Mehr als tausend Worte kann manchmal ein einziger Blick sagen, und zwar der in die Zulassungsstatistik. Die dokumentiert die Erfolgsgeschichte der Yamaha XJ6-Baureihe in den beiden vergangenen Jahren ganz unpathetisch nüchtern, aber umso eindrucksvoller: Holte sich der von Grund auf neu gezeichnete Mittelklasse-Allrounder in der Saison 2009 auf Anhieb Platz fünf in der Verkaufshitliste, nahm die Begeisterung über den Vierzylinder im Jahr 2010 noch zu. Platz drei in den Charts hinter den Dauerbrennern BMW R 1200 GS und Suzuki Bandit 1250 und damit der inoffizielle Titel des beliebtesten 600er-Motorrads – die Yamaha-Produktplaner haben den Nerv der hiesigen Biker offensichtlich genau getroffen. Den der MOTORRAD-Redaktion auch. Denn die im Mai 2009 in den Dauertest-Fuhrpark aufgenommene XJ6 Diversion glänzte seitdem vor allem durch eines, durch Abwesenheit. Nur 16 Monate dauerte es, bis die kleine Rote 50000 Kilometer abgespult hatte.
Ein gutes Zeichen. Schließlich überzeugte die Yamaha bei Feierabend-Spritztouren, auf Urlaubsreisen, ja sie holte beim MOTORRAD-Alpenmasters 2009 sogar den Gruppensieg in der Allrounder-Wertung. Diese Universalität ist es auch, die immer wieder in den Eintragungen der Fahrtenbücher auftaucht. Angefangen von der moderaten Sitzhöhe (79 Zentimeter) oder dem komfortabel abgestimmten Fahrwerk bis hin zum seidenweich laufenden und für diese Hubraumklasse durchzugsstarken Vierzylinder – immer wieder erhielt die XJ verbale Streicheleinheiten. Nur erlebnishungrige Kollegen jammerten über Langeweile im Sattel, umschrieben damit die Kehrseite der einem Elektromotor ähnlichen Laufkultur dieses typisch japanischen Reihenvierzylinders. Argumente, die angesichts kaum differierender Fahrleistungen der XJ gegenüber anderen 600er-Konzepten wie etwa den ER-6-Modellen von Kawasaki (Paralleltwin) oder der Suzuki Gladius (Vau-Zwo) eher irrationalen Hintergrund besitzen.

Konkrete Schwächen zeigte die XJ6 nämlich kaum. Am meisten störte noch das vom ersten Tag an störrisch zu schaltende Getriebe. Vor allem im Stadtverkehr blieb beim schnellen Hinunterschalten mehrerer Gänge – beispielsweise beim Heranrollen an eine rote Ampel – die Schaltmechanik zwischen den Gängen hängen. Oft gelang es erst nach einem leichten Auskuppeln, den Leerlauf oder den ersten Gang einzuklicken. Neue Kupplungsscheiben und Federn (Materialkosten: 223,98 Euro) im Rahmen der 30000-Kilometer-Inspektion brachten zwar Besserung, änderten aber nichts an der auch nach dem Wechsel grundsätzlich sehr knochigen Schaltung der Yamaha. Zunehmend widerspenstiger gebärdete sich auch das Zündschloss. Nach 30000 Kilometern streikte das Teil gelegentlich, ließ sich zunehmend schwerer drehen, so dass die Furcht vor einem abbrechenden Zündschlüssel der XJ kurz vor Toresschluss bei 48700 Kilometern noch ein neues Schloss auf Garantie bescherte. Letztlich outete sich eine wohl durch Schmutz und Vibrationen abgeschmirgelte Nase des Schlosses als Ursache.
