Kaufberatung Youngtimer bis 1000 Euro

Kaufberatung: Youngtimer-Motorräder Motorrad-Youngtimer bis 1000 Euro richtig kaufen

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Billig kaufen und dann teuer reparieren? Keine gute Taktik. Mit der richtigen Strategie und ein wenig Glück findet man dagegen selbst für kleines Geld gepflegte, alltagstaugliche Youngtimer-Motorräder.

Motorrad-Youngtimer bis 1000 Euro richtig kaufen Holzwarth

Machen wir uns nichts vor: Die Suche nach den Perlen im Ölsumpf des Youngtimer-Markts ist eher etwas für Hartgesottene, die sich von Pleiten, Pech und Pannen nicht abschrecken lassen.

Gebrauchtgarantien oder Händlergewährleistung? Gibt es in der 1000-Euro-Liga nicht. Dafür mangelt es häufig nicht an Mängeln, offensichtlichen wie versteckten. Der siebte oder achte Halter einer Maschine hat mit Pflege und Wartung erfahrungsgemäß halt nicht mehr viel am Hut. Mitunter auch nicht mit der Wahrheit: Frust und Enttäuschungen wegen geschönter Annoncen gehören zum Alltag bei der Suche nach Low-Budget-Bikes.

Das schreckt Sie nicht ab? Prima, dann kann die Suche ja beginnen. Denn die Chancen, im riesigen Angebot der untersten Preiskategorie einen gut erhaltenen Youngtimer zu finden, stehen eigentlich gar nicht so schlecht. Vorausgesetzt, man beachtet einige Regeln, bewahrt kühlen Kopf und handelt mit gesundem Menschenverstand. Dafür braucht es aber Zeit. Und viel Wissen.

Also erst mal alle Informationen sammeln, die man über die in Frage kommenden Motorräder bekommen kann. Egal, ob beim Händler um die Ecke oder in den einschlägigen Internetforen. Dabei nicht auf ein bestimmtes Modell oder Ausstattung versteifen, sondern auch Alternativen in Betracht ziehen. Besonders, wenn ein guter Gesamtzustand und eine nachvollziehbare Historie dafür sprechen. Außerdem verlängert die selbst auferlegte Beschränkung auf nur einen Motorrad-Typ die Suche mitunter erheblich, zudem setzt man sich unnötig unter Druck.

Mit dem Schrauber-Talent ist es nicht so weit her? Dann kommen vorzugsweise Modelle in Frage, die für ihre robuste Mechanik und Zuverlässigkeit bekannt sind. Exoten, übrigens auch die aus japanischer Fertigung, sind in dieser Preisklasse nur zweite Wahl, weil Ersatz- oder Gebrauchtteile bei den einst wenig gefragten Bikes inzwischen zur (teuren) Mangelware zählen.

Vorsicht auch bei gedrosselten Motorrädern, insbesondere jenen mit 27 PS. Viele dieser 80er-Jahre-Modelle wurden nämlich mit einem hohen technischen Aufwand zugestopft, um sie in der damals populären Einsteigerklasse anbieten zu können. Ein Aufwand, der sich heutzutage rächt, weil das Entkorken selbst mit Gebrauchtteilen den wirtschaftlich vertretbaren Rahmen bei weitem sprengt. Bei einer Honda VT 500 E werden hierzu beispielsweise andere Nockenwellen, Krümmer und Vergaser benötigt - jeweils im Doppelpack, versteht sich.

Für die Recherche empfiehlt sich zunächst eine freiwillige Selbstbeschränkung. Eine Besichtigung am anderen Ende der Republik macht bei 1000-Euro-Krädern erfahrungsgemäß keinen Sinn. Mal eben ein Viertel der geplanten Kaufsumme für Sprit verfeuern? Dafür ist das Risiko einer bösen Enttäuschung vor Ort einfach zu groß. Selbst wenn die (wenig aussagekräftigen) Fotos im Internet etwas anderes versprechen.

