Nur die vier erfolgreichsten Marken verkauften binnen zehn Jahren jeweils mehr als 100.000 Motorräder in Deutschland. Eine davon ist Harley-Davidson. Die Company setzt auf vermeintliche Exklusivität und hohe Preise, kreiert mit einer ganzen Markenwelt eher Jünger denn Kunden. Hätte Kawasaki nicht 2018/2019 solch einen Boom erlebt, wäre Harley gar auf Rang drei gelandet. Friede, Freude, Blueberry-Muffins also? Nicht ganz. Denn der Absatz ebbte nach dem Abverkauf der Euro-3-Bikes 2016 ab. Der US-Topseller Forty-Eight kommt in die Jahre, die komplett neue Sportster-Generation steht noch nicht parat.
Harley-Davidson sitzt in Gestalt des 2013 wiederauferstandenen Erzrivalen Indian eine fette Laus im Pelz – mit moderneren Fahrwerken und bulligeren Motoren. Auf acht verkaufte Harleys kommt bereits eine Indian. Harley-Davidson braucht rasch jüngere Kunden. An solche richten sich das E-Bike LiveWire und die wassergekühlte Reiseenduro Pan America plus das sportliche Naked Bike Bronx.
Drei erfolgreiche Harley-Davidson-Modelle des letzten Jahrzehnts
Platz 1: XL 1200 X Forty-Eight

Ihr Name erinnert an den "Peanut"-Tank von 1948. Beim reduzierten Bobber kosten 1200 Kubik rund 12.000 Euro. Rang 11 aller Neumaschinen!
Platz 2: Street Bob

"Steak mit Pommes" – bei der Street Bob mit hohem Ape Hanger-Lenker gibt’s fett was auf (hinter?) die Gabel: den günstigsten Big Twin der US-Company, für "zarte" 15.000 Euro.
Platz 3: Fat Bob/114

Das Macho-Bike par excellence kann mehr als bloß böse schauen. Es hat was, diesen Stier bei den Hörnern zu packen, egal ob nun mit 107 oder 114 Cubic Inch, 1.745 oder 1.868 cm³.