Apropos Inspektion: Mit Wartungsintervallen von 10000 Kilometern zeigt sich die Yamsel zwar auf der Höhe der Zeit, die Durchsichten schlugen aber nennenswert zu Buche: 268 Euro für Kontrolle und Ölwechsel bei 10 000 Kilometern, 421 Euro (Ölwechsel, Ölfilter, Luftfilter, Zündkerzen) bei 20 000 Kilometern, 258 Euro (mit Ölwechsel) für den 30000er-Boxenstopp und 593 Euro (Ölwechsel mit Filter, Luftfilter, Zündkerzen, Bremsflüssigkeitswechsel) für die 40000er-Durchsicht. Die abgenutzten Bremsbeläge (fällig nach 37800 Kilometern) sowie zwei neue Kettensätze (bei Kilometerstand 21000 und 48700) montierte MOTORRAD-Werkstattchef Gerry Wagner, die zweite Lichtgestalt auf dem Aufmacherfoto, in Eigenregie.
Genauso wie die unterschiedlichen Zubehörteile für die XJ, die MOTORRAD im Rahmen der Zwischenbilanz testete (Heft 9/2010). Für deutlich verbesserten Windschutz sorgte der Variotouringscreen-Windschild von MRA (119,90 Euro). Einen wesentlich effizienteren Job als das vor allem für den Zweipersonenbetrieb unterdämpfte Serienfederbein erledigte der Wilbers-Monoshock (449 Euro). Die Reifenempfehlung fiel eindeutig zu Gunsten des sehr neutral lenkenden Conti RoadAttack 2 aus.

Bei der Auswahl des Gepäcksystems muss sich der XJ6-Besitzer mit einem Sonderfall auseinandersetzen. Im Zubehörprogramm für die XJ6 bietet Yamaha nur ein Topcase und ein Softbag an. Begründung: eine nicht explizit bezifferte Begrenzung der maximalen Belastung des Rahmenhecks. Gepäcksystem-Anbieter wie beispielsweise Hepco & Becker sehen das anders. Offensichtlich zu Recht. Die öfter ausgenutzte Maximalzuladung des von MOTORRAD über längere Zeit eingesetzten Systems überstand der Hilfsrahmen schadlos.
Schadlos – dieses Adjektiv beschreibt treffend den Zustand der XJ6 nach 50000 Kilometern. Sämtliche Motorinnereien präsentierten sich nach der Demontage in erstklassigem Zustand. Die leichten Riefen im Zylinder, und selbst die deutlich sichtbaren Laufspuren in den Schalen der Kurbelwellenlager haben keinen Einfluss auf das Lagerspiel. Nicht einmal die Ventilsitze des hochdrehenden Motors zeigten nennenswerte Verschleißerscheinungen.
Sämtliche Messwerte lagen innerhalb der Einbau- oder Betriebstoleranz. Selbst die Schleifspuren an den Schaltgabeln oder die Druckstellen am Schaltstern fielen so minimal aus, dass sie als Ursache für besagtes hakeliges Schalten nicht in Frage kommen. Eine beeindruckende Bilanz, die auch für das Fahrwerk gilt. Abgesehen von einem kleineren Rostfleck an einem Halteblech macht der Stahlrohrrahmen eine blendende Figur. Keine Korrosion, keine von Kabelsträngen blankgescheuerten Stellen, der Lack an Tank und Verkleidungsteilen weist nur geringe Gebrauchsspuren auf – bei der Verarbeitung hat man sich bei Yamaha erfreulich viel Mühe gegeben. Einzig die nach vielen Stunden im Sattel durchgesessene Sitzbank sollte bei einem einschlägigen Betrieb (www.kahedo.de; www.alles-fuern-arsch.de) wieder aufgepolstert werden. Ein Resultat, das man vor dem Hintergrund des messerscharf kalkulierten Tarifs nicht zwangsläufig erwartet hätte.
Denn mit 7095 Euro Listenpreis inklusive serienmäßigem ABS trifft die Diversion auch finanziell den Nerv der Kundschaft. Die sich ohnehin zwischen drei Ausgaben der XJ entscheiden kann. Mit einem Anteil von 47 Prozent wählt knapp die Hälfte der XJ-Fans das pure Naked Bike, 41 Prozent goutieren den Windschutz hinter der Halbschale der Diversion während zwölf Prozent auf das vollverkleidete „F“-Modell abfahren.
