Honda baut eigene Himalayan nach Royal Enfield-Vorbild

Ebenso wie Royal Enfield plant Honda gleich mehrere Varianten – einmal die Reiseenduro-Variante und einmal eine Scrambler-Variante. Die Patentdokumente zeigen beide Modelle mit gleichem Tank und gleichem Heck, aber unterschiedlicher Frontverkleidung und Fender.

Honda 350 Enduro und Scrambler

Die Retro-Reiseenduro von Honda erinnert aus mehreren Gründen an die Himalayan: Zum Einen wegen der Form der Scheibe, in Kombination mit einem runden Scheinwerfer. Zum Anderen: Die seitlichen Abdeckungen zwischen Tank und Scheinwerfer erinnern in der Form an die Schutzbügel, die die Himalayan an dieser Stelle trägt und die gleichzeitig als Packtaschenhalter dienen.

Honda nimmt 410er-Himalayan als Vorbild

Auch die Linienführung vom Tank über den Fahrersitz und das flache Soziuspolster sowie die Hinterradabdeckung sehen verdächtig nach Himalayan aus. Wobei wir hier von der 410er Himalayan (hier im Test) sprechen. Die 450er-Himalayan steht für 2024 in den Startlöchern und kommt mit viel mehr Leistung (40 PS), einem runderem, größer wirkenden Tank sowie einer etwas geschwungeneren Linie von Tank, über Sitzbank bis zum Heck.

Eine von der Himalayan abgeleitet Scrambler-Variante hat Royal Enfield übrigens ebenso im Gepäck. Im Modelljahr 2023 ist es noch die Scram 411, die Nachfolgerin wird vermutlich "Scram 450" heißen.

Kleine Retro-Reiseenduro mit 250er-Single

Von Hondas Patentzeichnungen leiten wir ab, dass sowohl die kleine Reiseenduro als auch der Scrambler mit dem 348-Kubik-Einzylinder aus den 350er-Modellen bestückt werden, den wir beispielsweise aus der Honda H'ness CB 350 DLX kennen.

Wer von der Royal Enfield Himalayan 410 meinte, sie sei mit ihren 25 PS zu schwach motorisiert, wird von der Honda erst recht enttäuscht sein: bescheidene 20,7 PS bei 5.500/min und 29,4 Nm bei 3.000/min drückt der luftgekühlte Single. Wir gehen deshalb davon aus, dass Honda nicht plant, die Retro-Reiseenduro auf dem europäischen Markt zu platzieren. Auch die bereits erhältlichen 350er-Hondas wurden vorwiegend für den indischen Markt entwickelt und sind in Europa nicht erhältlich.

Ähnlichkeit zur Brixton Storr 500

Fun Fact: Eine gewisse Ähnlichkeit lässt sich auch zwischen der Honda-Enduro-Patentzeichnung und der Studie Brixton Storr 500 erkennen. Vor allem die seitliche Verkleidung zwischen Tank und Scheinwerfer sorgt für Wiedererkennungspotential. Fun Fact: Die Brixton Storr 500 soll mit einem Motor kommen, der entfernt mit dem Honda-Motor der CB-Reihe verwandt ist und aus 486 Kubik Hubraum 48 PS generiert. Mit solch einem Aggregat könnte eine Honda Himalayan auch direkt in Europa erfolgreich werden.

Honda plant scheinbar eine Retro-Reiseenduro und Scrambler-Variante zu bringen, die stark an die Royal Enfield Himalayan und deren Schwestermodell Scram erinnern. Mit bescheidenen 20,7 PS bei 5.500/min und 29,4 Nm bei 3.000/min unterbietet Honda allerdings die Enfield-Derivate noch, weshalb wir davon ausgehen, dass die kleinen Hondas ausschließlich oder hauptsächlich für den indischen Markt bestimmt sind. Mit einem 500er-Aggregat und passenden 48 PS für die beliebte A2-Klasse könnte sie auch den Markt in Europa aufmischen.

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