Darüber hinaus gilt es, schon beim Sichten der Anzeigen unseriöse Offerten auszusortieren. Formulierungen wie "TÜV kein Problem" oder "kleine Macke, die sich leicht beheben lässt", sind immer ein Grund für Argwohn: Wenn es tatsächlich so einfach wäre, hätte ein seriöser Anbieter dies längst erledigt. Außerdem: Ohne gültige Hauptuntersuchung scheitern Um- oder Anmeldung.

Oberstes Gebot beim Ortstermin: Vier Augen sehen mehr als zwei. Also nie alleine zu einer Besichtigung fahren. Und sich nicht unter Druck setzen lassen ("gleich kommen weitere Interessenten"). Sondern akribisch nach verschlissenen Teilen und verräterischen Standschäden fahnden (Rost im Tank, überalterte Reifen, spröde Gummis). Eine ausreichend lange Probefahrt ist natürlich Pflicht, ebenso ein schriftlicher Kaufvertrag. Bei Zweifeln heißt es: Finger weg, lieber dem Bauchgefühl vertrauen!

Dann geht die Suche eben weiter, die nächste Gelegenheit kommt bestimmt. Wohl dem, der dabei nicht in einen Rausch gerät. Schließlich ist gerade das Low-Budget-Segment das Revier der Jäger und Sammler. Da sollten wir uns nichts vormachen.

Honda XBR 500/S (1985 - 1990) Neupreis 1990: 6650 Mark

Uli Holzwarth
Top: Gepflegte Ersthand-XBR mit 20000 Kilometern, gekauft für 1000 Euro.

Die Honda XBR 500 gehört zu den ganz wenigen Charakter-Bikes, die es in brauchbarem Zustand für rund 1000 Euro gibt. Einfach herrlich, wie der Eintopf mit seinem dumpfen Bollern die Trommelfelle massiert. Dass ihm dies bei regelmäßiger Wartung (Ventilspiel, Ölwechsel!) sogar bei höheren Laufleistungen zuverlässig gelingt, macht die kleine Honda für mich noch begehrenswerter.

In Single-Kreisen zeigt die harmonische 500er jedenfalls eine bemerkenswerte Kondition. Ebenso überzeugend die Manieren des geschmeidigen Einzylinders: problemloses Startverhalten, wenig Vibrationen, zudem zieht er schon im Drehzahlkeller ohne Hacken voran. Klasse auch die Tourentauglichkeit, dank bequemer Sitzposition, großem Tank und geringem Verbrauch. Okay, das Einlenkverhalten ist etwas gewöhnungsbedürftig, dennoch kommen mit der Honda selbst Einsteiger problemlos zurecht.

Und alten Hasen reichen die 44 PS, um auf kurvigen Landstraßen einen erstaunlich flotten Strich zu ziehen. Doch das ist eigentlich Nebensache. Denn bei der XBR macht vor allem der Ton die Musik.

Das macht häufig Probleme:
Verschlissene Federbeine
Lockere Speichen
Defekte am Anlasserfreilauf (bei höheren Laufleistungen)
Entdrosselung auf 44 PS für Modelle bis 1987 teuer (u.a. Nockenwelle)

Antrieb:

Luftgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor, Hubraum: 498 cm3; Leistung: 32 kW (44 PS) bei 7000/min; (Variante: 20 kW (27 PS) bei 6000/min); Fünfganggetriebe; Kettenantrieb

Fahrwerk:

Einrohrrahmen mit gegabelten Unterzügen aus Stahlrohr; Telegabel vorn, Ø 35 mm, zwei Federbeine hinten; Federweg: 140/110 mm (v/h); Speichenräder; Reifen: 100/90 S 18, 110/90 S 18 (v/h); Bremsen: Scheibe vorn, Trommel hinten

Maße:
Tankinhalt: 20 Liter; Gewicht: 182 kg

0-100 km/h:
6,8 s (27 PS: 8,3 s)

Höchstgeschwindigkeit: 174 km/h (27 PS: 138 km/h)

Stärken:
Bei regelmäßiger Pflege sehr standfester Motor
Gute Laufkultur
Begeisternder Klang
Große Reichweite

Schwächen:

Einlenkverhalten gewöhnungsbedürftig

Laufleistung bei Preisen von 800 bis 1000 Euro: zirka 30000 bis 50000 Kilometer



Honda CX 500 (1977 - 1987) Neupreis 1977: 5600 Mark

Archiv
Kultbike Honda CX 500.