Dass sich die kleine Yamaha nun auch als Langstreckenläuferin so hervorragend schlägt, verleiht der XJ6 den Ritterschlag – objektiv dokumentiert vom sensationellen zweiten Platz in der Gesamtwertung aller Dauertestmaschinen von MOTORRAD. So dass nicht nur für Leser Martin Dinjer aus Berlin (siehe Lesererfahrungen) feststeht: Mit der XJ6 bekommt man vor allem eins – verdammt viel Motorrad fürs Geld.
Die Yamaha XJ6 Diversion wird zerlegt:
Messwerte

Anfangs-/Abschlussmessung | 3398 km | 50040 km | ||
Beschleunigung | 0–100 km/h | sek | 3,9 | 3,9 |
0–140 km/h | sek | 7,3 | 7,3 | 0–200 km/h | sek | 26,9 | 26,7 |
Durchzug | 60–100 km/h | sek | 5 | 4,7 |
100–140 km/h | sek | 5,4 | 5,2 | 140–180 km/h | sek | 7,7 | 7,4 |
Durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch über 50000 km | Kraftstoff (Normal) | l/100 km | 5,4 | |
Motoröl | l/1000 km | – |
Bilanz nach 50000 Kilometern

Zustand
Zylinderkopf: Alle Ventile schließen dicht, das Ventilschaftspiel bewegt sich innerhalb der Einbautoleranz, lediglich die Auslassventilsitze sind geringfügig verbreitert. Die Nockenwellen befinden sich bis auf ein leicht erhöhtes Lagerspiel ebenfalls in ausgezeichnetem Zustand.
Zylinder/Kolben: Die Zylinder präsentieren sich bis auf einige unbedenkliche Laufspuren in sehr gutem Zustand. Auch die Kolben zeigen keinen außergewöhnlichen Verschleiß, ebenso die Kolbenringe. Das Kolbenlaufspiel befindet sich noch innerhalb der Einbautoleranz.
Kurbeltrieb: Die Kurbelwellenhauptlager weisen ein ungleichmäßiges Tragbild auf, das Radialspiel ist dagegen in Ordnung. Pleuellager und Kolbenbolzenlagerung zeigen keine Auffälligkeiten.
Kraftübertragung: Die neuwertigen Kupplungslamellen sowie Kupplungskorb und -nabe zeigen kaum Verschleißspuren, ebenso die Getrieberäder. An der Sternplatte der Schaltwalze finden sich ausgeprägte Rastspuren an der Schaltstellung des Leerlaufs, unbedenkliche Laufspuren an den Schaltgabeln.
Rahmen/Fahrwerk: Am Rahmen zeigt sich an einem angeschweißten Halteblech etwas Rost, ansonsten präsentieren sich Anbauteile, Lackierung und Fahrwerk in ordentlichem Zustand.
Kosten und Wartung

Betriebskosten auf 50000 Kilometern:
12,5 Liter Öl à 14,62 Euro 182,75 Euro
3 Ölfilter à 10,85 Euro 32,55 Euro
2 Luftfilter à 31,01 Euro 62,02 Euro
8 Zündkerzen à 8,25 Euro 66,00 Euro
1 Satz Bremsbeläge hinten à 36,59 Euro 36,59 Euro
2 Satz Bremsbeläge vorn à 30,05 Euro 60,10 Euro
1 Satz Kupplungsbeläge mit Federn 223,99 Euro
2 Kettensätze à 161,30 Euro 322,60 Euro
Bremsflüssigkeit 8,87 Euro
Kleinteile, Schmierstoffe 35,39 Euro
Dichtungen 3,19 Euro
Inspektionen und Reparaturen 1426,32 Euro
Reifen (inkl. Montage, Wuchten und Entsorgen) 1350,00 Euro
Kraftstoff 3708,37 Euro
Gesamtkosten 7518,74 Euro
Anschaffungskosten 7065,00 Euro
Wertverlust 2865,00 Euro
Schätzpreis (Händlerverkaufspreis) 4200,00 Euro
Kosten pro Kilometer (ohne Wertverlust) 15,0 Cent
Kosten pro Kilometer (mit Wertverlust) 20,8 Cent
Wartung und Reparaturkosten (Kilometerstand):
Reifen hinten erneuert (Dunlop Roadsmart) 10432
Reifen vorn und hinten erneuert (Metzeler Roadtec Z6) 19221
Rücklichtglühlampe und Kettensatz erneuert 20967
Kupplungsscheiben und -federn erneuert 29800
Reifen vorn und hinten erneuert (Pirelli Angel ST) 30954
Glühlampe Blinker erneuert 35102
Bremsbeläge vorn und hinten sowie Rücklichtglühlampeerneuert 37734
Reifen vorn und hinten erneuert (Dunlop Roadsmart) 40000
Kupplungszug erneuert 40907
Kettensatz und Zündschloss erneuert 48698
Yamaha nimmt Stellung

...zu dem über der Einbautoleranz liegenden Radialspiel der Nockenwellen-Hauptlager. Das Nockenwellen-Lager ist leicht über dem Maß der Einbautoleranz, aber innerhalb der Betriebstoleranz. Damit besteht hier keinerlei Handlungsbedarf. Das ist ein hervorragendes Ergebnis, und damit kann man mehr als zufrieden sein.
