Mit Heizhandschuhen, auch beheizte Winter-Motorradhandschuhe genannt, lässt sich auch im Winter gut Motorrad fahren. Ihr Einsatzbereich liegt bei 5 Grad und darunter.
Mit Heizhandschuhen, auch beheizte Winter-Motorradhandschuhe genannt, lässt sich auch im Winter gut Motorrad fahren. Ihr Einsatzbereich liegt bei 5 Grad und darunter.
Es gibt jede Menge Motorräder, die ab Werk mit Heizgriffen anrollen und darüber hinaus solides Nachrüst-Material am Zubehörmarkt. Wer aber bei 5 Grad und kälter mit klassischen Winter-Motorradhandschuhen schon auf dem Motorrad saß, dürfte bemerkt haben, dass die Wärme der Griffheizung nur schwer durch die dicke Handschuhschicht bis zur Innenhand dringt, während die Oberhand und die Finger im eiskalten Fahrtwind ausharren müssen. Genau dort, nämlich bei 5 Grad und darunter, setzen beheizbare Winterhandschuhe für Motorradfahrer an. Denn sie beheizen für gewöhnlich Finger und Hände von der Oberseite. Wir geben euch hier einen Überblick, was der Markt in diesem Bereich so bietet. Eine Übersicht zu Thermobekleidung für Motorradfahrer haben wir übrigens auch.
Wer warme Hände will, hat auf dem Motorrad zwei Optionen: beheizte Motorradhandschuhe oder beheizte Griffe. Beide Lösungen haben Vor-, aber auch Nachteile. Welche sind das?
Zunächst der offensichtlichste Aspekt: der Preis. Heizgriffe sind wesentlich günstiger, die abgebildete Lösung von Saito beispielsweise liegt bei 49,99 Euro.
Die Handschuhe im Test kosten im Vergleich dazu schnell das Fünffache! Dafür spart man sich dank Akku Umbaumaßnahmen am Motorrad – hat aber Mehrgewicht am Handgelenk. Außerdem funktionieren auch die X-Claws Clip-On von Koso ohne aufwendige Montage: Heizschalen, die über die Griffe geklemmt und per USB mit Strom versorgt werden. Auch das Argument Preis zieht nicht, denn am Kauf von guten Handschuhen kommen auch Griffheizungsfahrer nicht vorbei. Beheizbare Handschuhe wärmen zudem den dem Fahrtwind zugewandten Handrücken – im Gegensatz zu Heizgriffen, welche die Handinnenseite aufheizen. Dies hat Nachteile bei Nässe, da eine Membran Feuchtigkeit von der warmen zur kalten Seite durchlässt – bei Heizgriffen kann dies schnell zu nassen Händen führen.
Frische und verregnete Tage boten uns die Möglichkeit, die Heizhandschuhe auf dem Motorrad zu testen.
Der Fokus lag dabei vor allem auf allgemeinen Kriterien wie Passform und Komfort, ergänzt um die objektive Bewertung von Gewicht und Ausstattung. So konnten die Motorrad-Heizhandschuhe in den Kategorien Verarbeitung und Ausstattung (max. 10 Punkte), Passform und Tragekomfort (20 Punkte) sowie Sicherheit (20 Punkte) bereits ordentlich Punkte sammeln, bevor die verbliebenen Kriterien Nässeschutz (15 Punkte), Isolation (15 Punkte) sowie Heizleistung und Laufzeit (20 Punkte) in Form eines Labortests genauer untersucht wurden.
Hierzu wurden die Akkus mehrmals ge- und entladen, die jeweilige Dauer wurde gemessen. Ebenso wurden die maximal erreichte Temperatur in der Nähe der Heizdrähte gemessen sowie die Fähigkeit, 500 Milliliter Wasser bei sieben Grad Außentemperatur zu erwärmen. Diese Übung diente zusammen mit einem Wasserbad außerdem der Überprüfung des versprochenen Nässeschutzes.
In der kalten Jahreszeit kühlen die Hände beim Motorradfahren schnell aus, das mindert Fahrspaß und Sicherheit. Acht Paar Motorrad-Heizhandschuhe treten bei unserem Test an, um der Kälte zu trotzen.
