Zero LH450: China-Kopie der Triumph Bobber

Zero LH450 aus China
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China-Zero kopiert Triumph-Bobber

© Zero China/Dongchedi/tanmi 21 Bilder

Ein neuer chinesischer Motorradhersteller namens Zero präsentierte sein erstes Modell für 2023: die LH450 im Look der Triumph Bonneville Bobber. Verwirrt? Wir ebenso.

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Um das Durcheinander vorweg ein bisschen zu sortieren: Zero Motorcycles ist ein Elektromotorrad-Hersteller aus Kalifornien und als solcher längst international bekannt. Davon scheinbar völlig unbeeindruckt wurde ein gleichnamiger neuer Motorradhersteller in China gegründet. Erstmals trat China-Zero 2022 im Rahmen der Moexpo in Chongqing in Erscheinung.

© Triumph Motorcycles

Originalvorlage aus England: Triumph Bonneville Bobber.

Zero LH450 ab 2023

Und schon 2023 soll die erste China-Zero in China in den Handel kommen. LH450 heißt das erste Modell, und es sieht der Bonneville Bobber von Triumph sehr ähnlich. Wesentliches Erkennungsmerkmal ist der frei schwebende Solosattel über dem versteckten Federbein. Ein weiteres das Gesamtbild bestimmendes Stilelement wurde allerdings nicht von der Triumph Bonneville Bobber, sondern von der BMW R 18 übernommen: der Benzintank, schwarz, mit weißen Zierlinien, lediglich proportional etwas herunterskaliert mit 12 Litern Volumen – wie bei der Triumph. Den sehr weit geschwungenen Rohrlenker wiederum kennt man in dieser Form von Harley-Davidson, beispielsweise von der Fat Boy.

© Triumph
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450er-Twin von Zongshen mit 37 PS

Dem Vernehmen nach hat Zero in China keinen eigenen Antrieb entwickelt, sondern nutzt für die LH450 einen modernen, wassergekühlten Reihenzweizylindermotor von einem anderen chinesischen Hersteller: Zongshen. Mit rund 450 Kubik und annähernd quadratischem Bohrung-Hub-Verhältnis, circa 66 mal 66 Millimeter, werden bei moderaten Drehzahlen immerhin 34 Nm maximales Drehmoment sowie 37 PS Spitzenleistung erreicht.

Kombiniert wird das mit einem konventionellen 6-Gang-Getriebe und mit einem sauberen, leisen Endantrieb per Zahnriemen – anders als bei Triumph, wo der Endantrieb per Kette läuft. Bei der Abgasanlage handelt es sich um eine 2-in-2-Ausführung mit abgeschrägten Endkappen an den beiden Schalldämpfern.

© Hyosung
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Zahnriemen, schlauchlose Kreuzspeichenräder und ABS

Nutzerfreundlicher als beim Vorbild aus England sind auch die Räder der Zero LH450, denn dabei handelt es sich um vergleichsweise aufwändige und schlauchlose Ausführungen mit Kreuzspeichen. Bereift mit den dicken Bobber-Formaten 150/80-16 vorn und 180/65-16 hinten. Am Vorderrad wird die LH450 mit zwei 300er-Scheiben gebremst, am Hinterrad mit einer 270er-Scheibe. Sensorkränze lassen auf vorhandenes ABS schließen. Der Triumph Bonneville Bobber entspricht das Stahlrohr-Chassis mit Hinterradschwinge samt verstecktem Federbein im Starrrahmen-Look und Telegabel mit Faltenbälgen vorn.

© Jawa
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China-Kopie der Triumph Bonneville Bobber für nur 3.500 Euro

Rund 1.500 Millimeter Radstand sowie die geringe Sitzhöhe um 700 Millimeter sind ebenfalls annähernd deckungsgleich mit der Triumph. Zum Gewicht liegen noch keine Angaben vor. An Ausstattungs-Details der Zero LH450 zu erkennen sind markant gestaltete LED-Leuchten sowie ein kleiner Zeigertacho mit integriertem, digitalem LC-Display. Selbst für chinesische Verhältnisse ist der Einführungspreis für die erste China-Zero ziemlich günstig: 26.920 Yuan, umgerechnet circa 3.500 Euro (Stand April 2023).

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Fazit

Die LH450 ist nicht die erste China-Kopie der Triumph Bonneville Bobber, doch hier kommen noch einige weitere verwirrende Umstände hinzu: Die LH450 ist das erste Modell eines neuen chinesischen Motorradherstellers namens Zero. Nicht zu verwechseln mit den Elektromotorrad-Pionieren aus Kalifornien. Den Tank für die LH450 formt China-Zero wie bei der BMW R 18, den Lenker wie bei der Harley-Davidson Fat Boy. 2023 soll die Zero LH450 in den Handel kommen, in China, mit 37 PS starkem Twin von Zongshen, für umgerechnet circa 3.500 Euro.

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