchschnitt, sehr stabil bei zügiger Gangart.
Metzeler Z8 Interact „M“:
Der Z8 kommt schnell auf Touren, glänzt vom Start weg mit viel Grip, Eigendämpfung, Stabilität und Rückmeldung bis in tiefe Schräglagen. Handlich, wenngleich nicht ganz so agil wie der Conti, dafür sehr präzise. Mit geringem Aufstellmoment und auch gutem Nassgrip, dazu geringem Verschleiß, bietet der ausgewogene Z8 viel Fahrspaß.
Michelin Road 4:
Die Referenz bei Nässe. Der Michelin bietet auch in kaltem Zustand vom ersten Meter an gute Rückmeldung und Haftung. Ebenfalls sehr handlicher Reifen, der mit guter Eigendämpfung und geringem Aufstellmoment glänzt. Er bietet feine Lenkpräzision, geringes Aufstellmoment und reichlich Grip bis in tiefe Schräglagen. Wie der Metzeler Z8 auch beim Verschleiß top.
Pirelli Angel GT:
Der Pirelli Angel GT präsentiert sich über den gesamten Schräglagenbereich sehr neutral. Er ist nicht ganz so flink wie der Conti, dennoch recht handlich und sehr ausgewogen. Dazu liefert er viel Rückmeldung und Grip bis in tiefste Schräglagen. Auch bei Nässe glänzt er mit ordentlich Grip, erkauft sich dies aber mit geringfügig höherem Verschleiß.
Auf langen Strecken ist ein wenig Schutz vor dem Fahrtwind eine feine Sache. Die MRA-Racingscheibe (79,90 Euro, www.mra.de) ersetzt natürlich in Sachen Windschutz keine komplette Verkleidung, entlastet den Oberkörper aber doch, ohne lästige Turbulenzen zu erzeugen.
Das hat man nun davon, dass man so beliebt ist. Da muss man das ganze Jahr ran – auch im Winter. Das Design der Oxford-Heizgriffe (www.polo-motorrad.de, 89,95 Euro) ist vielleicht eher zweckmäßig, ihre Funktion dagegen ist über jeden Zweifel erhaben.
Kettenspanner sind eine beliebte Stelle, an der die Hersteller kostengünstige Teile verbauen. Schöner und wertiger geht es mit den Gilles-Teilen aus dem Yamaha-Programm für 129,95 Euro, die zudem ...
... Aufnahmerollen für einen Heckständer besitzen. Ein absolut sinnvolles Detail, das Wartungs- und Service-Arbeiten wesentlich vereinfacht.
Sie lassen sich in sechs Positionen einstellen. Kniewinkel und Schräglagenfreiheit werden dadurch spürbar sportlicher.
Die Gilles-Fußrasten aus dem Yamaha-Programm (399,95 Euro) kommen mit eingefrästem MT-Logo und Exzenter für Schalt- und Bremsknauf sehr edel daher.
im Dschungel der Großstadt fühlt sie sich wohl. Hier verliert selbst die Rushhour ihre Schrecken.
Bei der 20.000er-Inspektion wurde im Rahmen einer Rückrufaktion das Batteriekabel getauscht. Das ursprünglich verbaute erwies sich als zu lang und konnte unter ungünstigen Umständen eingequetscht werden. Keine große Sache.
Etwas ärgerlicher hingegen, wenn morgens das Zündschloss zugefroren ist. Ein Fön oder eine Wärmflasche bringen Abhilfe. Beim Anspringen hat die MT dann übrigens keinerlei Probleme.
Dass Yamaha bei der MT-07 doch auch irgendwo sparen musste, um den günstigen Preis anbieten zu können, sieht man an den angerosteten Schrauben der Soziusfußrasten.
Höhenflug im Kehren-Paradies der Großglockner-Hochalpenstraße - die Teile aus dem Zubehörmarkt erwiesen sich hier als nützlich. Allerdings ...
... müssen für die Gepäckbrücke Aussparungen in die Heckverkleidung geschnitten werden.
Dafür lassen sich dann ein richtiges Topcase plus Seitentaschen am Motorrad befestigen, wo bisher ...
... nur eine Tasche auf's Heck geschnallt wurde. Wer weder Tasche noch Topcase hinter sich haben möchte, ...
... kann es ja auch mal mit einer Sozia probieren. Dank alternativem Federbein kommt die MT-07 damit nämlich gleich viel besser zurecht.
Zur Wahl stehen hier zum Beispiel das Komplettset aus dem Hause Wilbers: Gabelfedern mit Öl (159 Euro) und Federbein (698 Euro).
Das alternative Öhlins-Federbein federt und dämpft ausgesprochen seriös, filtert Unebenheiten gut heraus und schlägt auch mit Sozius nicht durch – klarer Kauftipp.
Das dritte Federbein stammt von Mupo, wirkt richtig edel, ist in Federbasis und Zugstufe einstellbar und besitzt dazu eine Längenverstellung zum Anheben des Hecks.
Mit Gepäckbrücke (139,95 Euro) für ein 39-Liter-Topcase (149,95 Euro), Taschenhalter (94,95 Euro) und Packtaschen (je 14 Liter, 199,95 Euro) von Yamaha lässt sich die MT-07 zum Packesel aufrüsten.