Bildstrecke: BMW S 1000 RR, Kawasaki ZX-10 R und MV Agusta F4 RR im Test
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Was auf der Straße zählt, ist auf der Nordschleife umso wichtiger: eine schwellende Drehmomentkurve und ein unkompliziertes, durchschaubares Fahrwerk.

Vor allem die Zielgenauigkeit des BMW-Chassis überraschte die Nordschleifen-Legende Helmut Dähne. Und die in allen Lagen vorhandene Kraft in Verbindung mit der guten Laufkultur überzeugte ebenfalls.

Für seinen weichen, runden Fahrstil bevorzugt Dähne aber bei leichten Anpassungsbremsungen nicht so bissig zupackende Bremsen. Von der Test-Crew gab es dafür allerdings Bestnoten.
Klar ablesbarer Drehzahlmesser, heller Schaltblitz, Kontrolleuchten für ABS und TC.
Ein separater Stecker unterm Sitz gibt den Slick-Modus mit der schärfsten ABS- und TC-Abstimmung frei.
Dieses Extra sollte man sich gönnen, der Schaltautomat macht Gangwechsel zum Vergnügen.
Helmut Dähne über die Kawasaki ZX-10R: Die Spitzenleistung der Kawasaki ist gewaltig. Doch wichtiger wäre eine entsprechend kräftige Mitte. Purer Spitzenleistung kommt hier nicht die gleiche Bedeutung zu wie auf reinen Rennstrecken. Das Fahrwerk präsentiert sich ohne Höhen und Tiefen...
...In Sachen Neutralität und Lenkpräzision sind der ZX-10R die anderen beiden Maschinen voraus. Dafür bietet sie das leichteste Handling der drei.
Alle nötigen Informationen im Blick. Traktionskontrolle und Motormapping lassen sich leicht wechseln.
Krampf: Um an den Zugstufeneinsteller des Federbeins zu gelangen, muss ein langer Schraubendreher schräg angesetzt werden.
Die Big-Piston-Gabel arbeitet sensibel, der Lenkungsdämpfer ist absolut notwendig.
Besonders die Fahrwerksqualitäten der MV haben Helmut Dähne überzeugt. Die im Alltag anstrengende Sitzposition ist, vor allem bei aktiver Fahrweise, auf der Nordschleife kein Nachteil, integriert sie doch den Fahrer bestens ins Bike.
Der untere Drehzahlbereich ist hier weniger gefragt, so glänzt der kurzhubige Corsacorta-Motor mit druckvoller Mitte und gleichmäßiger Leistungsentfaltung. Nur die kräftigen Vibrationen stören.
Funzelige Kontrollleuchten und Schaltblitz, aber viele Informationen im MV-Cockpit.
Das TTX-Federbein ist ausgesprochen straff abgestimmt, sorgt aber auch nach etlichen Runden für satte Dämpfung.
Edles Arrangement: Öhlins-Gabel und -Lenkungsdämpfer. Mit dem Starterknopf lassen sich zwei Mappings wählen.
Mit viel Schwung über den Asphalt... bevor sich drei Superbikes ein letztes Battle liefern.
Zum Schluss sind sich alle einige: das Fahrwerk der MV mit dem Motor der BMW wäre perfekt, gibt es aber nicht. Unterm Strich bietet jedoch die BMW von allen drei Flitzern das beste Gesamtpaket.