Gemütlichen Tourenfahrern sei die Honda CX 500 ans Herz gelegt. Mit Kardan, Schlauchlosreifen, Wasserkühlung, H4-Licht und Doppelscheibe vorne, bietet das Kultbike auch heute unbeschwerte Tourerqualitäten.

Ihr Motor gilt als extrem langlebig und genügsam. Fast 22000 verkaufte Exemplare der von 1978 bis 1982 angebotenen Ur-Version können nicht irren. Hinzu kommen weitere 15000 des Softchoppers CX 500 C. Ersatzteile werden selten benötigt, denn die CX läuft und läuft und läuft.

150000 km und mehr sind nicht selten. Einziger Schwachpunkt: Der Steuerkettenspanner. Spätere Modelle hatten einen verstärkten. Wenn´s deutlich rasselt: Finger weg! Denn zum Tausch muss der Motor raus. Die 50-PS-Version sollte es allerdings sein. Sie macht deutlich mehr Spaß als die 27-PS-Maschine. Zum Entdrosseln braucht es die 37-kW-Vergaser und eine Fräse für die Krümmerreduzierung.

Infos gibt´s unter www.guellepumpe.de und www.cx500-online.de.

Das macht häufig Probleme:
Steuerkettenspanner der ersten Modelle können brechen
Endschalldämpfer relativ rostanfällig
Startschwierigkeiten nach längerer Standzeit

Antrieb:
Flüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-V-Viertakt-Motor, Hubraum: 496 cm3; Leistung: 37 kW/50 PS bei 9000/min (Variante: 20 kW/27 PS bei 6500/min); Fünfganggetriebe; Kardanantrieb

Fahrwerk:
Einrohrrahmen; Telegabel vorn, Ø 33 mm, zwei Federbeine hinten; Federweg: 140/85 mm (v/h); ComStar-Räder; Reifen: 3.25 S-19, 3.75 S-18 (v/h); Bremsen: Doppelscheibe vorn, Ø 240 mm; Trommel hinten, Ø 160 mm

Maße:
Tankinhalt: 17 Liter; Gewicht: 221 kg (vollgetankt)

0-100 km/h:
5,4 s (27 PS: 8,7 s)

Höchstgeschwindigkeit:
183,7 km/h (27 PS: 146,4 km/h)

Stärken:
Haltbarer Motor
Wartungsarmer Kardan
Durchzugsstarker Motor
Gute Bremsen

Schwächen:
Aufwändige Drossellung
Schwammiges Fahrwerk
Gabel schlägt gern durch

Laufleistung bei Preisen von 800 bis 1000 Euro: zirka 50000 bis über 100000 Kilometer

Honda CB 450 S (1986-1989) Neupreis 1986: 5888 Mark

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Mittelklasse-Bike CB 450 S.

Gitterrohrrahmen? Zweizylinder? Nein, es geht hier nicht etwa um eine Ducati, sondern um Hondas bildhübsches Mittelklasse-Bike CB 450 S. Das Herzstück, der herrlich kernig klingende, 44 PS starke Dreiventil-Twin, erfreut mit angenehm gleichmäßiger Leistungsentfaltung und geringem Verbrauch.

Ersteres gilt auch für die Variante mit 27 PS, weil die werksseitig angebotene Drosselung (per Nockenwelle, Düsennadeln und kleinerem Ritzel) sehr aufwändig, allerdings auch recht kostspielig ausfiel. Die handliche, gut verarbeitete und langlebige Honda ist für mich noch heute ein Augen- und Ohrenschmaus.

