Unfallgefahr bei Indian – Rückruf für Bagger und Touring-Bikes

Fahrwerksprobleme bei Bagger und Touring-Modellen
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Indian ruft Bikes wegen Unfallgefahr zurück

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In den USA ruft Indian alle 2024er-Modelle der Chieftain, Challenger, Pursuit, Roadmaster und Springfield zum Tausch der Federbeinumlenkung zurück.

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Niemand möchte auf seiner Indian sitzen, wenn der Grund des Rückrufs eintritt, denn der hat es in sich. In den USA wies die nationale Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) Indian Motorcycle an, 1.773 Exemplare der Modelle Chieftain, Challenger, Pursuit, Roadmaster und Springfield in die Werkstätten zu beordern. Grund ist eine wahrscheinliche Materialschwäche der Umlenkung des Federbeins, verbunden mit erhöhter Unfallgefahr.

Im Video: Indian Pursuit Elite und Chieftain Elite 1:53 Min.

Materialschwäche sorgt für Rückruf

Seit dem Modelljahr 2021 haben die Bagger und Touring-Bikes von Indian eine neue Umlenkung zwischen Schwinge und Federbein. 2024 scheint ist die dafür notwendige Schubstange aus Alu ein Problem zu haben, denn Indian USA liegen seit Mai 2024 4 Fälle vor, die vom Versagen der Schubstange berichten. Die NHTSA spricht von "buckle under load" was so viel wie "abknicken unter Belastung" bedeutet.

Dieses Alu-Teil steht im Verdacht, nicht korrekt gegossen worden zu sein. Im schlimmsten Fall knickt die Schubstange ab.

Unfallgefahr durch Versagen der Federung

Die NHTSA stuft den Schaden durch das Versagen der Schubstange als vergleichsweise hoch ein, denn in den Dokumenten stehen 20 Prozent der zurückgerufenen Motorräder als potenziell betroffen ein. Im Falle des Knicks der Schubstange kann das Chassis beschädigt, der Kabelbaum, der Reifen oder im Falle der Challenger der Ausgleichsbehälter des Kühlwassers beschädigt werden. Weiterhin besteht die Gefahr, dass die Federung versagt und das Heck komplett absinkt, was Verkleidung und Hinterradreifen in Kontakt bringen dürfte. NHTSA und Indian liegen keine Berichte über Unfälle oder Verletzte vor.

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Material zu weich

Metallurgische Untersuchung im Auftrag von Indian ergaben im Juni 2024, dass die schadhaften Schubstangen nicht hart genug waren, was auf einen Fehler im Guss des Rohlings hinweist. Am 16. Juli 2024 entschied Indian, die Fälle als sicherheitsrelevante Defekte einzustufen.

Schubstange wird getauscht

Im Zuge des Rückrufs werden bei allen betroffenen Modellen die Schubstange der Umlenkung kostenfrei getauscht. Ob nur US- oder zusätzlich Export-Modelle im Rückruf stehen, ist noch nicht bekannt. MOTORRAD versucht bei Indian Deutschland Informationen zu erhalten.

Fazit

Indian Motorcycle ruft in den USA 1.773 Motorräder der Modelle Chieftain, Challenger, Pursuit, Roadmaster und Springfield zurück. Grund ist eine Materialschwäche der Schubstange, die zu erhöhter Unfallgefahr führen kann. Die betroffenen Schubstangen werden kostenfrei ausgetauscht. Es liegen keine Berichte über Unfälle oder Verletzte vor.

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