Die Nordrunde
Strecke: circa 315 km / Fahrtdauer: Tagestour mit Pausen
Splügen nach Süden verlassen. Am Ortsrand beginnen schon gleich steil die Serpentinen der Nordrampe des Splügenpasses, der immer fantastischere Ausblicke zurück ins Tal und auf die umliegenden Berge gewährt. Auf 2114 Meter Höhe ist der Scheitel erreicht und die Grenze nach Italien wird überquert. Mit Zielgabe Chiavenna zeigt der Splügen seine landschaftliche Abwechslung von flacheren Passagen, etwa am Montespluga See, und dann wieder zu steilen Abfahrten eine Felswand hinunter. In Chiavenna im Kreisverkehr Richtung St. Moritz zum Grenzübergang, wo man wieder hinüber in die Schweiz gelangt. Bald schon wartet der nächste Hammerpass: Auch wenn der Maloja nur 1815 Meter hoch ist, an Kurven und Kehren und Ausblicken ist er genau so ein Filetstück wie seine etwas höheren Geschwister. Zudem kann ein Pass kaum noch verwinkelter und verschlungener sein.
Man passiert den Ort Maloja und die sehr schön gelegenen Silser- und Silvaplanersee und könnte sich nun im Ort Silvaplana gleich links in die Kehren des Julierpasses stürzen. Oder fakultativ einen kleinen Abstecher in das nur fünf Kilometer entfernte St. Moritz machen und sehen, wo die Schickeria den Winterurlaub verbringt. Was einem sonnigen Motorrad-Fahrtag aber kaum Konkurrenz machen kann, also wieder zurück nach Silvaplana und über den Julierpass nach Tiefencastel. Dort rechts zunächst Richtung Davos, aber dann nochmals rechts nach Filisur, bekannt durch sein hohes Bahnviadukt. Über das hochalpine Gelände des Albulapasses erreicht man La Punt und wendet sich links auf eine flotte Talstrecke des oberen Inntales, die bis Susch führt. Dort wird es wieder kurvig, wenn man sich links wendet und den Flüelapass erklimmt, der dem Albula an Höhe kaum nachsteht.
Man erreicht Davos und wendet sich links, um zum schon bekannten Tiefencastel zurückzukommen (für einen möglichen Abstecher in das Sertigtal siehe "Sehenswert”). Dort gerade weiter nach Thusis auf abwechslungsreicher Strecke durch die Schinschlucht des Albula-Flusses. Aber in Sachen Schlucht wird hinter Thusis noch eins draufgesetzt, wenn die Felswände hoch über der Straße zusammenzuschlagen scheinen. Auf spektakulärer Strecke geht es durch die Roflaschlucht und die klaustrophobische Viamala (ein Halt zum Staunen und für einen Blick in die Tiefe muss sein), dann sind die wilden Schluchten überwunden und es wartet eine entspannte Talstrecke zurück nach Splügen.
Die Südrunde
Strecke: circa 277 km / Fahrtdauer: Tagestour mit Pausen
Splügen nach Westen verlassen in Richtung San-Bernardino-Pass, dessen Fuß nach zehn Kilometern entspannter Talfahrt entlang des jungen Rheins erreicht ist. Dann wird es steil und geht in Kurven und Serpentinen zur Sache, bis der Scheitel des Passes auf 2065 Metern überschritten ist. Die weniger steile Südrampe des San Bernardino fliegt man förmlich hinunter ins Valle Mesolcina, das eine schöne Mischung aus Kurven und flotten Abschnitten bietet. Allerdings wird mit Annäherung an Bellinzona die Bebauung dichter. Im Ort dann Richtung Lugano halten und anschließend rechts nach Locarno, denn diese Stadt am Lago Maggiore ist einen kleinen Abstecher wert. Auch wenn das Filmfestival dort wohl gerade nicht stattfindet, sind die Uferpromenaden und das Lebensgefühl definitiv filmreif. Um an das Südufer des Lago Maggiore zu kommen, wieder raus aus Locarno auf gleichem Weg und am See-Ende auf die 13 Richtung Verzasca/Gordola/Venero, um sich dann nochmals rechts zu wenden Richtung Luino.
Nun folgt eine Strecke direkt am Südufer des Lago Maggiore entlang, der sich, eingebettet zwischen den Bergen, wie ein Fjord als schlanker Arm nach Süden windet. Man überquert die Grenze nach Italien und wendet sich in Luino links auf die wunderbare Bergstraße nach Ponte Tresa. Dann hält man sich wieder links, passiert die Grenze in die Schweiz und fährt Richtung Lugano zweimal ein Stück am verschlungenen Lago di Lugano entlang, bis man das quirlige Lugano erreicht hat und an der Uferpromenade den Blick auf See und Berge genießt. Es geht weiter Richtung Italien mit Ausweisung Gandria und man überquert die Grenze, um nun den italienischen Teil des Lago di Lugano abzukurven. Die Strecke mit traumhaften Ausblicken auf den See und die kleinen Orte ist zwar nicht schnell zu fahren, aber dafür ein landschaftlicher Genuss. In Porlezza ist das Ende des Sees erreicht und man folgt der Straße über einen Bergkamm nach Menaggio, in das man zuletzt in Kurven und Kehren förmlich hinunterfällt.
Nun ist der Lago di Como erreicht und es geht in Menaggio links Richtung Sondrio am See entlang. Wieder bietet eine nicht schnell befahrbare Straße wunderbare Ausblicke auf den See und die kleinen Orte, die auch zu einem schnellen Cappuccino an einer Uferpromenade einladen. Am See-Ende geht es links nach Chiavenna in zunächst kurvenarmer Fahrt durch ein breites Tal. Aber ab Chiavenna steigern sich die Kurven bis zum regelrechten Kurventanz die Südrampe des Splügenpasses hoch, der auf seiner Nordrampe in endlosen Kehren steil nach Splügen abfällt.