Paris erhebt ab 2022 Motorrad-Parkgebühren

Paris erhebt Motorrad-Parkgebühren
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Verbrenner-Bikes parken ab 2022 kostenpflichtig

© Getty Images/Mitch Diamond

Die französische Metropole fordert ab 2022 auch von Motorradbesitzern Parkgebühren. Allerdings nur von denen, die ein Verbrenner-Zweirad parken.

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Paris hat unter seiner Bürgermeisterin Anne Hidalgo schon lange dem immensen Verkehrsaufkommen in der französischen Hauptstadt den Kampf angesagt. Der jüngste Vorstoß trifft die Motorradfahrer.

Verbrenner zahlen bis zu 3 Euro je Stunde

Nachdem über Jahre Verkehrsteilnehmer in und um Paris auf das Zweirad als Mittel der Wahl umgestiegen sind, um dem täglichen Verkehrschaos zu entkommen, wurden genau diese Zweiräder (und auch Dreiräder) zunehmend zum Problem. Spezielle Parkplätze für Motorräder gibt es in Paris viel zu wenig, also wurde überall geparkt, wo es die Platzverhältnisse zuließen (oder eben auch nicht). Oder man nutzte legal einen der wenigen Autoparkplätze. So oder so – Parkraum ist in Paris knapp.

Die Pariser Stadtregierung versucht jetzt mit neuen flächendeckenden Parkgebühren das Problem in den Griff zu bekommen. Wie die Hidalgo-Administration jetzt mitteilt, werden ab 2022 Parkgebühren für alle motorisierten Zwei- und Dreiräder erhoben, sofern sie einen Verbrennerantrieb besitzen. Je nach Stadtgebiet sollen diese bei zwei bis drei Euro je Stunden liegen. Für Anwohner sollen noch Sondertarife aufgelegt werden.

Neue Parkplätze für Motorräder sollen aber nicht eingerichtet werden. Wenn die vorhandenen nicht ausreichen, dann sollen Motorradfahrer eben auf Autoparkplätzen parken. Der Konflikt mit den Vierrad-Kollegen ist damit vorprogrammiert.

Auch Autos werden teurer

Aber auch die Autofahrer kommen nicht ungeschoren davon. Im gleichen Zuge steigen nämlich die Parkgebühren für Autos im Stadtgebiet um rund 70 Prozent. Bereits ab August 2021 werden die Stundentarife je nach Stadtgebiet von vier auf sechs Euro und von 2,40 Euro auf vier Euro angehoben.

Unterm Strich hofft Bürgermeisterin Hidalgo, den Verkehr in Paris so dauerhaft minimieren zu können. Andererseits stellen die Parkgebühren eine lukrative Einnahmequelle für die französische Hauptstadt dar. Aktuell belaufen sich die Einnahmen aus Parkgebühren auf jährlich rund 380 Millionen Euro. Das entspricht immerhin einem Vier-Prozent-Anteil des Gesamtjahresbudgets von Paris.

Fazit

Paris kämpft gegen immer mehr Verkehr. Um mehr Verkehrsteilnehmer von einer Fahrt in die Metropole abzuschrecken, werden jetzt die Parkgebühren für Autos erhöht und für motorisierte Zweiräder – mit Ausnahme von E-Motorrädern – neu eingeführt. Andererseits lebt Paris von den Einnahmen aus Parkgebühren nicht schlecht.

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