...zu den Einkerbungen/Rastspuren im Schaltstern der Schaltwalze. Die Einkerbungen sind für diese Laufleistung völlig normal, ja eher sogar als geringfügig zu bezeichnen, und insofern besteht keinerlei Anlass zur Beunruhigung.
...zu den erhöhten, zum Teil bis zu 105 Grad hohen Kühlwasser-Temperaturen bei Fahrten im Hochgebirge. „Hohe“ Temperaturen beginnen bei der XJ6 erst bei 117 Grad Wassertemperatur. Selbst bei dieser Marke ist noch alles im grünen Bereich. Dies wird in der Bedienungsanleitung der XJ6 auch so beschrieben. Auch die Warnlampe im Display beginnt erst bei dieser Temperatur zu leuchten. Laut Aussage von MOTORRAD erreichte der Motor aber nie diesen Temperaturbereich, so dass man das Ganze bestenfalls als „erhöhte Temperatur“ bezeichnen könnte, also absolut unkritisch.
...zu den ungewöhnlich früh verschlissenen, bei Kilometerstand 30000 ausgetauschten Kupplungsscheiben. Der Kupplungsverschleiß ist für diese Laufleistung nicht normal und für uns so nicht ganz erklärlich. Vielleicht hat der harte Testbetrieb hier zu etwas erhöhtem Verschleiß geführt.
...zu dem hakelig zu bedienenden und kurz vor Dauertest-Ende ausgetauschten Zündschloss. Unsere Vermutung ist, dass hier möglicherweise verschiedene Einflussfaktoren zu dem Problem geführt haben. Vielleicht ist Schmutz ins Schloss eingedrungen und dann hat der Schlüssel im Schloss durch leichte Vibrationen Material abgetragen, das dann dieses Schadensbild aufgeworfen hat. Unterstützt worden ist dies möglicherweise durch einen Schlüsselanhänger, der die Vibrationsimpulse noch verstärkt hat. Das Schloss wurde auf Garantie ersetzt.
...zu der Empfehlung, kein Gepäcksystem anzubauen. Die XJ6 ist ein Allrounder, kein Tourer. Deshalb wurde das Motorrad nur auf die Verwendung von Softbags und Topcase ausgelegt. Auch die Haftung von Yamaha beschränkt sich nur auf Belastung mit dieser Gepäckausstattung.
Lesererfahrungen

Seit Jahren war ich in der Ballermann-Fraktion (Einzylinder, 650 cm³) zu Hause, bevor ich zu den Orgelspielern wechselte. Und ich bin begeistert – auch wenn ich mich noch an die hohen Töne gewöhnen muss. Eine der schönsten Eigenschaften der XJ6 wurde mir bestätigt bei einem Ausritt mit einem Vertreter der Machofraktion aus Milwaukee. Zuerst milde lächelnd, musste er nach einigen hundert Kilometern, beeindruckt von der Leichtigkeit des Seins ... äh Fahrens, zugeben: Wow, das geht mit meiner nicht! Fazit: Die Blicke der Mädels waren auf seiner Seite, der Fahrspaß auf meiner.
