eRockit Fahrbericht: Elektrisches Leichtkraft-Fahrrad

eRockit im Fahrbericht
:
Elektrisches Leichtkraft-Fahrrad

© Tyson Jopson 19 Bilder

Nach Pleite, Besitzerwechsel und Rechtsstreit um den Namen geht nun das eRockit in Kleinserie. Ein Ausflug mit der Kreuzung aus Leichtkraftrad und Fahrrad soll die Frage klären: Taugt das E-Bike?

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Der ursprüngliche Plan war, ein Fahrrad zu bauen, mit dem man in der Stadt Porsches verblasen kann, erzählt Andreas Zurwehme, der aktuelle eRockit-Chef. Dafür reicht es zwar nicht ganz, der Unterhaltungswert des eRockit ist trotzdem enorm. Pedalierend mit Tacho 94 km/h auf der Schnellstraße, das hat was. Das auffällige, als "Human-Hybrid" bezeichnete Vehikel passt in die 125er-Klasse, kurz charakterisieren lässt es sich wie folgt: unpraktisch, teuer, aber – Verzeihung – leider geil.

Deutlich spürbare Weiterentwicklung

Wer beim ersten Versuch, dieses eigenwillige Zweirad zu lancieren, schon mal damit gefahren ist, wird nahezu alle Kritikpunkte von damals abgearbeitet sehen. Nicht nur der Schwerpunkt, das ganze Zweirad ist niedriger geworden, man sitzt tiefer auf einem höhenverstellbaren Sattel, Anfahren und Anhalten mit dem knapp 120 Kilogramm leichten Krad sind nun easy. Gabel, Federbein, Armaturen, Lenker, Bremsen, Steuerelektronik, beinahe alles ist anders als früher. Das Ganze fühlt sich nun nicht mehr an wie ein schweres Mountainbike, sondern wie ein leichtes Motorrad. Die Bremsen hinterlassen einen guten Eindruck, werden aber aktuell per Einzelabnahme noch ohne ABS oder Kombibremse zugelassen, ABS soll aber in Planung sein.

Pedale steuern Leistungsabruf

© Tyson Jopson

Knackpunkte sind der Antrieb und seine Steuerung. In die Pedale treten treibt nicht das Hinterrad an, sondern induziert einen Steuerimpuls in der Leistungselektronik. Ohne Strom bleibt das eRockit stehen, mit leerer Batterie nach Hause strampeln geht nicht. Der Widerstand beim Treten steht in keinem direkten Zusammenhang mit der Beschleunigung, ist aber einstellbar und soll künftig individuell konfigurierbar sein. Denn erstens ist es Geschmackssache, wie viel Widerstand jemand bei welcher Beschleunigung als passend empfindet, und zum Zweiten bietet sich dann die Möglichkeit, beispielsweise im Easy-Modus morgens ins Büro zu fahren und im Exercise-Modus abends zurück unter die heimische Dusche.

Nur für Solisten

© Tyson Jopson

Die Ein-Personen-Auslegung ist konzeptbedingt, Möglichkeiten für den Gepäcktransport sind aber in der Entwicklung. Bei der Gelegenheit findet sich hoffentlich auch ein Platz für das Ladegerät, das bis dato noch bei längeren Ausflügen den Rucksack füllt. Wenn es dann noch möglich wäre, neben der Haushaltssteckdose öffentliche Schnelllader zu nutzen, käme zum besonderen Auftritt auch mehr Alltagstauglichkeit hinzu. Das wäre doch mal was, oder?

Fazit

Die eRockit ist teuer und unpraktisch. Der damit mögliche Fahrspaß ist aber schier grenzenlos.

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