Man muss es ja nicht gleich übertreiben mit der Sauberkeit, doch hin und wieder freut sich das Motorrad schon über frischen Glanz. Und der Fahrsicherheit dient es obendrein.
Man muss es ja nicht gleich übertreiben mit der Sauberkeit, doch hin und wieder freut sich das Motorrad schon über frischen Glanz. Und der Fahrsicherheit dient es obendrein.
Ein gepflegtes Motorrad sieht nicht nur wesentlich besser aus, es hält auch länger. Denn bei regelmäßiger Fürsorge erkennt man nicht nur frühzeitig Verschleiß oder etwaige Defekte, man kann sie dadurch sogar hin und wieder verhindern. Zwar kostet ein Grundsortiment an chemischen Helfern wie Alu- und Lackpflegemittel, Öle, Fette und Reiniger zusammen rund 50 Euro, doch der wesentlich geringere Wertverlust des Motorrads übersteigt diesen Betrag um ein Vielfaches. Oder würden Sie für ein angegammeltes Gebraucht-Bike ebenso viel bezahlen wollen wie für ein gepflegtes?
Welche Mittelchen im einzelnen in keinem Werkstattschrank fehlen dürfen, und wozu sie taugen, lesen Sie auf dieser Seite. Erhältlich sind die Produkte überall im Fachhandel, teilweise in Bau- und Heimwerkermärkten oder im Motorrad-Zubehörhandel, bei Hein Gericke, Louis, Polo und anderen.
(300 ml zwischen fünf und zehn Euro)
Sonneneinstrahlung lässt Gummi, Kunststoffe und lackierte Teile ermatten und ausbleichen. Noch unschöner, wenn Risse und poröse Stellen entstehen. Um dem vorzubeugen, helfen nur Spezialmittel wie Silikon-Spray oder Lack- und Kunststoffpolish, die Tiefenglanz und Elastizität bewahren. Auf keinen Fall an Gummistopfen, Ansaugstutzen, Plastikverkleidungen sowie der Windschutzscheibe Multiöle benutzen, da sie Weichmacher entziehen und Kunststoff, Gummi und Lack schneller altern lassen.
Komplettreiniger
(zwischen zehn und 20 Euro pro Liter)
Gute Produkte haften als Gel an den schmutzigen Flächen. Nicht in der prallen Sonne anwenden und am abgekühlten Motorrad lediglich ein paar Minuten einwirken lassen, bevor man sie mit einem starken Wasserstrahl abspühlt. Andernfalls können unter Umständen Alu-Teile anlaufen. Wie von Zauberhand löst sich der Dreck und mit etwas Nachputzen ist das Motorrad wieder blitzsauber. Badetag muss nicht einmal pro Woche sein, sollte aber regelmäßig erfolgen, so dass sich der Schmutz gar nicht erst festsetzen kann.
Kettenspray
(400-ml-Dose um zehn Euro)
Beim Einsprühen der Kette gilt: innen reichlich, außen mäßig. Bildet sich in der Mitte der Lauffläche ein schmaler Streifen, ist es Zeit, zu fetten. Regel: lieber häufiger und sparsam auftragen als selten und dick. Vor Fahrtantritt mindestens 15 Minuten einwirken lassen, damit das Mittel in sämtliche Ritzen kriechen kann. Tipp: Für unterwegs gibt es bei vielen Anbietern kleine Abfüllungen, die sich gut unter der Sitzbank verstauen lassen.
Kriech-/Multiöl
(200- bis 500-ml-Dose um fünf Euro)
Ideal zum Schmieren und Konservieren kleiner Lagerstellen, von Hand- und Fußhebeln oder Schlössern. Kriecht selbst in extrem schwer zugängliche Stellen regelrecht hinein und verdrängt dabei Feuchtigkeit, die ansonsten Korrosion fördert. Die Kriech- oder Multiöle lösen auch hartnäckigen Schmutz wie Kettenfett oder Bremsabrieb-Partikel von Felge, Schwinge, Schalldämpfer und anderen Metallflächen.
Universalfett
(400-ml-Dose um zehn Euro)
Haupt- und Seitenständermechanik, Rad-, Schwingen- und Lenkkopflager - an diesen Stellen schmiert zähes Fett wesentlich dauerhafter als Öl. Eine Anwendung bei jeder größeren Wartung - zumindest jedoch einmal pro Jahr - garantiert dauerhafte Funktion und Haltbarkeit.
Alu- und Chrompflegemittel
(100-g-Abfüllungen ab fünf Euro)
Wenn Komplettreiniger und Multiöle etwa an stark verschmutzten, eloxierten Alu-Felgen oder an korrodierten Chromflächen schlapp machen, helfen spezielle Mittel wie die Polierwatte Nevr-Dull (für Aluminium), das Chrompflegemittel Autosol oder entsprechende Polituren von Rotweiss.
Bremsenreiniger
(500 ml ab 1,50 Euro)
Bieten verschiedene Hersteller an. Die sich schnell verflüchtigende Flüssigkeit wirkt stark fettlösend und arbeitet rückstandsfrei. Beim Reinigen von Bremsscheiben und -trommeln unbedingt Schutzhandschuhe tragen, denn der Reiniger greift die Haut an. Den Innenbereich der Bremssättel übrigens besser mit Silikonspray säubern, da die Kolben-Dichtringe aus Gummi sehr empfindlich auf Bremsenreiniger reagieren.