Klaus Maier, Appenweier
Ich habe mit der XJ6 Diversion zirka 13000 Kilometer abgespult.. Außer den beiden planmäßigen Inspektionen hat sie keine Werkstatt gesehen. Bei der 10000er wurde anstandslos der Rost an der Sitzbankaufnahme entfernt und neu versiegelt. Ich bin von einer Suzuki GSX 750 umgestiegen, weil ich ein leichteres Motorrad fahren wollte. Ich vermisse kein einziges PS zu den 92 PS der GSX. Besonders gefällig ist die Sitzposition. 2000 km auf Korsikas verwinkelten Straßen ohne Schwierigkeiten sprechen eine deutliche Sprache, selbst Schotterpässe hat sie klaglos gemeistert.
Dirk Wünsch mit Partnerin, Gießen
Häufig nutze ich das Bike zur Fahrt ins Büro. Neben den üblichen Touren habe ich einen Motorradurlaub in den Pyrenäen verbracht. Im innerstädtischen Betrieb ist die Maschine leicht zu handhaben. Es ist fast als führe man ein Automatikmotorrad. Die Fahrwerksabstimmung ist gut gelungen. Wählt man eine dynamische Fahrweise, dann merkt man aber schnell, dass das Fahrwerk an seine Grenzen stößt. Wenn man eine Schwachstelle sucht, so muss in erster Linie das knochige Getriebe angesprochen werden. Die XJ 6 ist ein klassisches Singlemotorrad. Eine Fahrt mit einer Sozia ist eigentlich nicht ihr Ding. Fazit: Für mich ist die Yamaha XJ 6 wirklich ein großer Wurf!
Theo Schmitz, Köln
Ich habe meine XJ6 Diversion im April 2010 gekauft. Zwar ohne ABS aber neu und vom Vertragshändler für einen Hammerpreis von 5600 Euro. Verdammt viel Motorrad fürs Geld! Zum Gesamteindruck: Klar sind die Stahlschwinge und die Telegabel nicht die schönsten, aber für den Preis... Motor: Der kleine 600er schiebt das Motorrad ausreichend voran. Nur im Sozius-Betrieb muss man öfter einen Gang runterschalten. Der Sound könnte besser sein. Sitzkomfort: Ich habe mich draufgesetzt und wohlgefühlt. Langstrecke: im Solobetrieb super. Die Sozia hält es bis 300 Kilometer aus. Mehr Motorrad braucht kein Mensch!
Martin Dinjer, Berlin-Köpenick
Ich habe die Maschine nach 20 Jahren Motorrad-Abstinenz gekauft. Vorher habe ich mir die Suzuki Bandit, die Kawasaki ER-6f und die Honda CBF 600 angesehen. Mich hat bei der Probefahrt die Handlichkeit der XJ begeistert. Da lagen Welten zwischen ihr und dem Rest. Auf einer kleinen Alpentour hätte ich nichts anderes fahren wollen. Manchmal habe ich fast den Eindruck, meine XJ kennt die richtige Linie besser als ich. Technische Probleme gab es bisher keine. Leider hat sich aber keiner der Yamaha-Entwickler Gedanken über Reisegepäck gemacht. Das Fehlen von Befestigungspunkten für Weichgepäck oder eines zum Design passenden Koffersystems sind wirklich Schwachpunkte.
Hans-Peter Steiert, Böblingen
Suchte eine bequeme, tourentaugliche und sparsame Maschine im Allrounder-Segment. Die Suzuki Bandit war mir zu altbacken, die ER-6f von Kawasaki zu spartanisch ausgestattet und die Honda CBF 600 zu normal (Jedermanns-Motorrad). Seither bin ich knapp 10000 km gefahren ohne technische Gebrechen oder Verschleißerscheinungen. Zig Touren durch Berlin/Brandenburg, Sachsen und den Harz machten sehr viel Spaß. Ein wirklich gelungenes Motorrad. Pluspunkte: Fahrkomfort, Verbrauch (im Schnitt 4,3 Liter), Motor (Laufruhe) und sogar die oft beschriebene Soziusuntauglichkeit ließ sich bisher bei meiner Maschine nicht entdecken.
Roberto Schönberg, Berlin