Das macht häufig Probleme:

Schlechtes Startverhalten nach längerer Standzeit
Zunehmende Motorvibrationen deuten auf nachzuspannende Ketten der Ausgleichswellen hin

Antrieb:

Luftgekühlter Reihenzweizylinder-Viertaktmotor, Hubraum: 447 cm³; Leistung: 32 kW (44 PS) bei 9000/min (Variante: 20kW/ 27 PS bei 7000/min); Sechsganggetriebe, Kettenantrieb

Fahrwerk:

Gitterrohrrahmen aus Stahl, Telegabel vorn Ø 35 mm, zwei Federbeine hinten; Federweg: 140/100 mm (v/h); Gussräder; Reifen: 100/90 S 18, 110/90 S 18 (v/h); Bremsen: Doppelscheibe vorn, Trommel hinten

Maße:
Tankinhalt: 18 Liter; Gewicht: 141 kg;

0-100 km/h:

6,5 s (11,4 s)

Höchstgeschwindigkeit:
175 km/h (27 PS: 141 km/h)

Stärken:
Handliches Fahrwerk
Langlebiger, sparsamer Motor
Wirksame Bremsen

Schwächen:

Dürftige, zu harte Federbeine
Aufwändige, teure (Ent-)Drosselung

Laufleistung bei Preisen von 600 bis 1000 Euro: zirka 30000 bis 70000 Kilometer

Moto Guzzi V 35 (1977-1979)

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ein tolles Tourenmotorrad mit großem Tank und traumhaften Handling: Moto Guzzi V 35.

Moto Guzzi V 35. Die kleinste V2-Guzzi stammt aus der selben Ära wie die Suzuki, kommt aber von einem anderen Planeten. Viertakt-V2, wie bei den großen Guzzis quer eingebaut, Trockenkupplung, separates Getriebe, Kardanantrieb. Ein tolles kleines Tourenmotorad mit ausreichend großem Tank und einem traumhaften Handling. Im Gegensatz zu den leistungsstärkeren V 50- und V 65-Modellen hält bei den Kleinen der Antriebsstrang recht lange durch. Die teilweise schlampige Verarbeitung der kleinen Guzzis muss einkalkuliert werden. Auf dem Markt ist auch ziemlich viel verbasteltes Gerät, hier auf Originalzustand achten.

Das macht häufig Probleme:
Verzahnung der Schiebestücke im Kardanantrieb
Kreuzgelenk
Durchgesessene Sitzbank
Auslassventile abgebrannt
Durchgerostete Schalldämpfer

Antrieb:

Luftgekühlter V2-Zylinder-Viertaktmotor, Hubraum: 346 cm3; Leistung: 20 kW (27 PS) bei 7900/min, Drehmoment: 27 Nm bei 6200/min; Fünfganggetriebe; Kardanantrieb

Fahrwerk:
Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen; Motor tragend; Telegabel vorn, zwei Federbeine hinten; Federweg: 130/80 mm (v/h); Gussräder; Reifen: 3.00 - 18, 3.25 - 18 (v/h); Bremsen: Doppelscheibe vorn, Einscheibe hinten, Integral-Fußbremse

Maße:
Tankinhalt: 16,5 Liter; Gewicht: 155 kg

0-100 km/h:
8,5 s

Höchstgeschwindigkeit:
140 km/h

Stärken:
Tolles Handling
Integralbremse
kerniger Motorsound
sparsam

Schwächen
:
Lackqualität
Verarbeitung
Instrumente

Laufleistung bei Preisen von 800 bis 1000 Euro: zirka 50000 bis 70000 Kilometer

MZ ETZ 150

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Als Zweit- oder Siebtmoped macht das ultrahandliche Leichtgewicht auch heute noch mächtig Spaß.

Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit - immer ein ganz wichtiges Kaufkriterium. Die in exakt 198016 Exemplaren gebaute MZ ETZ 150 war in der DDR zwar alles andere als ein Exot, doch im Westen hatte sie gegen die auch nicht gerade inflationär vertetenen TS und ETZ 250 nie den Hauch einer Chance. Zu Unrecht, denn die 150er-MZ ist das deutlich modernere Motorrad. Als Zweit- oder Siebtmoped macht das ultrahandliche Leichtgewicht auch heute noch mächtig Spaß und kostet in Anschaffung und Unterhalt fast nichts.

