Neue große Reiseenduro mit KTM-V2 von CFMoto?
CFMoto ist längst bekannt als chinesischer KTM-Partner. Eine hausgemachte Konkurrentin für die KTM Super Adventure wäre trotzdem eine große Überraschung. Das weiß MOTORRAD bereits von der vermeintlichen CFMoto 1250 MT.
Ist das erste Bild von der CFMoto 1250 MT überhaupt ein Leak? Oder handelt es sich um ein Fake, um ein computergeneriertes Bild von einem Fan, der sich so ein Modell wünscht? Völlig ausgeschlossen ist das zwar nicht, da dieses Bild im März 2024 zuerst in der Facebook-Gruppe der griechischen CF Moto 450 MT-Fans auftauchte.
CFMoto 1250 MT als Schwester der KTM 1290 Super Adventure
Plausibel, möglich und realistisch erscheint die CFMoto 1250 MT allemal. Design und Details wirken stimmig, und nichts spricht dagegen, dass der chinesische KTM-Partner sein eigenes Modell-Sortiment nach oben ausbaut. Bei den Reiseenduros bedeutet das: über die CFMoto 800 MT hinaus, die von einem Reihenzweizylinder-Motor auf KTM 790-Basis angetrieben wird. Technische Vorlagen für die CFMoto 1250 MT kämen demnach – logischerweise – von der KTM 1290 Super Adventure mit V2-Motor.
V2-Motor auf Basis des LC8 von KTM
Einen mehr oder weniger eigenen V2-Motor produziert CFMoto bereits in China, für das Touring- und Behörden-Modell CFMoto 1250 TR-G, äußerlich nach Vorbild der BMW R 1250 RT (siehe Bildergalerie oben). Mit diversen Abweichungen vom KTM LC8 und jeweils 108 Millimeter Bohrung sowie 69,8 Millimeter Hub kommt der China-V2 nach Werksangaben auf leicht reduzierte 1.279 Kubik und maximal 143 PS (105 kW) bei 8.500/min sowie 120 Nm bei 7.000/min. Zum Vergleich die bisherigen Daten der KTM 1290 Super Adventure: Bohrung mal Hub 108 mal 71 Millimeter, 1.301 Kubik, maximal 160 PS (118 kW) bei 9.000/min sowie 138 Nm bei 6.500/min.
V-Twin von CFMoto mit 1.279 Kubik und 143 PS
Bei gleicher Bohrung hat CFMoto also den Hub um 1,2 Millimeter gekürzt. Das entschärft die Kolbengeschwindigkeit und die Materialbelastung bei hohen Drehzahlen. Ob CFMoto die KTM-typischen 75 Grad Zylinderspreizung übernimmt, ist nicht eindeutig zu erkennen. Für die 300 Kilo schwere CFMoto 1250 TR-G genügt die Motorleistung jedenfalls, und die hoffentlich mindestens einen Zentner weniger schwere Reiseenduro 1250 MT wäre damit sehr ordentlich motorisiert. Zwar nicht ganz auf dem aktuellen Niveau von KTM und anderen Reiseenduro-Herstellern, aber ausreichend, um mithalten zu können. Zumal in Asien und zu vergleichsweise günstigerem Preis.
CFMoto 1250 MT und 1250 NK ab 2024?
Zumindest prinzipiell ähnlich wie bei KTM ist das Fahrwerk der CFMoto 1250 MT aufgebaut, mit Stahlrohr-Rahmen und Aluminium-Zweiarmschwinge samt Zentralfederbein hinten sowie Upside-down-Gabel vorn. Parallel zur Reiseenduro 1250 MT scheint das Naked Bike CFMoto 1250 NK beim chinesischen KTM-Partner in der Entwicklungs-Pipeline zu sein. Zum Naked Bike, bereits 2017 von CFMoto als Konzept-Studie V.02 NK präsentiert, tauchten 2023 konkretisierte Patent-Anmeldungen auf. Von der Reiseenduro CFMoto 1250 MT liegt zwar bisher nur ein einziges, nicht verifizierbares Bild vor, doch das macht es keineswegs unwahrscheinlicher, dass sie kommt. Wann? Möglicherweise noch im Laufe des Jahres 2024.
Mehrere Modell-Varianten der großen Reiseenduro denkbar
Wie bei KTM, aber auch bei CFMoto bereits üblich, sind mehrere Modell-Varianten denkbar. Auf dem ersten Bild ist die CFMoto 1250 MT als moderate Reiseenduro mit Aluminiumguss-Rädern, vorn im Format 19 Zoll, zu sehen. Sie für mehr Geländetauglichkeit auf Drahtspeichenräder zu stellen, vorn in 21 Zoll, das wäre mit geringem Aufwand möglich. Von der CFMoto 800 MT gibt es – auch in Deutschland – 3 entsprechende Varianten: „Sport“, „Touring“ und „Explore“, von 9.990 Euro bis 12.490 Euro (Stand März 2024).
CFMoto 1250 MT mit moderner Elektronik, Griffheizung und Sitzheizung
Üppige Ausstattung ist in China mittlerweile bis hinunter zu 500er-Modellen verbreitet, demnach sind für die CFMoto 1250 MT elektronische Assistenzsysteme auf dem neuesten Stand, wahrscheinlich mit Radar, dazu ein großes Farb-Display mit Smartphone-Connectivity sowie Griff- und Sitzheizung zu erwarten. Für deutlich unter 20.000 Euro wäre das eine Kampfansage an die etablierten Reiseenduro-Anbieter. Auch an Partner KTM, wo die neue Super Adventure für 2025 in der Pipeline ist, wahrscheinlich als 1390 – noch stärker, aber wohl auch noch teurer als bisher.
User-Umfrage
Fazit
Bisher liegt von der CFMoto 1250 MT zwar nur ein einziges mutmaßliches Leak-Bild vor, doch das sieht überzeugend aus. Und nichts spricht dagegen, dass der KTM-Partner CFMoto sein eigenes Modell-Sortiment entsprechend nach oben ausbaut. Eckdaten und Preis der CFMoto 1250 MT sind leicht unterhalb der bisherigen KTM 1290 Super Adventure, insgesamt auf konkurrenzfähigem Niveau zu erwarten. Mehrere Modell-Varianten, mehr oder weniger Enduro, sind vorstellbar. Noch im Laufe des Jahres 2024 könnte CFMoto seine große Reiseenduro offiziell vorstellen.
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