Alle getesteten Motorrad-Heizhandschuhe findest Du hier. Für weitere Details einfach auf "Mehr Details" klicken.
warmes und angenehmes Primaloft-Futter, zuverlässig wasserdicht, knackige Passform, angenehmer Mix aus Softshell und Ziegenleder, leichter Akku (76 Gramm) per USB aufladbar (Y-Kabel liegt bei), hohe Sicherheit dank Knöchelprotektor, Verstärkungen und Abstreifschutz
relativ kurze Laufzeit mit rund zwei Stunden auf höchster Stufe, kein Labyrinth an der Stulpe, kein Festanschluss möglich
warmes 3M-Thinsulate-Futter, zuverlässig wasserdicht, angenehmer Mix aus Softshell und Ziegenleder, Festanschluss optional, wasserdichte Akku-Tasche, sehr lange Laufzeit, hohe Sicherheit dank Knöchelprotektor, Verstärkungen aus Hartplastik und Abstreifschutz
Heizdrähte nur entlang der Handkonturen, schwächste Heizleistung im Test, fällt klein aus, Akku trägt auf, kein Labyrinth an der Stulpe
warmes Primaloft-Futter, reflektierende Paspel am Handrücken, sehr gute Heizleistung und Laufzeit mit 12-V-Akku, Akkus sind zwei- (7,4 V) oder dreigeteilt (12 V) und tragen kaum auf, Akkustandsanzeige, Labyrinth für Nässeschutz, gute Sicherheitsausstattung, vier Heizstufen
vergleichsweise schwer, minimale Undichtigkeit beim Nässetest, fallen etwas groß aus
sehr angenehmes Futter, auch ohne Heizung sehr warm, hochwertig verarbeitet, schöne Details, angenehm weicher Knöchelprotektor, gute Wärmeverteilung, Koppelung der Handschuhe, Bewegungssensor, Automatik, sinnvolle App
vergleichsweise geringe Heizleistung und -dauer, leicht undicht beim Nässetest, leicht eingeschränkte Beweglichkeit, keine Wischlippe
robuste Machart, angenehmes Futter, außen liegende Nähte, Stretch-Einsätze, lange Stulpe mit leichtem Labyrinth als Nässeschutz, rechter Handschuh dicht im Wasserbad, Wischlippe
linker Handschuh undicht beim Fülltest, insbesondere an den Fingerkuppen, Heizleistung liegt nur im Mittelfeld
knackige Passform, warmes und angenehmes Fleece-Futter, 3M-Thinsulate-Isolation (Handrücken 300 g, Innenhand 100 g), zweigeteilte Akkus und passende zweigeteilte Tasche, Akku trägt dadurch kaum auf, sehr gute Heizleistung für 7,4 Volt (73,2 Grad), gute Heizdauer
beginnt bei Anschluss des Akkus auch ohne Einschalten auf voller Leistung zu heizen, fällt klein und eng aus, Schwächen beim Nässetest
gute Passform, sehr leichter Handschuh, keine tierischen Bestandteile, riesiges Größenspektrum, Stromversorgung über Keis-Oberteile möglich, Akkupack wird in Jacke verstaut und per Kabel mit Handschuhen verbunden
leicht störender Slider an Innenhand, Heizleistung liegt im Mittelfeld, kein Akku im Handschuh
angenehme Passform, komfortables Futter, hohes Griffgefühl, potenter 12-Volt-Akku (im Test, gegen Aufpreis), damit sehr starke Heizleistung möglich (76 Grad), gute Wärmeverteilung, Heizdrähte an Handinnen- und -oberseite
12-V-Akkupack groß und schwer, kein Aufprallschutz, undicht bei Tauch- und Befülltest
Ein Motorrad wird wesentlich über die Hände gesteuert, weshalb die Finger stets warm und somit einsatzfähig gehalten werden sollten. Doch auch der Rest des Körpers freut sich über Wärme – und bekommt sie, von Scheitel bis Sohle, mit Produkten wie beheizbaren Kopfhauben für den Einsatz unterm Helm, Heizsocken oder auch Heizsohlen sowie die folgenden Produkte:
Klan-e bietet auch Heizjacken, unter anderem die Everest.
Lenz fertigt allerlei beheizte Produkte, etwa die Heat Pants 1.0 oder auch die Heizweste Heat Vest 1.0.
Testsieger wird der sportliche Allrounder HT-5 von Alpinestars. Er bietet viel Komfort und zuverlässigen Schutz vor Nässe und Kälte, liegt mit seinem 7,4-Volt-Akku aber nur im Mittelfeld bezüglich Temperatur und Laufzeit. Hier tut sich insbesondere das Modell von Heizteufel hervor: Dessen 12-V-Akku erhitzt das Innere des Handschuhs auf Wunsch auf über 76 Grad – und zwar an Handober- wie Innenseite. Dafür ist er trotz Membran nicht wasserdicht. Seine Retro-Aufmachung kostet aber Punkte in Sachen Sicherheit. Ein wasserdichter und sicherer Laufzeitriese ist das Modell von Capit, damit einher geht allerdings auch die schwächste Heizleistung im Test. Mit dem günstigen Realpreis sind die WarmMe Moto dennoch eine Kaufempfehlung. Ebenfalls als Allrounder gefallen die Dane Vinter. Sie kommen als topausgestattete Motorradhandschuhe, die passende Stromversorgung muss aber separat erworben werden. Furygan wiederum bietet moderne Technologie mit App, Sensorik und automatischem Stand-by; Keis verzichtet auf tierisches Leder und Akkus im Handschuh – und nutzt lange Kabel.