Harley-Davidson-Patent: Variable Ventilsteuerung für einen V-Twin

Bereits im August 2019 sind Patentzeichnungen für einen Nachfolger für den aktuellen Milwaukee Eight-V2-Motor von Harley-Davidson aufgetaucht. Jetzt sind beim US-Patentamt weiterführende Patente aufgetaucht, die eine variable Ventilsteuerung für den neuen Zweizylinder zeigen.

Variable Steuerung von Ein- und Auslass

Das neue Patent dreht sich eigentlich um das Thema Ausgleichswelle – viel interessanter erscheint aber die damit verbundene Technik zur variablen Steuerung des Ventiltriebs. Die Kurbelwelle ist über ein Zwischenzahnrad und eine Kette mit der gegenläufig zur Kurbelwelle rotierenden Ausgleichwelle verbunden. Durch diese Konstruktion hindurch verstellt ein elektrisch angesteuerter Phasenversteller über ein zentral zwischen den Nockenwellen angeordnetes Zahnrad und so die Steuerzeiten für die jeweils zwei Ein- und Auslassventile. Die Phasenverstellung erlaubt Harley die Leistungs- und Drehmomentabgabe sowie das Emissionsverhalten des V2 bei höheren oder niedrigeren Drehzahlen zu optimieren.

Das ist auch dringend notwendig, denn kein aktueller Harley-V2 erfüllt die ab Anfang 2021 gültige Euro 5-Norm. Das wiederum bedeutet, dass diese Modelle nicht mehr in Europa zugelassen werden können.

Harley-Davidson versucht so lange wie möglich am luftgekühlten V2-Motor festzuhalten, weil der den Markenkern repräsentiert. Um den V2 fit für kommende Emissionsvorschriften zu machen, muss dessen Technik aber deutlich aufgewertet werden. Aber auch alle Technikupgrades werden dem klassischen V2 nicht das ewige Leben bringen.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen MOTORRAD eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.