KTM baut bis zu 300 Stellen ab: Verlagerung nach Asien

KTM verlagert nach China und Indien
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KTM baut bis zu 300 Stellen ab

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Pierer Mobility, die Konzernmutter von KTM, baut bis zu 300 Stellen in Österreich ab und verlagert Produktion und Entwicklung nach China und Indien.

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Am 5. Dezember 2023 teilte die Pierer Mobility AG, der Konzern hinter den Motorradmarken KTM, Husqvarna und GasGas, mit, Teile des Fahrradgeschäfts zu veräußern und weitere Produktionskapazitäten nach China und Indien zu verlagern. Weiterhin werden Teile der Forschung und Entwicklung (F&E) in Österreich abgebaut und zu den strategischen Partnern Bajaj in Indien und CFMoto in China verlagert.

Mehr KTM aus Asien

Dass weitere Produktionskapazitäten aus Österreich nach Asien gehen, ist im Grunde keine Überraschung. Das wurde schon 2020 bekannt. Hier dürfte es sich vor allem um die Reihenzweizylinder-Modelle handeln. Die 790 Duke wird bereits komplett in China gefertigt, und folglich dürften weitere Modelle der 890-Reihe und möglicherweise auch die neue 990-Reihe von CFMoto gebaut werden. Bereits seit 2017 entwickeln, produzieren und vertreiben die KTM AG und CFMoto in einem Joint Venture Motorräder. 2022 stellte die Pierer Mobility noch 222.000 Motorräder in Österreich her, welche Anteile davon zu CFMoto und Bajaj gehen, ist nicht bekannt.

Mit Bajaj Auto in Indien arbeitet KTM bereits seit 2007 zusammen, und seit 2011 werden alle 125-, 200- und 390-Modelle sowie die 401-Modelle von Husqvarna in Indien gefertigt. Übrigens: Im Januar 2023 lief die 1.000.000ste KTM vom Band im indischen Pune, eine 390 Adventure. Ob Bajaj künftig ebenfalls weitere Produktfamilien über 390 Kubik bauen soll, ist nicht bekannt.

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Bis zu 300 Stellen in Österreich gestrichen

Gewicht erhält die Mitteilung der Pierer Mobility, nicht nur die erwarteten Produktionskapazitäten aus Österreich abzuziehen, sondern sogar Teile der Forschung und Entwicklung nach Asien zu verlegen. Als Gründe nennt die Pierer Mobility die Rahmenbedingungen in Europa und die Kostenvorteile in Fernost. Weiterhin soll dieser Schritt die Entwicklung der Industrialisierung in den jeweiligen Werken beschleunigen. 2024 werden durch diese Entscheidung bis zu 300 Stellen in Österreich abgebaut, wohl hauptsächlich am Stammsitz in Mattighofen.

© Hersteller
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Fahrradverkauf bei KTM

Im selben Atemzug verkündete die Pierer Mobility die Konsolidierung der hauseigenen Fahrradmarken. So wurde die Marke R Raymon bereits im Herbst 2023 an die Macher hinter Winora und Haibike in Schweinfurt verkauft, bis Ende 2023 soll der Übergang vollendet sein. Außerdem verkauft Pierer im Laufe des Jahres 2024 die amerikanische Radmarke Felt. Weiterhin geben soll es die elektrischen Fahrräder von GasGas und Husqvarna. Übrigens: Die Fahrradmarke KTM gehört nicht zur Pierer-Gruppe.

Fazit

Die Pierer Mobility AG, Mutterkonzern von KTM, Husqvarna und GasGas, trifft weitreichende Entscheidungen: Die Verlagerung von Produktion sowie Forschung und Entwicklung nach Asien und der Verkauf von Fahrradmarken sind signifikante Schritte. Besonders betroffen ist der Standort Österreich, wo bis zu 300 Stellen wegfallen.

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