Als die Firma 1909 gegründet wurde, ahnte man noch nicht, dass man in den 50ern zu den bekanntesten deutschen Motorradmarken zählen würde. Die Zweitakt-Spezialisten machten in jener Nachkriegszeit die zweiradliebende Bevölkerung mobil. Von 1950 bis 1982 produzierten die Kornwestheimer (Region Stuttgart) Mopeds, Mofas, Mokicks und Leichtkrafträder, die unter anderem auf Namen hörten wie Florett, Mustang, Flory oder Flott.
Motorradgeschichte auf 224 Seiten
Mit ihren meist 50, später auch 80 Kubikzentimetern Hubraum war man auf den bundesdeutschen Schulhöfen zahlenmäßig stark vertreten. Im Buch „Kreidler – Motorräder die Geschichte machten“ geht Autor Frank Rönicke detailliert und sachkundig auf alle Kleinkraftrad-Modelle von Kreidler ein. Dabei werden außer den ansehnlichen Werbeplakaten von damals auch technische Zeichnungen gezeigt und erläutert.
Technische Daten finden sich ebenso übersichtlich in tabellarischer Form aufbereitet. Rönicke zeichnet ein umfassendes Bild des einstigen deutschen Königs der 50-Kubik-Kleinkraftrad-Klasse. Er geht differenziert auf die Historie des Herstellers ein, an dessen Ende 1982 die Anmeldung des Konkurses steht. Seit 1996 existiert Kreidler wieder, zumindest als Markenname, unter dem die Prophete GmbH nun Roller und 125er aus Fernost vertreibt. Auch diese finden auf den letzten der insgesamt 224 Seiten Beachtung. Weitere Informationen gibt es unter www.motorbuch.de.
Positiv aufgefallen: umfangreiche, detaillierte Modellhistorie, technische Zeichnungen
ISBN: 978-3-613-04113-4
Preis: 34,90 Euro
MOTORRAD-Bewertung: 4,5 Sterne von maximal 5