Patent für Sicherheitsgurt auf Rollern: Trotzdem mit Helm

Zweiradfahrer, in unserem Fall Rollerpiloten, sind in urbanen Verkehrsgefechten fast immer die Benachteiligten, wenn es um die Sicherheit geht. Italdesign Giugiaro hat sich ein neues Konzept patentieren lassen, das Rollerfahrer sicherer im Sattel sitzen lässt.

Rückenprotektor serienmäßig

Hauptteil des Konzepts ist eine Sitzschale, die als eine Art Kokon fungiert. Die Schale schützt vornehmlich Rücken und Steiß im Falle des Falles. Gleichzeitig soll sie mit einer integrierten Nackenstütze das Überstrecken des Halses beim Heckanprall mildern und bei Stürzen auf die Schulter auch dort ein Stück weit den Aufprall mildern.

Anschnallen bitte

Wichtigster Teil des Konzepts sind allerdings der geplante Vier-Punkt-Gurt, mit dem der Fahrer fest im Sitz gehalten fixiert wird. Hinzu kommt ein System, welches den Helm je nach Unfallart am Nackenpolster festhält. Die Steuerung übernimmt eine ECU mit einem intelligenten Algorithmus. Weiterhin kann die ECU die Sitzhalterung freigeben, um beispielsweise dem Fahrer das Hineinlegen in die Kurve zu ermöglichen oder ob einem drohenden Aufprall den Sitz frei schwingen zu lassen.

Schleudersitz aktivieren

Im Extremfall löst die Steuerung auch die komplette Halterung der Sitzschale, so dass sich Fahrer und Sitz vom Roller trennen können. Quasi als Schleudersitz. So könnten Stürze bei höherer Geschwindigkeit mit längeren Rutschphasen des Fahrers verkürzt werden.

Angeschnallt auf einem Roller für mehr Sicherheit kennt man noch vom BMW C1, dessen Erfolg trotz Entfall der Helmpflicht überschaubar war. Italdesign kann mit seinem Patent die Helmpflicht zwar nicht aufheben, hebt die Sicherheit mit Gurt, Sitzschale und Schleudersitz aber auf ein neues Level.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen MOTORRAD eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.