Motorrad fahren im Winter ist nicht unbedingt jedermanns Sache, aber an sonnigen Tagen garantiert ein einmaliges Erlebnis - besonders wenn man zu einem der bekannten Winter-Treffen unterwegs ist.
Motorrad fahren im Winter ist nicht unbedingt jedermanns Sache, aber an sonnigen Tagen garantiert ein einmaliges Erlebnis - besonders wenn man zu einem der bekannten Winter-Treffen unterwegs ist.
Frost bedeckt die Sitzbank, Eiskristalle zieren die Verkleidung, ein kalter Wind pfeift um die Häuser und gerade hat man es sich mit einem Tee und einer Wolldecke auf dem Sofa so richtig bequem gemacht: An manchen Tagen im Winter jagt man besser nicht mal einen Hund auf die Straße - sagen die einen. Die anderen hingegen freuen sich auf diese Jahreszeit: Endlich wieder mit richtigen Bikern unterwegs sein - um eines der sieben bekanntesten Wintertreffen Europas zu besuchen.Los geht´s am 9. Januar 1999: Zum Motorradtreffen Schloß Augustusburg, einem traditionellen MZ-Treffen, kamen vergangenes Jahr neben rund 4000 Fahrern aller Marken auch über 12000 begeisterte Schaulustige, um über die vermummten Gestalten im Innenhof der Burg zu staunen.Eher Sonne statt Frost bietet Pingüinos`99, das vom 9. bis zum 11. Januar im spanischen Tordesillas bei Valladolid stattfindet. Wer die bitterkalte Anfahrt aus Deutschland in Kauf nimmt, hat nicht nur gute Chancen auf milde Temperaturen, sondern auch auf einen Pokal für die weiteste Anreise, da die meisten der etwa 20000 Gäste aus Frankreich und Spanien kommen.Über mangelnden internationalen Besucherandrang können sich auch die Veranstalter des Elefantentreffens im bayerischen Thurmannsbang-Solla/Loh nicht beklagen. Von den regelmäßig erscheinenden 8000 Gästen, die auch dieses Jahr vom 29. bis zum 31. Januar erwartet werden, kommen nicht wenige aus Italien, Frankreich, Spanien und Skandinavien - zum Zelten und zum Feiern in einem Talkessel, der als notorisches Schneeloch gilt. Auch ohne Programm ist die Stimmung jedesmal grandios: Unzählige skurrile Winter-Umbauten und wild verkleidete Gestalten garantieren eine einzigartige Atmosphäre.Wem das Elefantentreffen zu voll und nicht kalt genug ist, der verschwindet vom 29. bis zum 31. Januar lieber gleich zur norwegischen Savalen-Rallye in Tynset. Jahr für Jahr treffen sich dort rund 100 Motorradler, denen es nichts ausmacht, bei bis zu minus 30 Grad an einer Ausfahrt oder an Schlittenrennen teilzunehmen.Wer dann noch immer nicht genug hat, kann gleich noch vom 3. bis zum 7. Februar in Norwegen bleiben und nach Spidsbergseter bei Ringebu zur Krystall-Rallye fahren - vorrausgesetzt, man hat sich rechtzeitig vorher einen der wenigen freien Teilnehmerplätze gesichert. Ein Rahmenprogramm fehlt, dafür gibt´s ein Bett in einem gemütlichen Hotel.Zurück in Deutschland, steht vom 26. bis zum 28. Februar das Alte Elefantentreffen am Nürburgring auf dem Plan. Gezeltet wird auf dem weiträumigen Campingplatz am Ring, wo beim Fahren auf einer Cross-Strecke, beim Hammerlauf oder dem Bungie Walking kaum Langeweile aufkommen sollte.Das zweite März-Wochenende (1999: 13. und 14.3.) ist traditionell der Termin für die Schwarzpulver Rallye in Hammelbach im Odenwald. Allerdings ist es vielmehr eine Sternfahrt als ein Treffen, müssen doch die Teilnehmer ihren Anfahrtsweg so legen, das sie eine entsprechende Anzahl von Kreisstädten passieren, deren Anfangsbuchstaben des Kfz-Kennzeichens (Nachweis per Behördenstempel) zusammengesetzt das Wertungswort ergibt, daß mit der Anmeldung verschickt wird. Zusätzliche Punkte können beim beim abschließenden Vorderladerschießen in Hammelbach gutgemacht werden.Egal, ob man jetzt losfährt oder nicht - ein Buch sollte man sich auf jeden Fall zur Einstimmung verabreichen: In »Eisige Pisten und Schneegestöber« erzählt Martin Franitza auf 144 Seiten und mit über 200 Bildern von seiner abenteuerlichen Gespann-Reise durchs winterliche Skandinavien bis zum Nordkap. Im Anhang befindet sich ein ausführlicher Info-Teil über Motorrad-Ausrüstung und Bekleidung. Das Buch ist für 39,80 Mark erschienen im Verlag Martin Franitza, ISBN-Nummer 3-9804814-1-7, Bestell-Hotline 08734/93022. Wen es jetzt noch auf dem warmen Sofa hält, ist selber Schuld.