Vergleichstest Winterstiefel von 150 bis 180 Euro
Tourenstiefel im Winter-Check

Packt Euch gut ein, denn der Winter naht. Für die Hände gibt es Heizgriffe, für die Füße ...? Eigentlich nur gutes Schuhwerk. MOTORRAD hat deshalb neun Stiefelpaare für kalte und nasse Tage unter die Lupe genommen.

Tourenstiefel im Winter-Check
Foto: Sdun

Erfahrene Winterfahrer kennen das Problem zur Genüge: Am schnellsten friert man an den Händen und den Füßen. Während es für die Finger neben dick isolierten Drei-Finger-Fäustlingen eine praktische Unterstützung in Form beheizter Griffe gibt, sind die unteren Extremitäten meist gnadenlos dem eiskalten Fahrtwind ausgesetzt – maximal Boxerfreunde können sich noch an etwas abstrahlender Motorwärme von den Zylinderohren erfreuen.

Um an kalten Tagen Frostbeulen zu vermeiden, ist deshalb robustes Schuhwerk unerlässlich. Der Wetterschutz steht natürlich ganz oben im Anforderungsprofil eines soliden Stiefels für die kalte Jahreszeit. In der getesteten Preisklasse von 150 bis 180 Euro wird nahezu keine Stiefelpaarung ohne eine wasserfeste Klimamembrane ange­boten. Die Membrane selbst ist auf jeden Fall dicht, allerdings gibt es immer wieder Schlampereien bei der Verarbeitung. Werden Nähte nicht ordentlich verschweißt, kommt es bei einer Regenfahrt schnell zum Dammbruch, und die Füße schwimmen im Stiefel. Bei einer Wintertour kann man sich so ein Versagen nicht leisten.

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Nicht ganz dicht?

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Neun Stiefelpaarungen mussten sich im MOTORRAD-Test bewähren.

Deshalb sollten Sie Ihr neues Paar direkt nach dem Kauf auf Dichtigkeit hin untersuchen: Füllen Sie eine große Schüssel etwa knöchelhoch mit Wasser und nehmen Sie mit den Stiefeln ein Fußbad. Bereits nach wenigen Minuten steht fest, ob die Stiefel ein Leck haben. Wenn ja, sollten Sie umgehend reklamieren. In unserem Test fielen übrigens von insgesamt 36 untersuchten Exemplaren ganze sechs durch den Nässetest: eine deutlich zu hohe Quote. Dick isolierte Stiefel gibt es nicht.

Zum effektiven Schutz vor Kälte muss die Unterbekleidung stimmen. Für diesen Test haben wir die Passform mit dicken Wintersocken (von Held, 17,95 Euro/Paar) untersucht und weiterhin erprobt, ob sich die Stiefel auch mit einem zweiten Sockenpaar kombinieren lassen. Worauf Sie bei der Winterausrüstung achten sollten, finden Sie kompakt im Kasten auf der Folgeseite zusammengestellt. Mit vier sehr guten Stiefeln kann sich das Testergebnis sehen lassen. Trotzdem ist aber nicht alles in trockenen Tüchern bei den Herstellern. Fast jedes Modell könnte in Details verbessert werden.

Ausstattung

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Eines der neun Stiefelpaare: DANE Vesborg WP.

Viel Leder, wenig Textilbesatz, eine wasserfeste Klimamembrane, eine Schafthöhe von rund 30 Zentimetern: In diesem Rahmen bewegt sich das Gros der Testteilnehmer. Interessanterweise versagten im Nässetest vor allem die Stiefel, in denen eine Noname- oder Eigenmarken-Membrane zum Einsatz kam. Stiefel mit wasser­dichten Folien bekannter Hersteller (Gore-Tex, Sympatex) bestanden den Test hingegen ohne Ausfälle. Bei den eingearbeiteten Protektoren und Verstärkungen können manche Testteilnehmer zulegen. Besonders der Vanucci-Stiefel sollte im Zehen- und Fersenschutz optimiert werden. Auch bei den Reflektoren kann nachgebessert werden. Zudem ist Praxisnähe gefragt: So sitzen die Ref­lektoren bei den Polo-Stiefeln an den Schaftenden und werden im Regelfall von den überm Schaft getragenen Hosenbeinen verdeckt.

