Der italienische Motorradbauer Ducati möchte künftig auch im kräftig wachsenden asiatischen Markt stärker mitmischen. Dazu brauchen die Italiener aber kleinere Modelle und einen Partner. Der könnte aus Indien kommen und HeroMoto heißen.
Der italienische Motorradbauer Ducati möchte künftig auch im kräftig wachsenden asiatischen Markt stärker mitmischen. Dazu brauchen die Italiener aber kleinere Modelle und einen Partner. Der könnte aus Indien kommen und HeroMoto heißen.
Wie verschiedene indische Medien übereinstimmend berichten, soll Ducati in Gesprächen mit der indischen HeroMoto Corporation über eine mögliche Zusammenarbeit sein. Ducati würde die Entwicklung und das Design steuern, HeroMotor würde die Produktion sowie über seine 6.500 Händler in Indien den Vertrieb übernehmen.
Geplant sein soll ein Einzylinder-Einstiegsbike für den indischen und asiatischen Markt mit etwa 300 cm³ Hubraum, Flüssigkeitskühlung und Einspritzung, das in zwei Varianten angeboten werden könnte. Version eins wäre quasi eine Mini-Scrambler, in der zweiten Variante soll der Einzylinder im Look einer Mini-Panigale kommen. Beide Modelle würden sich Rahmen, Antrieb sowie weitere Grundkomponenten teilen. Im Gegenzug könnte dann auch HeroMoto einige der von Ducati entwickelten Komponenten in seinen Bikes verbauen.
Kooperationen mit indischen und asiatischen Partnern sind in der Zweiradbranche nichts Neues. KTM fertigt zusammen mit Bajaj in Indien beispielsweise die Duke 125, 200, 250 und 390 sowie die RC 390. Bajaj nutzt die KTM-Technik für die Baureihen Pulsar und Dominar. BMW lässt in Indien bei TVS die G 310er-Modelle bauen. TVS nutzt im Gegenzug die BMW-Technik für den Mini-Sportler Apache RR310. Triumph hat bereits mit Bajaj eine Absichtserklärung unterzeichnet um den Bau kleinerer Modelle in Indien prüfen zu lassen. Polaris prüft ebenfalls den Standort Indien, Harley-Davidson ist mit einem Teil seiner Produktion bereits vorort. Benelli will in Indien fertigen und auch die vier großen japanischen Hersteller habe Montagewerke in Indien.
HeroMoto ist ein indischer Motorradhersteller, der 1984 als JointVenture mit Honda gegründet wurde. 2011 sind die Japaner aus der Zusammenarbeit wieder ausgestiegen. 2013 beteiligten sich die Inder mit knapp 49 % an Eric Buell Racing. Die Inder sind zudem in 37 Staaten in Asien, Afrika und Südamerika vertreten und verfügen in ihren drei indischen Werken über eine Produktionskapazität von rund 9,1 Millionen Fahrzeugen jährlich. Mit einem weiteren Werk soll die Kapazität auf 11 Millionen Fahrzeuge bis 2020 steigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Hero 7,59 Millionen Motorräder und Roller absetzen. Bis 2017 summiert sich der Gesamtabsatz von Hero auf 75 Millionen Einheiten. HeroMoto soll, wie auch Eicher (Mutterkonzern von Royal Enfield), 2017 unter den Kaufinteressenten für Ducati gewesen sein.