Die Strecken in der Region zwischen Wertheim im Norden und Schwäbisch-Gmünd im Süden sind ein Eldorado für kurvenfreudige Motorradfahrer. Denn rund um die Heimat des Götz von Berlichingen, der in der Burg Hornberg hoch über dem Neckar lebte, locken kleine und kleinste Straßen, auf denen es sich phantastisch touren läßt. Genau das richtige für ein sonniges Wochenende.In den Ellwanger Bergen zieht sich die Strecke in vielen Schnörkeln durch das Kochertal, verläuft, stellenweise sogar unasphaltiert, über einige Höhenzüge bis nach Crailsheim und schließlich bis an die Ufer der Jagst. Das Stück von Kirchberg bis Langenburg ist eine Etappe, wie sie kaum romantischer sein könnte. Dann geht es quer durch die Wallachei bis nach Rothenburg ob der Tauber. Die Besichtigung der phantastischen Altstadt lohnt sich unbedingt - nur ist diese an den Wochenenden hoffnungslos mit Tausenden von Touristen aus aller Welt überlaufen.Dann lieber wieder rauf aufs Motorrad und dem kurvenreichen Verlauf der Tauber bis Wertheim folgen - mit gelegentlichen Abstechern. Zum Beipiel bei Weikersheim ins Hinterland, um vor Tauberbischofsheim wieder ins Tal zu rollen. Ab Wertheim weist das Roadbook wieder Richtung Süden, nicht aber ohne einen westlichen Schlenker einzubauen. Denn dort lockt der Odenwald, dessen südliche Ausläufer ein hervorragendes Terrain für kurvensüchtige Motorradfahrer sind. Und wer mag, kann einen Abstecher übers Sensbachtal zum Krähberg machen oder lieber gleich zum Neckar fahren - zur Burg Hornberg. Man kann den Götz schon verstehen: Die Wohnlage seines Domizils ist priviligiert. Heute kann sich jeder in der Burg einmieten, sie beherbergt ein Hotel der gehobenen Preiskategorie.Nun aber weg vom Neckar, seine Zuflüsse sind lauschiger. So wie »der« Neckar heißt es übrigens »der« Kocher. Aber »die« Jagst, und »die« Tauber. Das ist sozusagen Grundwissen, um nicht sofort als Fremdling aufzufallen. Doch für den beschaulichen Trip zwischen Welzheimer Wald und Kocher, Jagst und Tauber braucht man Zeit. Zeit zum Bummeln auf den kleinen Sträßchen zwischen Wiesen und Wäldern, Flußauen und Hochebenen. Gelegentlich darf man sogar legal den zahlreichen Fahrradwegweisern folgen, auf kaum einspurigen Wegen, oft dicht am Fluß fahren, und am besten mit dem Roadbook des ACTION TEAM Tourentip 22 in der Kartentasche.Ab und zu lohnt es sich anzuhalten und eine längere Pause einzulegen. Entweder, um nur die Beine im Wasser baumeln zu lassen, um sich ein Kanu zu mieten, oder um sich ein Fahrrad auszuleihen, um dann auf den kleinen Waldstrecken weiterzuradeln, die ansonsten für Motorradfahrer gesperrt sind.
Infos
Anreise: Von Norden kommend beginnt man die Tour am besten in Wertheim, zu erreichen von der A3, Ausfahrt Marktheidenfeld, zwischen Aschaffenburg und Würzburg. Südlichter starten in Schwäbisch Gmünd, entweder von Aalen kommend oder aus Richtung Stuttgart, über die B29.Übernachten: Ausprobiert haben wir den Gasthof »Zum Grünen Baum«, Rathausplatz 5, 97941 Tauberbischofsheim-Dittigheim, Telefon 0 93 41/51 62, ÜF ab 42 Mark pro Person. Gegenüber steht die schöne St.Vitus-Kirche, gestaltet von Balthasar Neumann, und zu Fuß sind es 15 Minuten in die Innenstadt von Tauberbischofsheim. Wer hier Lust bekommt, mal aufs Fahrrad umzusteigen, kann sich im Grünen Baum auch einen Drahtesel mieten.Außerdem den Gasthof zur Krone, Brückenstr.1, 74249 Jagsthausen, 0 79 43/91 090, ÜF ab 45 Mark pro Person, bei der Götzenburg um die Ecke, mit leckerem Essen und hausgemacher Wurst zum Mitnehmen.Sehenswürdigkeiten: Die Tour reiht städtebauliche Kleinodien aneinander wie Perlen auf der Schnur. Nicht nur Rothenburg ob der Tauber, Kirchberg an der Jagst, Tauberbischofsheim, Wertheim oder Mosbach lohnen einen Stadtbummel.Einen Besuch wert sind auch das Schloß Langenburg mit dem Deutschem Automuseum und dem Schloßmuseum, die Burg Hornberg bei Neckarzimmern oder die Götzenburg in Jagsthausen, in Creglingen die Herrgottskirche, in Grünsfeldhausen die Achatiuskapelle. Ein schönes Fotomotiv gibt die überdachte Holzbrücke über die Jagst bei Unterregenbach ab.Aktivitäten: Erholung von soviel Kultur und dem Motorradfahren dazwischen läßt sich auf dem Wasser finden: Beim Kanuverleih Hörscher (Telefon 0 79 37/73 4) kann man Kanus mieten und die Jagst hinunterschippern. Ist es dann genug der Paddelei, holt Hörscher Boot samt Besatzung wieder ab. Zwischen Althütte und Kaisersbach im Welzheimer Wald lädt der Ebnisee zum Baden, Bootfahren und Pommes mit Majo-Essen ein. Sonntags bei schönem Wetter finden den allerdings ziemlich viele Leute schön. Informationen: Auskünfte, Prospekte und Zimmernachweis gibt es bei der Touristikgemeinschaft Neckar/ Hohenlohe/ Schwäbischer Wald, Am Markt 9, 74523 Schwäbisch Hall, Telefon 07 91/751-246 Fax 07 91/751-375, oder bei derGebietsgemeinschaft Liebliches Taubertal, Postfach 1254, 97941 Tauberbischofsheim, Telefon 09341/820, Fax 09341/82-366. Literatur: Ein Muß für Kulturinteressierte ist das gelbe Faltblatt Museen-Schlösser-Sehenswürdigkeiten in Hohenlohe-Franken, das man über die regionalen Fremdenverkehrsämter (siehe oben) bekommt. Genaue Informationen liefert der HB-Kunstführer Nr.25 Rothenburg/ Taubertal/Hohenlohe. Ausgezeichnete Orientierung bieten die die 1:200 000er Straßenkarten von Mairs, Großraumblatt 5, oder Aral, Blatt 18, 20, 21.
Die Strecke
((Streckenlänge)) 580 Kilometer((Dauer)) 2 bis 3 Tage((Tanken)) Tanken: Kann man überall, kurze Distanzen; abends und sonntags auf jeden Fall in den größeren Orten ((Streckenprofil)) Streckenprofil: kleine Kurvensträßchen in lauschigen Flußtälern; auch für Anfänger unproblematisch((Pause)) Café-Pausen: Tolle Möglichkeiten auf den Zinnen vieler Burgen, (Wertheim, Hirschorn, Hornberg)((Abkühlung) Bademöglichkeiten: Bieten die Flüsse Tauber, Jagst und Kocher sowie im Süden der Ebnisee((Sehenswert)) Sehenswert: Ein echter Tip sind die unzähligen Burgen an dieser Strecke, zum Teil mit angeschlossenen Museen oder Restaurants