Tipps gegen kalte Füße

Motorradfahren im Winter – da gilt es, alte Grundregeln wieder hervorzukramen. Bestens bewährt in der Kälte hat sich das Zwiebelprinzip, also das Tragen von mehreren dünnen Bekleidungsschichten übereinander, wodurch die Luft zwischen den verschiedenen Schichten als Isolator wirkt. Für die Füße empfehlen sich als erste Lage dünne Socken mit hohem Kunstfaseranteil, wie sie auch von Laufsportlern eingesetzt werden. Darüber zieht man engmaschige, dickere Socken aus Wolle oder Synthetikgewebe. Baumwollsocken sind nicht geeignet, da sie sich mit Feuchtigkeit vollsaugen. Buchautor Thomas Sadewasser (»Winterreisen mit dem Motorrad«) warnt davor, sich so dick einzupacken, dass man regelrecht ins Schwitzen kommt: »Sind die Füße erst einmal feucht, hilft gar nichts mehr.« Ebenso wichtig ist, dass sich die Zehen in den Stiefeln bewegen lassen. Denn so kann man immer wieder die Durchblutung anregen. Damit von oben keine Kälte reinkriechen kann, sollte das Hosenbein eng am Stiefelschaft fixiert sein. Für alle, die oft und lang im Winter unterwegs ist, lohnen sich Akku-Heizsohlen (im Bild von Hotronic, 140 Euro, www.hotronic.de), die in verschiedenen Heizstufen regulierbar sind und bis zu einem Tag lang Wärme abgeben können.

Fazit

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Das MOTORRAD-Urteil wurde gefällt ...

Vier sehr gute, drei gute Paarungen. Als »schlechteste« Note im Test muss nur zwei Mal ein »Befriedigend« vergeben werden. In der Bilanz also ein positives Testergebnis. Allerdings ließe sich noch manches besser machen. Gerade in den Kategorien »Fahrpraxis« und »Sicherheit« besteht bei einigen Herstellern Nachholbedarf. Andere könnten durch eine sorgfältigere Verarbeitung im Nässetest deutlich mehr Punkte einfahren. Der Dane Vesborg WP muss hier richtig Federn lassen. Leider, denn in puncto Tragekomfort kann er den Testsieger von Alpinestars sogar minimal überbieten.

Punkteverteilung

Verarbeitung (5 Punkte):
Ein guter Schuh zeichnet seinen Träger aus. Deshalb schauen auch wir nach: Wie ist es um die Schusterleistung der Testteilnehmer bestellt? Gibt es Mängel bei der Qualität und Verarbeitung der Schuhe, werden Punkte gestrichen.

Sicherheit (15 Punkte):
Ein guter Stiefel muss gut schützen. Sind die Schuhe an Fersen und Stiefelspitzen ordentlich verstärkt, ist die Sohle verwindungssteif, sitzt der Stiefel eng und abstreifsicher am Fuß?

Handhabung (10 Punkte):
Wie bequem ist der Stiefel anzuziehen, wie flink zu verschließen? Wenn Reißverschlüsse haken oder der Einstieg zu beschwerlich ist, gibt’s Punktabzug.

Praxis Fahren (30 Punkte):
Eines der Hauptkriterien. Dabei wird bewertet, ob der Halt auf der Raste stimmt, Gang- und Bremshebel sicher bedient werden können, wie es um den Komfort an Bord bestellt ist oder ob es irgendwo unangenehm drückt.

Praxis Gehen (10 Punkte):
Wie sieht es mit dem Stiefelkomfort abseits des Motorrads bei kleinerern Fußmärschen aus?

Nässetest (30 Punkte):
Jeweils ein Paar wird im Tauchtest (Simula­-tion einer Regenfahrt) und Fülltest auf Wasserdichtigkeit hin untersucht. Bei letzterem Test werden die Stiefel mit Wasser befüllt und müssen acht Stunden dichthalten. Pro mangelhaften Stiefel gibt es 7,5 Punkte Abzug.

Dainese D23 GTX

Anbieter: Dainese, Telefon 089/35827270, www.dainese.com
Preis: 179 Euro
Farbe: Schwarz
Größen: 36 bis 47

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Plus An Spitze, Ferse und Schienbein umfangreich verstärkt; innen weich ausgepolstert, sehr angenehm zu tragen; Stiefelschaft mit weich abgepolstertem Schaftrand; erstklassiger Rückhalt auf der Raste, vermittelt ein sehr gutes Kontaktgefühl zum Motorrad; bequemer Einstieg durch weite Öffnung; leicht laufender Reißverschluss, komplett mit Klettleiste abgedeckt; ausreichend Platz für ein zweites Paar Socken; besteht den Nässetest.

