Auf dem Erlkönig-Radar hatten wir zunächst die Royal Enfield Himalayan 450 mit dem neu entwickelten, erstmals wassergekühlten Einzylindermotor. Doch im November 2022 wurde eine andere Modellvariante auf der zukünftigen technischen Plattform als Erlkönig erwischt: ein Scrambler, der nach der Royal Enfield-Modell-Logik Scram 450 heißen müsste.
Royal Enfield Scram 450 wassergekühlt mit 45 PS
Seit 2022 gibt es die Scrambler-Variante Scram 411 mit dem luftgekühlten Einzylindermotor der Enduro Himalayan, die Ende 2016 vorgestellt wurde. Also mit 411 Kubik, einer obenliegenden Nockenwelle, zwei Ventilen und 24 PS. Für die mutmaßliche Scram 450 sind 45 PS im Gespräch. Ermöglicht wird dieser große Leistungssprung bei nur geringfügiger Hubraumerweiterung mit der rundum modernen neuen Motorkonstruktion: Wasserkühlung, elektronische Benzineinspritzung, zwei obenliegende Nockenwellen und vier Ventile. Selbstverständlich wird das neue Triebwerk bei mehreren neuen Modellen zum Einsatz kommen.
Stahlrohr-Brückenrahmen für die Scram 450
Beim Chassis der mutmaßlichen Scram 450 handelt es sich ebenfalls um eine relativ moderne Neuentwicklung. Mit Stahlrohr-Brückenrahmen, mittragendem Motor, angeschraubtem Heckrahmen und nahezu liegend eingebautem Zentralfederbein. Eine Standard-Telegabel und jeweils eine Scheibenbremse pro Rad genügen für diese leichte Fahrzeugkategorie. Zu erwartendes Gewicht: deutlich unter 200 Kilo. Die 17-Zoll-Räder bestehen aus Aluminiumguss, und lediglich das Reifenprofil ist ein bisschen grob, im Scrambler-Stil eben.
Royal Enfield Himalayan 450
Dem Vernehmen nach wird parallel mit der Scram 450 die Himalayan 450 entwickelt – also die "richtige" Enduro. Die wurde ebenfalls schon gesichtet. Auffällig sind die enorm langen Federwege der USD-Gabel und des direkt angelenkten Federbeins mit progressiver Feder, die jeweils deutlich über 200 Millimeter betragen dürften. In der Gabel dreht sich ein 21-Zoll-Rad, in der Stahlschwinge in Gullwing-Bauweise kommt wohl ein 18-Zoll-Rad zum Einsatz. Die Drahtspeichenräder mit geraden Speichen weisen auf den Einsatz von Schläuchen hin. Der Endschalldämpfer mit großem Vorschalldämpfer unter dem Schwingenlager endet halbhoch und kurz hinter dem Fahrersitz. Über dem kompakten Motor ragt beim Test-Prototyp der Himalayan 450 ein riesig wirkender Tank, der viel Volumen und Reichweite verspricht, und dessen Rücken steil in Richtung Fahrersitz abfällt. Er wird von ovalen Schutzbügeln auf Höhe des Lenkkopfs geschützt. Ein runder Hauptscheinwerfer wird von einer kurzen Scheibe umrahmt. Der flache Lenker sitzt recht weit vorn. Die Sitzbank ist zweigeteilt, und das Rohrheck endet in einem breiten Fender mit integrierter Beleuchtung.
Fazit
Offenbar werden bei Royal Enfield – in England und in Indien – neue Modelle mitsamt einem neuen, erstmals wassergekühlten Einzylindermotor entwickelt. Gemunkelt wird von 450 Kubik und 45 PS. Dass eine Himalayan 450 kommt, gilt als sicher. Im November 2022 wurde eine Scrambler-Variante erwischt, die wahrscheinlich Scram 450 heißen wird. Schon 2023 könnten die neuen 450er von Royal Enfield kommen, spätestens 2024.