Das macht häufig Probleme:

nässeempfindliche Elektrik
Ölundichtigkeiten
Hinterrad-Gummimitnehmer löst sich auf
Vibrationsschäden

Antrieb:

Luftgekühlter Einzylinder-Zweitaktmotor, Hubraum: 143 cm3; Leistung: 10,5 kW (14,3 PS) bei 6500/min (Variante: 9 kW/12,2 PS bei 6000/min); Fünfganggetriebe; Kettenantrieb

Fahrwerk:

Rechteckprofilrahmen aus Stahlblech; Telegabel vorn, Ø 35 mm, zwei Federbeine hinten; Federweg: 185/105 mm (v/h); Drahtspeichenräder; Reifen: 2.75 R 18, 3.25 R 16 (v/h); Bremsen: Scheibe vorn, Ø 280 mm; Trommel hinten, Ø 150 mm

Maße:
Tankinhalt: 13 Liter; Gewicht: 118-122 kg

0-80 km/h:

11,0 s

Höchstgeschwindigkeit:

110 km/h

Stärken
Handliches Fahrwerk
Komfortable Federung
Hohe Zuverlässigkeit
Sehr günstiger Unterhalt

Schwächen
Mäßige Verarbeitung
Empfindliche Elektrik

Laufleistung bei Preisen von 500 bis 800 Euro: zirka 12000 bis 30000 Kilometer

 

Suzuki DR 600 S, SN 41A (1984-1989) Neupreis 1984: 6700 Mark

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Serienmäßiger 20-Liter-Tank und enorme Sitzhöhe erlauben entspannte Touren.

Auch heute noch faszinieren die Qualitäten der Dr 600 S: Der Dampfhammer bietet Doppelzündung und Flachschiebervergaser und überzeugt mit seinem kultivierten und - dank zweier Ausgleichswellen - vibrationsarmen Motor. Sein serienmäßiger 20-Liter-Tank und die enorme Sitzhöhe erlauben entspannte Touren bis weit hinter den Horizont, auch Off-Road. Leider mangelte es an der Verarbeitungsqualität. Vor allem an Rahmen und Auspuff nagt meist der Rost. Viele der noch zugelassenen Exemplare sind deshalb mit dem kernig klingenden Sebring-Topf unterwegs.

Um für 1000 Euro eine brauchbare DR zu finden, sollte man Zeit in die Suche und die Besichtigung investieren. Starker Rostbefall, viele Vorbesitzer und harter Geländeeinsatz hinterlassen Spuren. Der Zustand der Verschleißteile und Lager gibt Auskunft über die Pflege. Rasselt es laut aus dem Motor, ist möglicherweise die Ausgleichswellen-Kette hinüber - dann lieber Finger weg. Wer nicht gerne schraubt, sollte eher ein paar Scheine mehr in ein besser gepflegtes Modell aus erster oder zweiter Hand investieren.

Das macht häufig Probleme
:
Problematisches Startverhalten bei Modellen bis 1986
Kupplung verschleißt frühzeitig
Rostanfälliger Rahmen und Auspuff
Lasche Vorderradbremse

Antrieb:
Luft-/ölgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor, Hubraum: 590 cm3; Leistung: 33 kW/45 PS bei 6800/min (Variante: 20 kW/27 PS bei 3200/min); Fünfganggetriebe; Kettenantrieb

Fahrwerk
Einschleifenrahmen; Telegabel vorn, Ø 39 mm; Full-Floater-System hinten; Federweg: 240/222 mm (v/h); Drahtspeichenräder; Reifen: 100/80-21, 130/80-18 (v/h); Bremsen: Scheibe vorn, Ø 240 mm; Trommel hinten;