Minus Zähes, wenig geschmeidiges Leder, trägt sich etwas sperrig; am Vorderfuß eng zulaufend, vermittelt ein leichtes Druckgefühl an der Fußspitze; Fersenkappe etwas zu weit geformt, bietet nur wenig Rückhalt; Fußbett unzureichend ausgeformt, stützt nicht ausreichend.

Fazit Kerniger Motorradstiefel von Dainese, der besonders durch seine umfangreichen Verstärkungen glänzen kann. Auch beim Wetterschutz zeigt sich der D23 von seiner besten Seite. Einzig beim Tragekomfort muss der Stiefel Einbußen hinnehmen. Hier mangelt es an einem anatomisch gut ausgeformten Fußbett. Im Gesamturteil bleibt der Dainese aber in der Spitzengruppe.

MOTORRAD-Urteil: sehr gut

IXS Stavanger

Anbieter: Hostettler, Telefon 07631/18040, www.ixs.de
Preis: 179,90 Euro
Farbe: Schwarz
Größen: 35 bis 50

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Plus Klasse vorgeformtes Fußbett, sehr bequem zu tragen; besonders angenehm durch weich gepolsterten Spannbereich; bequemer Einstieg durch weit zu öffnenden Stiefelschaft; über Klettverschlüsse blitzschnell zu verschließen und gut an die jeweilige Wadenweite anzupassen; sauber und handwerklich einwandfrei gefertigt; griffiges und zugleich sehr geschmeidiges Leder; auch beim Gehen hochkomfortabel; keine Ausfälle im Nässetest; ausreichend Platz für ein zweites Sockenpaar.

Minus Trotz Klettriegel im Spannbereich nicht ausreichend anpassbar; Fersenkappe etwas zu weit ausgeformt.

Fazit Überzeugende Stiefelpaarung von Ixs mit erstklassigem Finish und praxisgerechter Ausstattung. Auch beim Tragekomfort kann der Stavanger viele Punkte sammeln. Herausragend ist dabei das weich gepolsterte Innenleben, das den Ixs-Stiefel besonders bequem macht – auch abseits des Motorrads. Die Sohle ist griffig und vermittelt dem Träger stets ein sicheres Kontaktgefühl zur Maschine. Außerdem ist der Wetterschutz sehr gut und das Größenspektrum beachtlich.

MOTORRAD-Urteil: sehr gut

Hein Gericke Maxwell GTX

Anbieter: Hein Gericke, Telefon 0180/5229522, www.hein-gericke.de
Preis: 179,95 Euro
Farbe: Schwarz
Größen: 38 bis 47

Sdun

Plus Sehr gut verarbeitet; hoher, gut anliegender Stiefelschaft mit weichem Rand; ausreichend Platz für ein zweites Paar Socken; schlank ausgeformte Stiefelspitze, passt sehr gut zwischen Raste und Ganghebel; sinnvolle Schnalle im Knöchelbereich zur optimalen Weitenanpassung; besteht den Nässetest.

Minus Rutschiges Fußbett, bietet wenig Halt; sehr glatte Sohle, daher kein echter Halt auf der Raste; Reißverschluss läuft sehr hakig; keine Reflektoren; bei stark angewinkelter Fußstellung starke Faltenbildung mit unangenehmem Druck auf den Spann.

Fazit Solide aufgebauter Tourenstiefel von Hein Gericke aus festem, aber wenig geschmeidigem Leder. Großes Manko ist der nur durchschnittliche Komfort mit Druckstellen im Mittelfuß- und Zehenbereich und das kaum vorgeformte Fußbett, in dem man keinen rechten Halt findet. Die Sohle zeigt sich zwar ausgesprochen profiliert, bietet aber auf Fußrasten wenig Halt. Bei Wetterschutz und Sicherheit kann der Maxwell dagegen über­zeugen und sichert sich so ein gutes Gesamtergebnis.

MOTORRAD-Urteil: gut

Polo Thermoboy Ultimate

Anbieter: Polo Motorrad, Telefon 0180/5225785, www.polo-motorrad.de
Preis: 149,95 Euro
Farbe: Schwarz
Größen: 38 bis 47

Sdun

Plus Top verarbeitet und rundum gut ausgestattet; griffig profilierte Sohle bietet klasse Halt auf der Raste; bequemer Einstieg durch weit öffnenden Stiefelschaft; ausreichend Platz für ein zusätzliches Paar Socken; zertifiziert als Schutzstiefel für professionelle Motorradfahrer.

