Viele Motorradfahrer und -fahrerinnen kennen das: Der sichere Stand ist mehr Wunsch als Realität. Dafür muss das Motorrad nicht einmal besonders hoch sein. Es reicht, wenn die Maschine um die Taille herum etwas breiter baut, die Fußrasten im Weg sind oder Spurrillen an der Ampel den Weg der Beine zum Boden verlängern.
4 Zentimeter mehr Reichweite
Mit den UpBikers will der spanische Hersteller nun endlich Abhilfe schaffen. Sie werden über den Motorradstiefel oder Sneaker übergezogen und bringen – dort, wo’s zählt – 4 Zentimeter mehr Reichweite, nämlich auf dem Weg nach unten im Bereich der Zehenspitzen und Fußballen. Als wir unser Testpärchen auspacken, sind wir positiv überrascht. Wir hatten erwartet, dass die Überzieher in billig anmutendem Plastik kommen, sie sind aber aus stabilem Gummi und bringen deshalb auch 700 Gramm auf die Waage.
Damit sich die UpBikers auf den Bildern farblich von den Schuhen absetzen, sind wir für die Fotos in rote Motorradsneakers geschlüpft, die Überzieher passen ebenso über ausgewachsene Tourenstiefel. An der breitesten Stelle messen die UpBikers innen 10 cm und vorne im Bereich der Zehen bieten sie eine Breite von circa 7 cm. Bei der Wahl der Schuhe achtet man am besten auf einen recht stabilen Schaft, der über Knöchel reicht, da man sonst schnell nach innen einknicken kann.

Angepasst und verschlossen werden die UpBikers hinten an der Ferse und über dem Spann – beides per Klettverschluss. Den Verschluss hinten um die Ferse am besten ober- oder unterhalb der breitesten Stelle gut fixieren, da er sonst verrutschen kann.
Schaltvorgänge problemlos möglich
Wer Motorradstiefel mit recht dicker Sohle oder sogar Plateau hat, kommt wahrscheinlich unweigerlich zu folgender Frage: "Und wie soll man mit den Dingern schalten?" Die Aussparungen unten an der Sohle soll problemloses Schalten ermöglichen, so die Behauptung des Herstellers. Wir wollten es erst nicht glauben, aber die Praxis zeigt: Es ist problemlos möglich und braucht kein langes Eingewöhnen. Es funktioniert so: Auf der Innenseite, also der dem Motorrad zugewandten Seite, gibt es an der Sohle jeweils eine Aussparung. Der Tritt auf den Schalthebel und das Einfädeln unter den Schalthebel klappen tadellos, genauso die Betätigung des Fußbremshebels auf der rechten Seite.

Positionierung auf den Rasten
Eine Problematik, die erst auf dem Motorrad auffiel: Die richtige Position auf den Fußrasten ist nicht so einfach zu finden. Wer es gewohnt ist, den Fersenabsatz entspannt an der Raste einzuhaken, der muss sich nicht weiter umstellen. Aber diejenigen, die gerne etwas dynamischer ihren Fußballen direkt auf der Raste positionieren oder gar den Vorfußbereich als Schräglagenmesser leicht nach außen drehen, müssen sich umgewöhnen. Und wer zwischendurch mal im Stehen fahren möchte, sollte sich erst einmal vorsichtig rantasten. Auf gummierten Fußrasten kann man mit den Gummi-Überziehern ins Rutschen kommen, auf profilierten Metallfußrasten hat man den besten Halt.
Die Upbikers gibt es in einer Einheitsgröße. Sie kosten um die 80 Euro*.