Maße:
Tankinhalt: 20 Liter; Gewicht: 166 kg (vollgetankt);

0-100 km/h:
6,4 s

Höchstgeschwindigkeit:

150 km/h (27 PS: 131 km/h)

Stärken:

Kultivierter Motor
Schrauberfreundlich
Gute Reistauglichkeit

Schwächen:
Rostanfälliger Auspuff
Getriebe zu lang übersetzt

Laufleistung bei Preisen von 800 bis 1200 Euro: zirka 40 000 bis 65000 Kilometer

Suzuki GSX 750 E (1980 - 1983) Neupreis 1981: 8211 Mark

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Suzukis erster Reihen-Vierzylinder mit Gleitlager-Kurbelwelle und Vierventilzylinderkopf.

Die GSX 750 E ist in der Verarbeitung von hoher Qualität. Suzukis erster Reihen-Vierzylinder mit Gleitlager-Kurbelwelle und Vierventilzylinderkopf. Hier gibt es für kleines Geld oft noch sehr gut erhaltene Exemplare, die mit ihren gut 80 PS viel Freude machen. Schön dabei ist, dass die 750er eine sehr bequeme Sitzposition und genug Platz auch für zwei Personen bietet. Sammler achten auf eine gut erhaltene Original-Auspuffanlage.

Das macht häufig Probleme:

Rostanfällige Auspuffanlage
Lenkkopflager
Verschlissene Federbeine
Vergaseranlage
Rost an Schweißnähten

Antrieb:
Luftgekühlter Reihenvierzylinder-Viertaktmotor, Hubraum: 742 cm3; Leistung: 59 kW (80 PS) bei 9200/min, Drehmoment: 63 Nm bei 8400/min; Fünfganggetriebe; Kettenantrieb

Fahrwerk:
Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen; Telegabel vorn, Ø 35 mm, zwei Federbeine hinten; Federweg: 150/107 mm (v/h); Gussräder; Reifen: 3.25-19, 4.00-18 (v/h); Bremsen: Doppelscheibe vorn, Einscheibe hinten

Maße:
Tankinhalt: 24 Liter; Gewicht: 242 kg

0-100 km/h:
4,2 s

Höchstgeschwindigkeit:
202 km/h

Stärken:

Stabiles Fahrwerk
Robuster Motor
Bequeme Sitzposition
Großer Tank

Schwächen:

Optik nicht jedermanns Sache
Rostanfällige Auspuffanlage
öfters verbastelt

Laufleistung bei Preisen von 800 bis 1000 Euro: zirka 50000 bis 70000 Kilometer

Suzuki GT 125 (1974-1980) Neupreis 1975: 2770 Mark

Archiv
Schlanke und logische Linie, viel Chrom und viel Alu: Suzuki GT 125.

Das Fahrgefühl auf einer Suzuki GT 125 ist unvergleichlich. Unter 7000/min geht fast nichts, darüber ein bisschen und zwischen 8950/min und 10200/min feuert das Mopedchen unter bombastischem Geheul 14 PS in die Welt. Spektakel pur, ohne relevant vorwärts zu kommen. Bei guten 120 km/h ist Schluss, am Berg muss geflissentlich zurückgeschaltet werden. Fahren ist hier eine Aufgabe.

Der kleine Zweitakter kokettiert mit schlanker und logischer Linie, viel Chrom und viel Alu: da macht Polieren Spaß. Hübsch gestaltet sind auch Lampe und Blinker,die viel Liebe zum Detail erkennen lassen. Die Motoren gelten als recht zuverlässig. Die schwachen Lichtmaschinen sind bekannt.

