Auch beim Grand Prix von Österreich stehen beide Ducati Werksfahrer und Marc Marquez auf dem Podium. Den Krimi von Spielberg entscheidet diesmal aber ein Spanier für sich.
Nach dem Spielberg-Krimi vom letzten Jahr und dem sehr engen Qualifying am Samstag war Spannung für den Grand Prix von Österreich garantiert. Und die Zuschauer am Red Bull Ring sollten nicht enttäuscht werden.
Den Start konnte der von Platz zwei kommenden Andrea Dovizioso für sich entscheiden und der Ducati-Pilot bog als Erste in Kurve eins ein. Kurz darauf war es dann aber sein Teamkollege Jorge Lorenzo, der sich an Marquez und Dovizioso gleichzeitig vorbeidrücken konnte. Marquez konterte aber umgehend und ging in Führung liegend in Runde zwei. Der Spanier legte im Anschluss direkt mit einer schnellsten Rennrunde nach, setzte sich leicht von den Ducati-Piloten ab und zog die Spitze des Feldes damit leicht auseinander.
Marc Marquez übernahm früh die Führung und sah lage wie der der sichere Sieger aus.
Sah es während des ersten Drittels des Rennens danach aus, als könne Marquez auch das Rennen in Österreich dominieren, änderten sich die Situation ab Runde Zehn. Nun war es der auf Platz drei liegende Andrea Dovizioso, der die schnellsten Rennrunden fuhr. Der Italiener fand aber keinen Weg an seinem Teamkollegen Jorge Lorenzo vorbei.
Lorenzo lässt den Hammer fallen
Ab Rennmitte kam dann auch Jorge Lorenzo wieder in Fahrt und beiden Ducati-Werksfahrern gelang es, die Lücke auf Marquez wieder zuzufahren. In Runde 19 startete Lorenzo dann die erste Attacke auf den Honda-Piloten und ging auf Start/Ziel an seinem in Führung liegenden Landsmann vorbei. Marquez konnte sich im Anschluss zwar noch mal an Lorenzo vorbeipressen, in der folgenden Runde schnappte sich Lorenzo aber erneut die Führung und konnte nun auch eine kleine Lücke auffahren. Andrea Dovizioso kämpfte zu diesem Zeitpunkt schon mit abbauenden Reifen und war nicht mehr in der Lage, die Pace der beiden Spanier mitzugehen.
Drei Runden vor Schluss wurde es dann aber noch mal richtig spannend. Nach einem Fehler von Lorenzo ging Marquez erneut in Führung. Wie im Vorjahr sein Teamkollegen Andrea Dovizioso liefert sich Lorenzo mit Marquez nun einen heftigen Schlagabtausch. Nach einem Fehler von Marquez in Kurve drei ging Lorenzo in der letzte Runde am Honda Piloten vorbei, gab die Führung nicht mehr her und sicherte sich vor Marquez und Dovizioso verdient den Sieg beim Österreich Grand Prix. Platz vier ging vor Danilo Petrucci (Pramac Ducati) an Cal Crutchlow (LCR Honda).
Rossi glänzt bei Aufholjagd
Valentino Rossi startete nur von Platz 14 und beendet das Rennen auf einem starken sechsten Platz
War der Dreikampf an der Spitze extrem spannend, so waren die Leistungen von Valentino Rossi mindestens genauso beeindruckend. Der Italiener, der nach Elektronikproblemen nur von Platz 14 aus ins Rennen ging, startete bereits früh die Aufholjagd, arbeitet sich durchs Feld und wurde am Ende vor Dani Pedrosa (Repsol Honda) mit einem hart erkämpften sechsten Platz belohnt. Tech 3 Pilot Johann Zarco, der mit Startplatz sechs im Qualifying noch bester Yamaha Pilot war, wurde hinter Alex Rins (Suzuki) nur Neunter. Alvaro Bautista komplettierte auf seiner Ducati vom Team Angel Nieto die Top Ten.
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Qualifying
Nachdem die MotoGP Trainings-Sessions am Freitag und am Samstagvormittag auf nasser Strecke stattfanden, herrschten in den Qualifyings endlich perfekte Bedingungen.
Nachdem das kurz zuvor abgehaltene FP4 von den Fahrern dazu genutzt wurde, eine passendes Trocken Set-Up auszuarbeiten, entwickelte sich das Qualifying zu einem spannenden Schlagabtausch zwischen den Ducati Werksfahrern und Marc Marquez. Jorge Lorenzo ging zwar als Erster auf die Strecke, die erste Topzeit legte mit einer 1:23,820 Minuten aber wenige Sekunden danach Marc Marquez vor. Kurz darauf knackten auch Andrea Dovizioso, Johan Zarco und Danilo Petrucci die 1:23er Schallmauer.
Auch die zweite Hälfte der Trainingssession eröffnet Jorge Lorenzo (1:23,415 Minuten) und wieder war es Marquez, der mit einer 1:23,395 Minuten direkt konterte. Der Spanier legt im folgenden Umlauf direkt noch mal nach und fuhr mit einer 1:23,241 Minuten nicht nur seine persönliche, sondern auch die absolute Bestzeit des Qualifyings.
Andrea Dovizioso gelang mit dem Medium-Hinterreifen die zweitschnellste Zeit und ist damit ein heißer Anwärter auf den Sieg im morgigen Rennen.
Im folgenden Umlauf sah es so aus, als könne Andrea Dovizioso seine Ducati nach Tschechien auch in Österreich auf die Pole stellen, am Ende verpasste der Italiener die Bestzeit aber um zwei Tausendstelsekunden.
Doviziosos Teamkollege Jorge Lorenzo startete in der letzten Minute nochmals einen Angriff, aber auch ihm gelang es nicht, sich über den dritten Startplatz hinaus zu verbessern.
Die zweite Reihe eröffnet vor Cal Crutchlow mit Danilo Petrucci ebenfalls ein Ducati-Pilot. Johan Zarco, stellte sein Tech 3 Yamaha auf Startplatz sechs und ist damit bester Yamaha-Fahrer.
Rabat und Avintia überraschen
Johann Zarco stellte seine Tech 3 Yamaha auf Startplatz sechs und ist damit bester Yamaha Pilot
Die größte Überraschung des Qualifying ist mit Sicherheit Tito Rabat. Der Spanier, der bereits in den Trainings mit sehr starken Zeiten auf sich aufmerksam machte, konnte auf seiner Avintia Ducati die Werksfahrers Andrea Iannone (Suzuki) und Dani Pedrosa (Honda) hinter sich lassen und geht morgen von Platz 7 ins Rennen. Alex Rins (Suzuki) komplettiert die Top Ten.
Valentino Rossi halfen die guten Bedingungen nicht. Dem Italiener, der überraschenderweise nicht den direkten Einzug ins zweite Qualifying schaffte, gelang in Q1 mit einer 1:24,309 Minuten nur die viertschnellste Zeit und Rossi geht damit nur von Platz 14 ins Rennen.
Startaufstellung
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