Harley-Davidson-Krise: Talfahrt geht weiter

Harley-Davidson-Krise
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Talfahrt geht weiter

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Die Krise beim amerikanischen Motorradhersteller Harley-Davidson verschärft sich weiter. Im vierten Quartal 2018 mussten die Amerikaner einen Gewinneinbruch von 94 % vermelden, auch wenn das Gesamtjahr positiv endete.

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Nach einem extrem schwachen vierten Quartal tritt Harley-Davidson für 2019 bereits auf die Bremse. Im laufenden Jahr würden voraussichtlich nur noch zwischen 217.000 und 222.000 Motorräder ausgeliefert, teilte der Konzern mit. Das ist die niedrigste Anzahl seit acht Jahren.

Besonders der US-Markt schwächelt

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Harley setzt unter anderem auf Elektromotorräder um junge Kunden anzulocken.

Schwache Verkäufe insbesondere im US-Heimatmarkt (-10,1 %) ließen die Erlöse von Harley-Davidson im vierten Quartal 2018 im Vergleich mit dem Vorjahr um rund 9 Prozent auf 955,6 Millionen Dollar (836,2 Millionen Euro) sinken. Der Nettogewinn brach sogar von 8,3 auf 0,5 Millionen Dollar ein - ein Minus von 94 Prozent. Auf den internationalen Märkten betrug der Einbruch 2,6 %. Weltweit wird der Rückgang auf 6,7 % beziffert.

Harley-Davidson kämpft mit einer alternden, extrem konservativen Kundschaft und wenig Erfolg bei jungen Motorradfahrern. Zwar plant Harley mit Elektrobikes und neuen Konzepten den Umbruch, ob und wann der greift, ist derzeit noch nicht absehbar.

Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen sank die Harley-Aktie vorbörslich um sieben Prozent. In den vergangenen zwölf Monaten ist der Kurs schon um mehr als 30 Prozent eingebrochen.

Gesamtjahr schließt positiv

Für das Gesamtjahr 2018 vermeldet Harley-Davidson einen Umsatz von 5,72 Milliarden US-Dollar, der damit über dem Vorjahr lag (2017: 5,65 Milliarden). Gesteigert werden konnte auch der Nettogewinn, der 2018 bei 531,5 Millionen US-Dollar (2017: 521,8 Millionen) lag. 

In Deutschland erzielte Harley-Davidson mit knapp 11.000 Neuzulassungen das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten. In der Region EMEA (Europe, Middle East and Africa) wurden 46.602 Harley Motorräder verkauft (2017: 44.935 Einheiten). Rückläufig zeigte sich der US-Markt. Mit 132.868 verkauften Einheiten (2017: 147.972 Einheiten) ist hier ein deutlicher ein Rückgang der Absatzzahlen zu verzeichnen. Weltweit konnten die Amerikaner in 2018 228.051 (2017: 242.788) Motorräder absetzen. Rückläufig zeigte sich auch das Geschäft mit Zubehörteilen (- 5,7 %) sowie mit Merchandise-Artikeln (- 7,9 %).

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