Auspufftest

Auspufftest
:
Stets ordentlich Qualm

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Lassen sich die Ergebnisse eines Tests von Zubehörschalldämpfern an einem bestimmten Motorradmodell auf andere Bikes übertragen?

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Fast täglich fragen Leser in der Redaktion nach empfehlenswerten Zubehörschalldämpfern für ihr Bike. Meist meinen sie mit »empfehlenswert« besonders leistungsstarke Exemplare. Mehr Leistung als mit dem Original lässt sich mit einem Zubehördämpfer, so die Erfahrung vergangener Tests, nur selten erzielen. Aber gute Zubehörexemplare sind leichter, preisgünstiger, sehen oft besser aus und liegen in der Leistung mit dem Original zumindest gleichauf.

Doch was tun, wenn für das eigene Motorrad noch kein Test stattfand? Uneingeschränkt ist eine Übertragung der Ergebnisse sicher nicht möglich. So muss ein bestimmter Auspufftyp, der an einer Yamaha R1 gut funktioniert, nicht unbedingt mit einer Honda VTR 1000 SP-1 harmonieren. Völlig verschiedene Motorenkonzepte stellen ganz unterschiedliche Anforderungen an die Schalldämpfer. Bei Bikes einer Hubraum- und Leistungsklasse könnte es aber ganz anders aussehen.

MOTORRAD machte deshalb einen Praxistest, und zwar mit drei sportlichen Vierzylindern der 600er-Klasse, alle mit Einspritzung, Kat und Vier-in-eins-Anlage: Honda CBR 600 F S, Kawasaki ZX-6R und Yamaha YZF-R6 . Stellvertretend für die vielen Anbieter wurde ein Titan-Schalldämpfermodell mit EG-Betriebserlaubnis von Bos, Telefon 05941/4793, ausgewählt. Die dazugehörigen Verbindungsrohre gibt es wahlweise mit oder ohne Katalysator. 

Fazit des Tests: Egal, ob mit oder ohne Kat, die Leistungs- und Drehmomentkurven des Zubehördämpfers sind praktisch deckungsgleich mit dem Serienteil. Der Bos-Dämpfer funktioniert also an allen drei Maschinen so gut wie das jeweilige Original, was zumindest ein Indiz dafür ist, dass eine Übertragung bei ähnlichen technischen Voraussetzungen möglich ist. Letzte Gewissheit wird aber auch in Zukunft nur ein Auspufftest mit dem entsprechenden Motorradtyp schaffen.

Noch zum Thema Kat: Dass im vorliegenden Fall ohne Kat weder Leistung noch Drehmoment steigen, mag manchen überraschen, ist jedoch einfach erklärt. Das Motormanagement ist exakt auf den Katalysator abgestimmt, ohne aufwendige Programmierarbeiten bewirkt das Entfernen des Kats nichts. Auf die rechtliche Frage, ob Zubehöranlagen ohne Kat einfach montiert werden dürfen, gibt es zurzeit keine eindeutige Antwort. Es handelt sich um eine gesetzliche Grauzone.

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