Minus Fersenkappe etwas zu weit, Ferse rutscht leicht hin und her; am Spann/Mittelfuß leicht einschneidend; insgesamt sehr steif aufgebaut, nicht optimal beweglich; Wassereintritt bei einem Stiefel im Nässetest; Reflektoren oben am Schaftende untergebracht, werden im Regelfall von darüber getragenen Hosenbeinen verdeckt.

Fazit Hochformatiger Motorradstiefel. Mit 35 Zentimeter Schafthöhe setzt sich der Thermoboy Ultimate an die Spitze in diesem Test – jedenfalls in dieser Kategorie. Ebenso bemerkenswert ist die CE-Zertifizierung als Schutzausrüstung für Profi-Biker, die im Testfeld nur noch der Alpine-stars vorweisen kann. Der Komfort ist okay, insgesamt könnte der Stiefel aber an Beweglichkeit zulegen. Kleinere Schwächen zeigen sich mit einem undichten Exemplar im Nässetest.

MOTORRAD-Urteil: gut

Vanucci VTB 1

Anbieter: Louis, Telefon 040/73419360, www.louis.de
Preis: 169,95 Euro
Farbe: Schwarz
Größen: 36 bis 49

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Plus Sehr geschmeidiges Leder sorgt für hohe Beweglichkeit; erstklassig ausgeformtes Fußbett, trägt sich komfortabel wie ein Turnschuh; sehr sicherer Halt auf der Raste; über beidseitigen Reißverschluss weit aufzuklappen und sehr bequem anzuziehen; keine Ausfälle im Nässetest.

Minus Ferse und Zehen nicht optimal verstärkt; kleine optische Schwächen bei der Verarbeitung; mit zweitem Sockenpaar wird‘s recht knapp; keine Reflektoren.

Fazit Hoch bewegliche Stiefelpaarung von Vanucci. In puncto Bequemlichkeit kommt der VTB 1 dem berühmten Turnschuh-Komfort sehr nahe. Auch beim Gehen hat man nicht das Gefühl, einen klobigen Motorradstiefel am Hacken kleben zu haben. Verbesserungsfähig ist allerdings die Verarbeitung: An manchen Stellen wirkt der Vanucci etwas lieblos zusammengeschustert. Auch bei der Ausstattung könnte man mit härteren Einsätzen an der Ferse und im Zehenbereich noch etwas zulegen. Den Nässetest übersteht der Vanucci ohne Ausfälle. In der Summe überzeugt das Angebot, was sich in einer sehr guten Abschlussnote widerspiegelt.

MOTORRAD-Urteil: sehr gut

Alpinestars Web GTX

Anbieter: Alpinestars, Telefon 0039/0423/5286, www.alpinestars.com
Preis: 179,95 Euro
Farbe: Schwarz
Größen: 36 bis 50

Sdun

Plus Geschmeidiges und zugleich festes, griffiges Leder; sehr gut geformtes Fußbett, bietet einwandfreien Halt; lassen sich überzeugend bequem tragen, auch beim Gehen hochkomfortabel; vermitteln einen klasse Rückhalt auf der Raste; leichter und bequemer Einstieg durch weite Öffnung; hoher Schaft, am Rand weich abgepolstert, Schaftweite einstellbar; bietet ausreichend Platz für zweites Sockenpaar; leicht laufender Reißverschluss mit praktischer Klettarretierung; Reißverschluss komplett mit Klettleiste abgedeckt; besteht den Nässetest; ansehnlich verarbeitet; zertifiziert als Schutzstiefel für professionelle Motorradfahrer; in vielen Größen erhältlich.

Minus Stiefelspitze leicht klobig, ist teils schwer zwischen Raste und Ganghebel zu bringen.

Fazit Robuste Paarung von Italiens renommierter Schustermarke Alpinestars. Der Web GTX bietet gute Anlagen, um trockenen und warmen Fußes durch den Winter zu kommen. Besonders beeindruckt der geschmeidige, bequeme Sitz mit guter Pass­-form und klasse Tragekomfort. Als einer der wenigen Stiefel in diesem Test ist der Alpinestars zugleich als Schutzausrüstung für professionelle Motorradfahrer zugelassen.

