Neues Suzuki Motor-Patent mit variabler Ventilsteuerung

Variable Ventilsteuerungen könnten die Verbrennungsmotoren noch einige Jahre weiterbringen. Gerade die Antriebe von Motorrädern sind bislang zu selten in den Genuss von variablen Steuerzeiten oder Ventilhüben gekommen. Wenn, dann meist nur die Top-Modelle, um Kraft und Leistung immer weiterzutreiben. In kleinen Motoren nutzt derzeit nur Yamaha die Vorteile im 125er-Einzylinder. Und vielleicht bald Suzuki.

Suzuki patentiert einfache Ventilsteuerung

Im März 2024 wurde die Erfindung einer neuen, variablen Ventilsteuerung von Suzuki bekannt. Neu für Suzuki, da der bisher einzige Versuch im letzten Reihenvierzylinder-Motor der GSX-R 1000 R die Zentrifugalkraft zum Steuern nutzt. Für den offensichtlichen Einsatz in einem Zweizylinder setzt Suzuki Öldruck ein, der die zwei unterschiedlichen Einlassprofile steuert. Ein vom Motoröldruck aktivierter Aktuator schiebt oder zieht je nach Drehzahl des Motors einen Stift, der einen zweiten Kipphebel der Einlassventile kraftschlüssig mit einer zweiten Einlassnocke verbindet. Deren High-Cam-Profil unterscheidet sich vom sogenannten Low-Cam-Profil, da sie die Ventile weiter öffnet und etwas länger öffnet: Die beiden Einlassventile öffnen weiter in den Brennraum und bleiben länger offen, was mehr Gemisch in den Brennraum bringt.

Mehr Leistung bei hohen Drehzahlen

Das erhöht bei hohen Drehzahlen die Leistung. Bei niedrigen Drehzahlen ergäbe das Prinzip durch langsamere Ansauggeschwindigkeiten den gegenteiligen Effekt. So wirklich neu ist das Prinzip selbst nicht. Yamaha nutzt einen Stift zum Schalten der Nockenprofile des 125er-Einzylinders seit 2019, und 2023 ließ Piaggio ein vergleichbares System für einen neuen Vespa-Motor schützen.

Suzuki setzt auf 2 Zylinder

Der Unterschied zu den Techniken von Yamaha und Piaggio ist, dass Suzuki plant, einen Twin mit dem System auszurüsten. Sprich der Aktuator muss 2 Stifte führen und wie die Zeichnungen zeigen in einem Zylinderkopf mit zentraler Steuerkette, die den Abstand der Kipphebel erweitert. Wobei bei diesem Motor nachrüsten zutreffender wäre, denn den Motor baut Suzuki bereits. Als 250er mit Wasserkühlung und derzeit 24,5 PS unter anderem in der GSX 250 R, die es in den USA gibt. Ebenfalls passen könnte das System an den baugleichen, etwas größeren 300er-Twin, den Suzuki in China über einen Partner vertreibt. Ob mit der variablen Ventilsteuerung mehr Leistung erzeugt oder das Drehmoment von aktuellen 23 Nm erhöht wird, ist nicht bekannt. Für einen niedrigen Verbrauch und mehr Kraft bei mittleren Drehzahlen wäre ein höheres Drehmoment nützlich. Ob Suzuki die Technik einsetzt, ob der Motor als 350er oder 400er nach Europa kommt und gegebenenfalls wann, ist nicht bekannt.

User-Umfrage

Suzuki hat die Erfindung einer variablen Ventilsteuerung zum Patent angemeldet. Am Beispiel eines 250er-Twins platziert Suzuki im Zylinderkopf einen hydraulischen Aktuator, der pro Zylindereinlass einen Stift verschiebt und so den Rollenkipphebel mit einem neuen Nockenprofil verbindet. Die Ventile öffnen weiter und etwas länger, was bessere Füllung bei hohen Drehzahlen ergibt. Ein ähnliches System nutzt Yamaha seit 2019 in den VVA-Einzylindern mit 125 Kubik, und Piaggio werkelt im Kontext Vespa ebenfalls an so einem System.

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