Ducati Multistrada 1200 Enduro Pro (2018) im Test

Ducati Multistrada 1200 Enduro Pro (2017) im Test
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Bereit für den Offroad-Einsatz?

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Der 1200er-Multimotor ein Auslaufmodell? Mitnichten. In den Versionen Enduro und der nochmals für den Offroad-Einsatz geschärften Ducati Multistrada 1200 Enduro Pro darf er weiterwerkeln. Im Test ließen wir die "Pro" fliegen.

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Ready for take off: Mit den Modellen Enduro und Enduro Pro will Ducati unterstreichen, dass die große 1200er-Multistrada für Flugeinlagen taugt. Liegt der Fokus der neuen 1260er-Multistrada-Generation mit ihrer 17-Zoll-Bereifung auf Straßeneinsatz pur, stehen die 1200er Enduro-Einsätzen mit Reifen im 19- und 17-Zoll-Format positiv gegenüber. Besonders die Variante Ducati Multistrada 1200 Enduro Pro. Mit gespanntem Hahn rauscht sie – vollgetankt und mit Koffern und Topcase ausgerüstet 304,5 Kilogramm schwer – auf den Absprungbuckel zu und hebt ab. Was aber viel wichtiger ist: Kurze Zeit später landet sie auch wieder. Am Stück und nur um wenige Kratzer reicher. Die zieren den Motorschutz und den Vorschalldämpfer. Daran können auch die Federelemente mit immerhin jeweils 200 Millimetern Arbeitsweg, deren semiaktive Dämpfung und die recht üppige Bodenfreiheit von 205 Millimetern nichts ändern.

Gewicht steigt nur minimal

Mit den nur die Pro-Version zierenden Tankschutzbügeln und den ferner nur ihr vorbehaltenen seitlichen LED-Leuchten steigt das Gewicht nun einmal. Selbst der ebenfalls nur die Ducati Multistrada 1200 Enduro Pro schmückende Titanendtopf von Termignoni und der gegenüber der normalen Multistrada Enduro knapper geschnittene Windschild gleichen die Zusatzkilos nicht aus. In Zahlen ausgedrückt: Die Enduro wiegt mit vollem 30-Liter-Tank 277 Kilogramm. Die Pro bei gleichem Tankinhalt zehn Kilo mehr. Damit bei so viel Gewicht der Balanceakt im Gelände nicht zur trickreichen Trial­Übung wird, hat Ducati die Pro mit schlauchlosen Pirelli Scorpion Rally ausgerüstet. Die grobstolligen Pneus verbeißen sich eindrucksvoll in Geröll und Kies, vermitteln offroad ein gutes Gefühl. Dazu trägt auch der einfach beherrschbare Motor bei.

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Die Tankschutzbügel sind bei der Pro seitlich angebracht.

Immerhin drückt der V2 bei Bedarf mit 152 Pferdestärken bei 9.500/min voran. Nicht ganz ruckfrei, aber sanft und gut dosierbar geht er ans Gas und lässt sich per Griff zur leichtgängigen Kupplung auch im Schritttempo noch lässig bewegen. Was zudem daran liegt, dass die üppigen Abmessungen der Ducati Multistrada 1200 Enduro Pro ihren Offroad-Geist nicht beeinträchtigen. Trotz riesigem Volumen schränkt der Tank die Bewegungsfreiheit nicht ein, liegt der breite Lenker selbst im Stand gut in der Hand. Und wenn dann mal eine Verbindungsetappe auf Asphalt ansteht, freut sich der Hintern über die kommod gepolsterte Sitzbank.

Für richtiges Offroaden ist das Gewicht zu hoch

Wobei Straßenausflüge mit der Ducati Multistrada 1200 Enduro Pro richtig Laune machen. Die Ergonomie passt, der Motor schiebt kräftig vorwärts, und die stark profilierten Reifen haften überraschend gut. Bis das Tempo sportlicher wird. Selbst bei der mit Stufe 5 defensiv eingestellten Traktionskontrolle marschiert das Hinterrad munter nach außen, bevor es die TC doch noch einfängt. Und beim knackigen Bremsen fühlt es sich so an, als stecke Wackelpudding in der Gabel. Die Scorpion Rally auf den Felgen können eben viel, aber längst nicht alles. Letztendlich gilt das ein Stück weit für die ganze Multistrada Enduro Pro: Sie will viel, scheitert aber ein wenig an sich selbst. Für richtiges Offroaden ist das Gewicht zu hoch, verlangt einen Könner, und fürs schräge Treiben ist der Grip begrenzt. Wen das nicht stört, der ist ab 21.990 Euro dabei.

Zusatzausstattung im Vergleich zum Basis-Modell

© Ducati 22 Bilder
  • Tankschutzbügel seitlich
  • Titanauspuff von Termignoni
  • LED-Scheinwerfer seitlich
  • Fahrtwindschutz niedriger
  • Rally-Bereifung Pirelli Scorpion

Preisvergleich gebrauchterDucati Multistrada 1200 Enduro Pro

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