QJ Motor 2024 in der Supersport-Weltmeisterschaft

Das ist eine kleine Sensation. Am 18. Dezember 2023 veröffentliche die FIM, die Federation Internationale de Motorcycle, die Starterliste der kommenden Supersport-Saison. Die Überraschung trägt die Startnummer Nummer 3 und den Fahrer Raffaele De Rosa. Es ist die QJ Motor GSR 800, angemeldet vom QJ Motor Factory Racing Team. Gestartet wird mit einem Vierzylinder in der World SSP Challenge. Doch Moment, ein Vierzylinder mit 800 Kubik ist eigentlich nicht zugelassen. MOTORRAD erklärt und zeigt das vermeintliche Serienmodell SRK 800 RR, das in China GSR 800 heißt, in der Fotoshow.

QJ Motor GSR 800 in der World SSP Challenge

2022 änderte sich einiges im Reglement der World Supersport und es wurden einige neue Motoren freigegeben. Triples durften von 675 auf bis zu 800 Kubik wachsen und Twins konnten unter der sogenannten Next Generation mehr als 750 Kubik haben, im Falle der Ducati Panigale V2 955 Kubik. Und selbst Vierzylinder, bisher auf 600 Kubik beschränkt, konnten etwas größer sein, im Falle der Kawasaki ZX-636R allerdings nicht auf knapp 800 Kubik.

Das wäre wohl der Hubraum der QJ Motor GSR 800, die vermutlich auf der SRK 800 RR basiert. Ihr Vierzylinder hat 778 Kubik und ist eigentlich der aufgebohrte Motor der CBR 650 R von Honda. Allerdings: Nach der EICMA 2023 ist klar, dass QJ sehr eng mit MV Agusta kooperiert und daher könnte die GSR 800 mit einem MV-Triple an den Start gehen. Und mit diesem Motor wurde bereits die World SSP Challenge gewonnen. Doch es gibt noch eine andere Erklärung.

FIM prüft größere Vierzylinder

Bereits im Zuge der Next Generation war klar, dass die FIM den Einsatz größerer Vierzylinder prüft. So ist im Reglement die Suzuki GSX-R 750 R erwähnt, allerdings als "Pending" markiert, also ausstehend. Das Melden der QJ Motor GSR 800 könnte also bedeutet, dass ab 2024 in der World SSP größere Vierzylinder starten dürfen, dann allerdings wohl mit gedrosselter Maximaldrehzahl. Interessant: Als Serienmodell – und das ist als Homologationsbasis vorgeschrieben – leistet der Motor der GSR 800 102 PS bei 10.000 Touren. Hier fehlen gute 30 PS Leistung, um nur einigermaßen mithalten zu können, immerhin ist die GSX-R 750 R zuletzt mit 150 PS auf den Straßen gefahren. Es spricht als mehr dafür, dass die QJ Motor GSR 800 mit einem Vierzylinder zur Probe an den Start gehen darf, dafür spricht auch die Rennklasse.

Was ist die Worlds Supersport Challenge?

Die World Supersport Challenge ist so etwas wie die Europameisterschaft, die im Rahmen der Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Um Kosten für Reisen und Transport im Zaum zu halten, finden die Rennen nur im Rahmen der europäischen Starts statt. 2024 sind 6 Fahrer gemeldet. Neben der QJ Motor noch eine MV Agusta F3 800 RR, eine Kawasaki ZX-6R und zwei Ducati Panigale V2.

User-Umfrage

QJ Motor startet wohl 2024 in der World Supersport Challenge. Das Motorrad heißt in der Starterliste GSR 800. Was dahintersteckt, ist nicht ganz klar. Zwar hat QJ ein so benanntes Modell im Angebot, das bei uns als SRK 800 RR bekannt ist, eigentlich sind Vierzylinder mit 800 Kubik im Reglement nicht zugelassen. Die Idee, dass der Motor in Wirklichkeit ein Triple von MV Agusta ist, passt ebenfalls nicht, da MV selbst mit 675er- und 800er-Triple an den Start geht. Allerdings: Seit 2022 prüft für FIM den Einsatz größerer Vierzylinder im Rahmen der Next-Generation-Modelle. Und wenn die GSR 800 ein Vierzylinder ist, dann könnte das heißen, das Reglement wurde angepasst. Jedoch: In Serie hat der aufgebohrte Honda-Klon nur 102 PS, also gute 30 bis 40 PS zu wenig.

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