Das macht häufig Probleme:
Klemmende Bremszange
Schwache Lichtmaschinenleistung
Verschlissene Federbeine
Undichter Luftfilterkasten
Lenkkopflager
Schwingenlager verschlissen

Antrieb:

Luftgekühlter Reihenzweizylinder-Zweitaktmotor, Hubraum: 123 cm3; Leistung: 10,5 kW (14 PS) bei 9500/min; Drehmoment 12,7 Nm bei 9000/min, Nasskupplung, Fünfganggetriebe; Rollenkette

Fahrwerk:
Einschleifen-Stahlrohrrahmen; Telegabel vorn, Ø 32 mm, zwei Federbeine hinten; Federweg: 120/100 mm (v/h); Drahtspeichenräder mit Stahlfelgen; Reifen: 2.75-18, 3.00-18 (v/h); Bremsen: Einscheiben-Schwimmsattel vorn, Trommel hinten

Maße:
Tankinhalt: 10,0 Liter; Gewicht: 118 kg

0-100 km/h:
10,5 s

Höchstgeschwindigkeit:
127 km/h

Stärken
:
Spritziger Motor
Handliches Fahrwerk
Toller Sound
Einfach zu schrauben

Schwächen
:
Hoher Verbrauch
Empfindliche Elektrik
Chromteile teuer

Laufleistung bei Preisen von 400 bis 600 Euro: zirka 25000 bis 35000 Kilometer

Yamaha XS 400, 2A2 (1978-1982) Neupreis 1978: 4300 Mark

Archiv
Yamahas XS 400 ist ein solider und günstiger Klassiker, der mit seinem quirligen OHC-Twin zum Kurvenräubern einlädt.

Ein Klassiker: die Yamaha XS 400, wenn auch nicht für Off-Road-Aktivitäten geeignet. Doch allemal handlich, leicht und zuverlässig, um mit ihren 27 PS auf engen, kurvigen Strecken enorm viel Spaß zu haben. Für einen Tausender gibt es gut abgehangene Exemplare des mit Rundscheinwerfer ausgestatteten und schöner Tanklackierung verzierten Modells 2A2.

1979 kam das erste Facelift: Außer veränderter Fahrwerksgeometrie gab´s einen größeren Tank, ein kombiniertes Lenk-Zünd-Schloss und hinten eine Trommelbremse. Aufgrund ihrer Verbreitung gibt es kaum Ersatzteilprobleme. Nur Original-Auspuffe und -Tanks sind in gutem Zustand rar. Probleme bereitete hin und wieder der Anlasserfreilauf. Manch einer verzichtete dann auf den Knopfdruck und kickte sie einfach an. Das war´s dann aber auch schon mit technischen Gemeinheiten. Gut 5300 der Twins sind heute noch in Deutschland unterwegs. www.xs400.de und www.xs400.net kümmern sich rührig um deren Erhalt.

Das macht häufig Probleme:
Schwingenlager verschleißen schnell
Sensibler E-Starter
Auspuffanlage und Sitzbank-Grundplatte neigen zum Durchrosten
Zündung verstellt sich gerne.

Antrieb:
Luftgekühlter Zweizylinder-Viertaktmotor, Hubraum: 391 cm3; Leistung: 20 kW/27 PS bei 7000/min; zwei Mikuni-Gleichdruckvergaser, Ø 34 mm; Sechsganggetriebe; Kettenantrieb

Fahrwerk:
Doppelrohrrahmen; Telegabel vorn, Ø 33 mm, zwei Federbeine hinten; Federweg: 140/80 mm (v/h); Gussräder; Reifen: 3.00 S-18, 3.50 S-18 (v/h); Bremsen: Scheibe vorn und hinten, Ø 267 mm

Maße:
Tankinhalt: 10,8 Liter; Gewicht: 176 kg (vollgetankt)

0-100 km/h:

8,0 s

Höchstgeschwindigkeit:
145 km/h

Stärken

Zuverlässiger Motor
Handliches Fahrwerk
Gute Tourentauglichkeit
Gute Ersatzteilesituation

Schwächen:

Kein H4-Licht
Kleiner Tank
Neigt zum Pendeln

Laufleistung bei Preisen von 800 bis 1000 Euro: zirka 20000 bis 45000 Kilometer

Yamaha FJ 1200 (Typ 1XJ: 1986 - 1987) Neupreis 1986: 13888 Mark

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Die Yamaha FJ 1200 lockt mit Sitzkomfort für Fahrer und Sozius sowie zuverlässigem Motor.

