Hercules W 2000 Custombike von Greg Hageman

Hercules W 2000 Custombike von Greg Hageman
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Café-Wankel mit LeMans-Nase

© Hagemann MC 6 Bilder

Greg Hageman baut in den USA einen Café Racer mit einem alten deutschen Wankel-Krad. Das ist willkommener Wankel-Mut.

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Teuer, versoffen und altbacken. Auf diese drei Eigenschaften könnte die Hercules W 2000 reduziert werden. Von mindestens einer dieser Eigenschaften hat Greg Hageman die Hercules mit seinem Umbau zu einem Café Racer befreit. Günstig dürfte der Umbau nicht gewesen sein und für die konstruktive Schwäche des trinkfesten Wankels hat auch der Customizer keine Lösung. Sie ist aber wunderschön geworden, vor allem durch das Herausstellen des ungewöhnlichen Motors, der damals wie heute gerne als "Staubsauger" bezeichnet wird.

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Hercules W 2000

Von 1974 bis 1979 bot Hercules das Wankel-Krad an. Mit viel Engagement und wenig Erfolg: Nur 1.800 Stück wurden in zwei Modellvarianten hergestellt. Der Misserfolg kam mit dem selbstauferlegten Ziel, das erste Wankel-Motorrad in Serie zu bauen. Es gelang, auf Kosten der Entwicklung und Fertigungsqualität. All das war Greg Hageman wahrscheinlich egal, als er das Spendermotorrad für seinen Kunden aus der Sammlung seines eigenen Schwiegervaters erstand.

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Wenig geändert, ändert alles

An Chassis und Motor ändert Greg im Grunde wenig. Am alten Einscheiben-Motor, mit 294 Kubik und 27 PS ist wenig zu holen und der fast filigrane Rohrrahmen hat ganz eigene Linien, die keine Änderung verlangen. Das Fahrwerk selbst schon: Im Lenkkopf steckt die von Racetech überarbeitete Gabel einer Yamaha XS 650, an deren Standrohr der Sattel einer 2003er-R1 befestigt ist. An der originalen Rohrschwinge sind neue Federbeine an alten Schraubpunkten befestigt und mit der Trommelbremse einer XS 650 kombiniert. Die Felgen hat Buchanan eingespeicht und mit Reifen von Avon bezogen.

Ohne Flex zum Ziel

Der Heckrahmen ist ungekürzt und mit einem kurzen Bürzel abgeschlossen. Original sind ebenfalls der Tank und die großen Seitendeckel. Einen Hauch Moto Guzzi LeMans versprüht die kleine Halbschale mit Kuppelglas vor einem LED-Scheinwerfer. Unter dem fast originalen Kleid verteilt eine Bluetooth-Einheit mit Bus-System von Motogadget den Strom an alle Verbraucher.

Fazit

Nur 1.800 Exemplare der W 2000 hat Hercules in fünf Jahren gefertigt. Mindestens eine davon gelangte in die USA und dort jetzt in die Werkstatt des Customizers Greg Hageman. Der baut aus dem seltenen Wankel-Krad einen feinen Café Racer. Aber das hätte auch ziemlich schief gehen können, sagt er selbst über diesen Umbau. Ist es aber nicht, sagen wir.

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