Das erste echte Motorrad der spanischen Piaggio-Tochter spielt mit Stilelementen von Dirt Track bis Supermoto, möchte aber keineswegs Spielzeug sein. Sein solider Motor stammt von Yamaha. Leider wurde bei dessen Abstimmung ausgerechnet der mittlere Drehzahlbereich vernachlässigt. Im Vergleich mit Yamahas MT-03 oder Aprilias Pegaso, die dasselbe Triebwerk verwenden, fallen die Durchzugswerte drastisch schlechter aus. Da hilft nur, im gut gestuften Fünfganggetriebe nach besserem Anschluss zu suchen. Viel harmonischer geriet das handliche und spurstabile Fahrwerk mit seinen simplen, aber auch sportlicher Fahrweise gewachsenen Federelementen und Bremsen, dem nur eine harmlose und auf die grobstolligen Reifen zurückgehende Pendelneigung bei hohen Tempi vorzuwerfen ist. Der Zwölf-Liter-Tank reduziert das Einsatzspektrum dieser praktischen Spanierin, was freilich mit einer sehr harten Sitzbank korrespondiert, die ebenfalls häufigere Pausen nahelegt. Ansonsten passt das Sitzarrangement für den Fahrer perfekt, der Sozius sollte für längere Strecken gehobene Leidensfähigkeit mitbringen.