Kawasaki H1 Mach III von Krautmotors

Kawasaki H1 Mach III von Krautmotors
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Drei Zylinder, zwei Takte, ein Urinbeutel

© Marc Holstein 8 Bilder

Rolf ist Designer und Leiter einer Designschule, fährt Sprintrennen mit Starrahmen-Dragstern und Flat Track Rennen. Mit seiner Kawasaki H 1 Mach III.

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Geschichten, die mit seit 30 Jahren lagernden Kawasaki-Teilen beginnen und mit einem Urinbeutel enden, haben bisweilen etwas autobiografisches. Bei Rolf von Krautmotors aus Heidelberg sind diese Erzählinhalte aber nur die Eckdaten seines zweitaktenden Flattrackers auf Basis einer Kawasaki H1 Mach III.

30 Jahre lagernd

Rolf hat bereits in den Neunzigern mit Kawasaki-Umbauten begonnen und viele Teile aufgekauft, als sie noch billig waren. Aus dieser Zeit stammen einige Motoren im Regal. Ralf Gille aus Frankfurt nimmt einen dieser alten Gemischschmierer und überholt und restauriert ihn wo es geht. Um die 60 Zweitakt-PS treffen jetzt auf 150 Kilo Gewicht. Den Vintage-Auspuff hat Rolf selbst aus mehreren alten Motocross-Auspuffanlagen zusammengeschweißt, was den Look von "gewollt" in "gerade so gekonnt" ändert.

© Christine Gabler

Der restaurierte Triple leistet gut 60 PS, ein 100 PS-Motor steht aber schon als Ersatz parat.

Einmal von allem bitte

Der Tank ist von einer kleinen Kawa-Enduro. Er ist lediglich lackiert etwas gespreizt und einen Stutzen für den Pingel-Benzinhahn wurde angeschweißt. Das Heckteil hat Rolf vor Jahren auf Ebay USA gekauft: Weil es ihm gefallen hat. Daran angepasst wurde ein neuer Hilfsrahmen aus der Krautmotors-Werkstatt. Die GFK-Sitzbank ist selbstlaminiert, der örtliche Polsterer bezieht sie mit cremefarbenem Leder.

© Jason Stillgebouer
Honda CL 350 Custombike Rängdängdäng mit 100 PS

Kawa-Yama-Rahmen

Deutlich tiefer hat Rolf in den Rahmen der Kawasaki eingegriffen. Ebenfalls in den 1990ern ist der auf eine Cantilever-Schwinge für einen ganz tiefen Dragster Look umgebaut worden. Beides, Schwinge und Federbein, stammen von einer Yamaha. Rolf hat aber vergessen von welcher.

© Christine Gabler

Die Ölversorgung des Gemischs übernimmt eine Urinbeutel hinter der flachen Nummerntafel.

Wo ist der Urinbeutel?

Bei der Versorgung des Triple mit verbrennendem Schmiermittel hat Rolf ein Platzproblem. Geplant ist ein Tank aus kleinen Getränkeflaschen hinter der Nummerntafel der Gabel. Der Platz reicht aber nicht. Rolfs Stiefvater bringt ihn auf die Idee einen Urinbeutel aus der medizinischen Pflege zu nehmen: Der ist flach, flexibel, hat genug Volumen und passt vor allem in den wenigen Bauraum zwischen Lenkkopf und Startnummerntafel.

Fazit

Die Idee für den Tracker hat Rolf schon eine Weile. Für sein Label Krautmotors baut er jedes Jahr ein neues Motorrad. Und heuer eben einen zweitaktenden Tracker. Für den hat Rolf übrigens schon einen neuen Rennmotor im Regal liegen. 100 PS werden über die Stollenreifen herfallen. Da braucht es dann an anderer Stelle einen weiteren Urinbeutel.

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