Honda-Patent: Windschild-Automatik für die Gold Wing

Honda-Patent für die GL 1800 Gold Wing
:
Windschild-Automatik von Honda

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Honda entwickelt offenbar eine innovative Windschild-Automatik, die zuerst beim Luxus-Tourer Gold Wing zum Einsatz kommen könnte.

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Elektrisch einstellbar, auf Knopfdruck, ist der Windschild der Honda GL 1800 Gold Wing seit Modell-Jahrgang 2018. Doch damit ist der mögliche Maximal-Komfort wohl noch nicht ausgereizt. Hinter den Kulissen bereiten die Honda-Techniker offenbar das nächste Upgrade vor.

MotoVlog: Honda GL 1800 Gold Wing Tour 16:05 Min.

Gold Wing mit automatisch einstellbarem Windschild

Im Herbst 2023 tauchten Patent-Zeichnungen auf, die eindeutig Honda zugeordnet werden können. Zweifelsfrei zu erkennen ist eine Gold Wing, allerdings nicht deren neueste technische Plattform, sondern eine ältere Ausführung, noch mit Standard-Telegabel statt Doppel-Querlenker-Vorderradaufhängung nach Hossack-Vorbild.

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Stufenlos variabel in Höhe und Anstellwinkel

Doch hierbei geht es nicht um Fahrwerkstechnik, sondern um den Bereich Karosserie und Verkleidung. Insbesondere um die Frontverkleidung und noch genauer: um die Frontscheibe. Deren stufenlose elektrische Einstellung in Höhe und Anstellwinkel soll offenbar automatisiert werden. In den Patentzeichnungen ist das detailliert beschrieben.

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Faktoren: Geschwindigkeit und Augenhöhe

Demnach kommen für die elektronische Steuerung des Windschilds – neben dem Basis-Faktor Geschwindigkeit – mehrere Sensoren zum Einsatz. Vor allem kommt es bei der optimalen Ausrichtung eines Windschilds bekanntlich auf die Größe des Fahrers oder der Fahrerin an. Damit der Kantenbereich der Frontscheibe nicht auf Augenhöhe stehen bleibt und so die Sicht beeinträchtigt, sind im Honda-Patent Kameras oder zumindest optische Sensoren zur Gesichtserkennung vorgesehen. Deren zwei sind an den Gehäusen der Rückspiegel positioniert und nach hinten, zum Fahrer hin ausgerichtet.

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Smarter Windschutz ohne Verwirbelungen

Indirekt, nach vorprogrammierten Parametern, können somit zugleich störende Verwirbelungen im Helmbereich reduziert oder im Idealfall ganz vermieden werden. Zusätzlich zur neuen Automatik-Funktion soll die manuelle Einstellbarkeit mit Schaltern am Lenker beibehalten werden, kombiniert mit vorwählbaren Modi für die Automatik. Je nach Bedarf regelt die Automatik dann innerhalb verschiedener Bereiche bis hin zu maximal möglichem Windschutz und Komfort.

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Kameras, Akustik und Sprachsteuerung

Ein weiterer sensorischer Faktor, der die automatische Einstellung des Windschilds beeinflusst, ist die Akustik im Helmbereich. Hierfür wird ein Mikrofon am Helm vorausgesetzt, das viele Gold Wing-Fahrer ohnehin zur Kommunikation nutzen oder für die Sprachsteuerung bestimmter Funktionen. Da die Sprachsteuerung (Voice Control) von Windgeräuschen gestört werden kann, könnte dieses Problem gleich mit gelöst werden.

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Innovatives Upgrade für weitere Honda-Modelle?

Ob und gegebenenfalls wann diese Windschild-Automatik tatsächlich als Upgrade für die Gold Wing kommt, optional oder gar als neuer Luxus-Komfort-Standard, ist noch nicht bekannt. Denkbar wäre zudem die Adaption dieses Systems an andere Touring-Modelle von Honda.

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Fazit

Honda entwickelt offenbar eine Windschild-Automatik. In Patentzeichnungen, die eindeutig Honda und sogar konkret dem Luxus-Tourer Gold Wing zugeordnet werden können, ist der automatisch-elektrische Windschild detailliert beschrieben. Höhe und Anstellwinkel der Frontscheibe variieren stufenlos, und für die Steuerung werden neben dem Basis-Faktor Geschwindigkeit zwei Kameras zur Gesichtserkennung sowie die Windgeräusche am Helm-Mikrofon einbezogen. Somit könnten auch akustische Störungen der Sprachsteuerung behoben werden.
Ob und gegebenenfalls wann dieses System in die Serienproduktion einfließt, bei der Gold Wing oder auch bei anderen Touring-Modellen von Honda, ist bisher nicht bekannt.

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