Als Piaggio-Tochter verfügt Derbi über ein gesundes finanzielles Rückgrat, und viele sahen in der Mulhacén die Vorbotin einer großen Motorrad-Offensive. War wohl leider nix, die 660er bleibt Einzelkind; der Rest des Sortiments spielt sich im Achtelliter-Segment und darunter ab. Immerhin kommt jetzt eine mit schwarzer Sitzbank und Sportauspuff aufgewertete Sondervariante namens GPRacer dazu. Die Drahtspeichenräder und die massiv wirkende, geradlinig designte Schwinge machen an beiden Modellen optisch was her, der links hoch verlegte Auspuff ergänzt die Scrambler-Ambitionen. Auch die Fahrwerkselemente kommen ihrer Aufgabe durchaus zufriedenstellend nach; insbesondere die Upside-down-Gabel sieht dabei richtig wertig aus. Im vielseitigen Fahrwerk der Derbi steckt ein robuster Yamaha-Einzylinder, dessen 48 PS kein Feuerwerk entfachen, aber für soliden, konzeptgemäßen Vortrieb sorgen. Das Gleiche gilt sinngemäß auch für die wild gestylte Einscheibenbremse: Taugt gut, kennt man schärfer, braucht man aber nicht. Der Fahrer findet einen klasse arrangierten Sitzplatz vor. Leider geriet die Bank viel zu hart, und der Sozius sitzt äußerst mäßig.