Mobi-Ion AM1 E-Roller mit Brennstoffzelle

Mobi-Ion AM1 E-Roller
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Die Kraft kommt aus der Brennstoffzelle

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Das französische Unternehmen Mobi-Ion hat einen Elektroroller mit Brennstoffzellenantrieb vorgestellt. Der AM1 in dieser Form ist noch ein Prototyp, könnte aber ab 2023 auf den Markt kommen.

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Elektrisch angetriebene Roller für den Stadtverkehr sind heutzutage nicht mehr besonders bemerkenswert. Wenn sie aber mit einer Brennstoffzelle angetrieben werden genießen sie einen Sonderstatus.

Batterieelektrischer E-Roller als Basis

Der französische Mobi-Ion-Konzern, der sich mit Energielösungen in verschiedensten Bereichen beschäftigt, hat in den vergangenen Jahren mit dem AM1 einen konventionell gezeichneten Elektroroller entwickelt. Der Mobi-Ion AM1 tritt in der 50er-Klasse an und setzt dabei auf einen 3 kW starken Elektromotor, der als Nabenmotor im Hinterrad arbeitet und eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h erlaubt. Mit seinen beiden Lithium-Ionen-Batterien unter der Sitzbank erreicht der 92 Kilogramm schwere AM1 Reichweiten von bis zu 140 Kilometer, bevor er wieder für rund 2,5 Stunden an die Steckdose muss. Ab Herbst 2021 soll der AM1 in Frankreich im Rahmen eines Vermietmodells angeboten werden.

Eine Thermoskanne voll Wasserstoff

© Mobi-Ion

Doch Mobi-Ion geht noch einen Schritt weiter. Ein jetzt vorgestellter und zusammen mit den Wasserstoffspezialisten STOR-H entwickelter Prototyp ersetzt die Batteriepakete durch eine Brennstoffzelle in Kombination mit einer kleinen Pufferbatterie. Diese neue Konfiguration soll das Gewicht des Rollers reduzieren und die Reichweite erhöhen. Zudem wächst der Stauraum unter der Sitzbank. Gespeist wird die Brennstoffzelle aus Wasserstofftankmodulen, die aussehen wie kleine Thermoskannen und in Röhren unter der Sitzbank stecken. Die Pufferbatterie wird eigentlich nur in der Startphase benötigt, bevor dann die Brennstoffzelle die Energielieferung an dem Motor übernimmt.

Für die Wasserstoffversorgung setzt Mobi-Ion auf ein Tauschsystem. Leer gefahrene Patronen sollen im Handel gegen volle getauscht werden. Der Tankvorgang an sich beschränkt sich dabei auf das Entnehmen und Einsetzen von neuen Modulen. Natürlich besteht eine entsprechende Infrastruktur noch nicht. Auch das Nachfüllen der Module ist noch völlig ungeklärt.

Dennoch wollen die Franzosen bereits Ende 2021 einen fahrbereiten AM1-Prototyp mit Brennstoffzelle in die Erprobung schicken. Eine mögliche Serienreife projizieren die Entwickler frühestens in das Jahr 2023.

Fazit

Immer mehr Mobilitätsprojekte setzen auf Wasserstoff, in der Hoffnung, dass dieser dann irgendwann in ausreichender Menge und zu günstigen Preisen zur Verfügung steht. Wenn dann auch der Tankvorgang so leicht von der Hand geht, wie hier konzipiert, dann hat so ein System absolut Zukunft.

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