MOTORRAD-Urteil: sehr gut

Dane Vesborg WP

Anbieter: Motoport, Telefon 04451/915200, www.motoport.de
Preis: 179 Euro
Farbe: Schwarz
Größen: 36 bis 47

Sdun

Plus Sehr bequemes Fußbett, das einen erstklassigen Halt bietet; äußerst bequem zu tragen, schneidet selbst bei stark angewinkelter Fußstellung nicht ein; super Komfort auch beim Gehen; bietet ausreichend Platz für zweites Sockenpaar; komplett mit Klettleiste abgedeckter Reißverschluss; Reflektoren sowohl an der Rückseite wie auch auf der Außenseite des Stiefels aufgebracht.

Minus Fersenkappe zu groß geformt, bietet wenig Rückhalt, Ferse rutscht leicht raus; scheitert beim Nässetest.

Fazit Äußerst komfortable Stiefelpaarung von Dane. Bezüglich Passform und Trage­komfort gehören die Vesborg WP zu den Besten in diesem Test. Zudem lassen sie sich mit einem zweiten Sockenpaar tragen und hätten somit auch an kalten Tagen die Nase vorn. Allerdings versagten die Dane-Treter mit 75 Prozent Ausfall im Nässetest. Sowohl beim Tauch- wie auch beim Fülltest drang in drei von vier Fällen Wasser ein beziehungsweise aus dem Stiefel. Dadurch rutscht der Vesborg in der Gesamtplatzierung deutlich nach hinten.

MOTORRAD-Urteil: befriedigend

XPD Style H2Out

Anbieter: Spidi, Telefon 0039/0444/43641, www.xpdboots.com
Preis: 164,90 Euro
Farbe: Schwarz
Größen: 37 bis 48

Sdun

Plus Anatomisch sauber ausgeformtes Fußbett; griffige Sohle mit klasse Halt auf der Raste; weich gepolsterter Schaftrand; zeigt keine Schwäche im Nässetest.

Minus Insgesamt sehr eng aufgebaut und trotz hohen Textilanteils sehr unbeweglich; bei angewinkeltem Fuß starke Faltenbildung im Spannbereich; an der Ferse zu weit ausgeformt, Fuß rutscht bei Brems- oder Schaltbewegungen immer wieder hin und her; keine Reflektoren; enger Einstieg, trotz kurzen Schafts sehr beschwerlich anzuziehen, Reißverschluss läuft sehr hakig.

Fazit Solider Allwetterstiefel von XPD, der aber aufgrund seiner vergleichsweise geringen Schaftlänge nicht für alle Motorräder passt. Denn bei sportlichem Kniewinkel können die Hosenbeine schnell über das Schaftende rutschen. Dann droht die Gefahr, sich im Regen nasse Füße zu holen. Die Stiefel selbst halten dicht, sie überstehen den Nässetest ohne Fehl und Tadel. Weniger gefallen der Tragekomfort und die Beweglichkeit des XPD-Stiefels, der übrigens von der Italo-Marke Spidi kommt. Insgesamt eher ein wetterfestes Angebot für Rollerpiloten.

MOTORRAD-Urteil: gut

Held Highlander II

Anbieter: Held, Telefon 08321/66460, www.held-biker-fashion.de
Preis: 149 Euro
Farbe: Schwarz
Größen: 39 bis 47

Sdun

Plus Weit zu öffnen, daher bequemer Einstieg; sehr hoher Schaft, über gut positionierten Klettriegel perfekt an das jeweilige Wadenmaß anzupassen; sehr guter Halt auf der Raste, vermittelt ein gutes Kontaktgefühl zur Maschine; ausreichend Platz für zweite Sockenpaarung; sinnvolle Verstärkungen vom Schienbein abwärts bis zur Zehenspitze.

Minus Fußbett nicht optimal ausgeformt, bietet nur wenig Halt; bei sportlich angewinkelter Fußstellung im Mittelfuß-/Spannbereich leicht einschneidend; keine Reflektoren; hohe Ausfallquote beim Nässetest; Reißverschluss ohne Klettabdeckung.

Fazit Licht und Schatten beim Modell Highlander II von Held. Der günstigste Kandidat im Test kann sich im Fahrbetrieb gut in Szene setzen. Auch der Anziehkomfort stimmt. Deutlich Punkte verliert der Held-Stiefel allerdings im Nässetest, wo sich ein Pärchen als nicht wasserdicht erwies. Unterm Strich bleibt deshalb ein nur befriedigendes Gesamtergebnis.

MOTORRAD-Urteil: befriedigend

Die aktuelle Ausgabe
MOTORRAD 20 / 2023

Erscheinungsdatum 15.09.2023