Kove 400 RR Erlkönig
4 Zylinder, 68 PS, 15.500 Touren, neues Fahrwerk

Kove baut die 400 RR mit einem Vierzylinder. Der Motor dreht über 15.000 Touren und muss nur 152 Kilo bewegen. 2023 erscheint ein Erlkönig mit komplett neuem Fahrwerk.

Kove 400 RR 2023 Facelift
Foto: Kove
In diesem Artikel:
  • Kove 400 RR
  • Sportfahrwerk
  • Stilmix fürs Auge
  • Wann kommt die 400 RR?
  • Fazit

Kove trat erst 2022 zur EICMA auf die Bühne. Zuvor waren die Motorräder bei uns als Colove mehr oder weniger bekannt. Neben der 800er-Enduro mit KTM-Kopie im Rahmen, zeigt die junge Marke mit der 400 RR, was derzeit alle von Kawasaki erwarten: einen Vierzylinder mit 400 Kubik und Hochdrehzahlkonzept. Aus 399 Kubik Hubräumchen holt Kove 68 PS bei 15.500 Touren und 36 Nm bei 12.000 /min.

Kove 400 RR

Nur 36,5 Millimeter bewegt die Kurbelwelle die vier Kolben durch Zylinderbohrungen mit 59 Millimeter Durchmesser. Zusammen verdichten Kolben und Welle das Gemisch auf hohe 13:1 Verdichtung. Eine Zahl, die wir sonst von den absoluten Top-Motoren der Premiumhersteller kennen. 220 km/h soll die Kove schnell werden und 4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h benötigen. Die 68 PS müssen nur 152 Kilogramm Motorrad bewegen, und die Fahrwerksgeometrie ist wie das Gesamtkonzept sehr sportlich: Steile 65 Grad steht der Lenkkopf, was einen Nachlauf von 98,2 Millimeter ergibt, also weniger als bei der aktuellen BMW S 1000 RR.

EICMA 2022

Sportfahrwerk

Beim Fahrwerk folgt Kove dem sportlichen Ansatz recht konsequent. Federwege von 120 Millimeter vorn und 130 Millimeter hinten führen Räder in 17 Zoll (ca. 43 cm) mit Reifen der Dimensionen 120/70 ZR 17 vorn und 160/60 ZR 17 hinten. Die beiden Bremsscheiben vorn messen 300 Millimeter, mit schwimmenden Doppelkolben-Sätteln. Soweit der Stand bis 2023, denn hier ändert Kove wohl einiges. Die schwimmenden Sättel weichen radialen Festsätteln mit halbschwimmenden Scheiben, was eine neue Gabel bedingt. Das Pendant im Heck hängt beim Erlönig nicht an einerer Gullwing-Schwinge aus Alu, sondern an einer neuen Profilschwinge, wohl weiter aus Aluminium.

Stilmix fürs Auge

Optisch zeichnet Kove bei der neuen 400 RR die aktuellen Megasportler von Kawasaki, Ducati und BMW nach. Die kantige Front stünde einer ZX-10 R ebenso gut, der luftige Bürzel am Alurahmen könnte so eine Ducati oder die S 1000 RR zieren. Die kleinen Winglets dürften hier rein der Optik wegen montiert sein. Schick und technisch hochwertig wirkt der einstellbare Lenkungsdämpfer, die volleinstellbare Gabel und das große TFT-Display. Dessen Menü ist über ein Steuerkreuz an den Armaturen zu bedienen.

Wann kommt die 400 RR?

Kove hat sich auf der EICMA stark präsentiert und will nach Europa kommen. Ob da ein extremes Konzept wie die 400 RR passt, ist fraglich, da die im Vergleich zu den anderen 400ern viel zu teuer sein dürfte. Eine Drosselung auf 48 PS für die europäische A2-Kategorie wäre bei diesem technischen Aufwand pervers – und würde den kleinen Reihenvierer vollends zur Luftpumpe machen.

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Fazit

Die neue Marke Kove zeigt mit der neuen 400 RR ein extremes Konzept. Vierzylinder-Motor mit 399 Kubik und 68 PS, das erinnert an alte 400er-Tage. In Europa dürfte diese Art Krad wenig Freunde haben. In Asien boomen kleine Vierzylinder derzeit wieder. 2023 erschienen Erlkönige einer deutlich überarbeiteten Version mit neuem Fahrwerk und Bremse.

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Erscheinungsdatum 26.05.2023