Motor-Patent von Qianjiang: V4 für Benelli?

Patent V4 Motor von Qianjiang
:
Benelli Tornado mit V4?

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Eine Patentanmeldung von Qianjiang lässt zweifelsfrei einen neuen V4-Motor erkennen. Gerüchten zufolge soll der neue V4 auch bei Benelli zum Einsatz kommen.

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Schon seit 2005 gehört die alte italienische Motorradmarke Benelli zur chinesischen Qianjiang-Gruppe, die wiederum zum Geely-Konzern gehört. Vor diesem Hintergrund erscheint es plausibel, dass dieser neue V4-Motor nicht nur zukünftige Modelle der Qianjiang-Eigenmarke QJMotor, sondern auch Modelle von Benelli antreiben soll. Entsprechende Gerüchte in Richtung Benelli sowie virtuelle Konzept-Bilder kursieren schon länger.

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V4-Motor von Qianjiang beziehungsweise QJMotor in der Patentanmeldung.

V4-Patent von Qianjiang

Im Frühjahr 2023 tauchte eine Patentanmeldung von Qianjiang auf, die dazu passt. Dabei geht es – eindeutig zu erkennen – um einen V4-Motor. Dessen 2 Zylinderbänke sind offenbar im 90-Grad-Winkel zueinander angeordnet, jeweils mit 2 kettengetriebenen obenliegenden Nockenwellen (dohc) sowie 4 Ventilen pro Zylinder. Zudem offenbaren die Patentzeichnungen, zumindest indirekt, die Wasserkühlung sowie die Benzineinspritzung.

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Als Patent angemeldet wurden Details, etwa bei der Anordnung der beiden Steuerketten an der Kurbelwelle.

Ölkreislauf und Steuerkettenantrieb patentiert

Eigentlich handelt es sich hier um einen modern aufgebauten und potenziell leistungsstarken, aber konventionell konstruierten 90-Grad-V4. Als Patent angemeldet wurden lediglich Details des Ölkreislaufs, konkret in den Bereichen Zylinderkopf und Getriebe. Zudem soll das Layout der Verbindung zwischen der Kurbelwelle und den beiden Steuerketten für den Ventiltrieb geschützt werden. Zu Bohrung, Hub, Hubraum und Leistung des neuen V4 werden im Patent allerdings keine Details genannt. Daher erscheinen verschiedene Ansätze möglich.

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V4 mit circa 1.000 Kubik

Am naheliegendsten und somit am wahrscheinlichsten ist ein Hubraum um 1.000 Kubik für bis zu 200 PS, zunächst für sportliche Superbikes. Ein entsprechendes Modell von QJMotor war bereits im Januar 2023 aufgetaucht – allerdings auf der technischen Basis von MV Agusta, mit Reihenvierzylinder-Motor. Nach dem zwischenzeitlichen KTM-Einstieg bei MV Agusta ist das Fortbestehen dieser Partnerschaft jedoch zumindest ungewiss, wenn nicht sogar unwahrscheinlich. Denn KTM kooperiert mit einem anderen chinesischen Hersteller: CFMoto. Mit einem eigenen 1000er-V4 könnte Qianjiang und somit QJMotor sich aus dieser Klemme lösen.

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Superbikes von QJMotor und Benelli

Außerdem wird in der chinesischen Gerüchteküche eine Suppe nach italienischer Art gekocht: Demnach soll der V4 eine neue Benelli Tornado antreiben. Entsprechende virtuelle Konzept-Bilder kursieren, zumindest teilweise werden sie von chinesischen Medien direkt Qianjiang zugeordnet. Damit würde die Tradition großer, starker Motoren von Benelli, seit der Jahrtausendwende Reihendreizylinder, auf V4 überspringen.

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V4 mit circa 600 Kubik für die gehobene Mittelklasse

Parallel kursieren anders lautende Gerüchte, gestützt von "Leaks" aus dem geplanten QJMotor-Modellprogramm, die einen V4 mit circa 600 Kubik erwarten lassen. In Asien ist bis "hinab" in diese wichtige Klasse, dort die gehobene Mittel- bis Oberklasse, ein Trend zu besonderen Mehrzylindermotoren zu erkennen. So gibt es etwa von Benda bereits einen 500er-V4 – und ein 1200er-V4 befindet sich dort angeblich in der Entwicklung. Und bei KTM-Partner CFMoto ist ein 1000er-V4 in der Pipeline.

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Fazit

Eine neue Benelli Tornado mit V4-Motor? Auf den ersten Blick mag das abwegig erscheinen, doch bei genauem Blick auf die chinesischen Hersteller, auf deren Produktstrategien sowie deren diverse Verbindungen mit europäischen Motorradmarken, wird die V4-Tornado durchaus plausibel. Entsprechende virtuelle Konzept-Bilder kursieren bereits. Ansonsten hätte Qianjiang auch anderweitig Verwendung für die neuen, selbst entwickelten V4-Motoren. Etwa bei der Eigenmarke QJMotor. Verschiedene Konzepte zwischen 600 und 1.200 Kubik sind denkbar.

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