Kultbike: FJ 1200. Ob 100 oder offen 130 PS - der luftgekühlte Vierzylinder zieht in jedem Fall enorm bullig durch. Der bequeme, gut 250 Kilogramm schwere Sporttourer verblüfft nach wie vor mit seiner Handlichkeit, auch wenn der 16-Zöller vorn für deutliches Aufstellmoment beim Bremsen sorgt.

Der Sitzkomfort für Fahrer und Sozius ist vom Feinsten, die Zuverlässigkeit des Motors legendär. Mit den Vibrationen, die auf Dauer für Risse in den Verkleidungsteilen sorgen, muss man leben, ebenso mit dem hohen Ölverbrauch bei Laufleistungen von locker über 100000 Kilometern.

Das macht häufig Probleme:
Vibrationsrisse an allen Kunststoff-Verkleidungsteilen
Rostanfällige Auspuffanlage
Neigt zu hohem Ölverbrauch
Erhöhter Kupplungsverschleiß

Antrieb:

Luftgekühlter Reihenvierzylinder-Viertaktmotor, Hubraum: 1188 cm³; Leistung: 74 kW (100 PS) bei 8500/min; Fünfganggetriebe, Kettenantrieb

Fahrwerk:

Doppelschleifen-Stahlrahmen; Telegabel vorn Ø 41 mm, Zentralfederbein hinten; Federweg: 150/120 mm (v/h); Gussräder; Reifen: 120/80 V 16, 150/80 V 16 (v/h); Bremsen: Doppelscheibe vorn, Scheibe hinten

Maße:

Tankinhalt: 24,5 Liter; Gewicht: 252 kg;

0-100 km/h:
3,5 s

Höchstgeschwindigkeit:

225 km/h

Stärken:

Hoher Sitz- und Fahrkomfort
Sehr durchzugsstarker Motor
Große Reichweite

Schwächen:
Dosierbarkeit und Wirkung der Bremese nur Durchschnitt
Aufstellneigung beim Bremsen

Laufleistung bei Preisen von 800 bis 1000 Euro: zirka 70000 bis 100000 Kilometer

Yamaha XJ 750 Seca (1982 - 1984) Neupreis 1982: 8715 Mark

Archiv
Etwas Tourer, etwas Sportler, ganz leicht Chopper: die Yamaha XJ 750 Seca.

Ein exotisches Äußeres hat die Yamaha XJ 750 Seca. Widersprüchlicher kann ein Motorrad gar nicht sein: etwas Tourer, etwas Sportler, ganz leicht Chopper, aber nichts richtig. Dafür aber sehr schrill, sehr amerikanisch und mit bewährter XJ-Basis nahezu unkaputtbar.

Das macht häufig Probleme:
Undichte Zylinderkopfdichtung (ab 40000 km)
Rostanfälliger Auspuff
Anfällige Lenkkopflager
Bruchgefährdete Sicherungsbox

Antrieb:
Luftgekühlter Reihenvierzylinder-Viertaktmotor, Hubraum: 748 cm3; Leistung: 60 kW (81 PS) bei 9000/min; Fünfganggetriebe; Kardan

Fahrwerk:
Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen; Telegabel vorn, Ø 36 mm, zwei Federbeine hinten; Federweg: 150/96 mm (v/h); Gussräder; Reifen: 3.25 H 19, 120/90 H 18 (v/h); Bremsen: Doppelscheibe vorn, Trommel hi.

Maße:

Tankinhalt: 19 Liter; Gewicht: 241 kg;

0-100 km/h:
4,6 s; Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h

Stärken:
Standfester Motor
Geringer Verbrauch
Handliches Fahrwerk
Gute Fahrleistungen

Schwächen:
Unwirksames Anti-Dive-System
Pflegebedürftiges LC-Display
Frühzeitig überforderte Federelemente

Laufleistung bei Preisen von 800 bis 1000 Euro: zirka 45000 bis 70000 Kilometer

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