Die Zuschauer konnten es ebensowenig fassen wie Marc Márquez selbst:Der MotoGP-Weltmeister startete beim Grand Prix von Argentinien aus der Pole Position, ergriff die Führung, bauate sich einen deutlichen Vorsprung auf – und rutschte in der vierten Runde übers Voderrad ins Aus, genau an der gleichen Stelle vor einer Rechtskurve,wo er schon im Training die Kontrolle über seine Honda verloren hatte. „Heute morgen im Warm-Up haben wir eine deutliche Verbesserung am Set-Up gefunden. Ich fühlte mich wohl auf dem Motorrad, alles schien unter Kontrolle. Aber ich muss wohl doch einen kleinen Fehler gemacht haben“, seufzte der Spanier.
Maverick Vinales übernahm danach die Führung, setzte sich ebenfalls von den Verfolgern ab und brachte den zweiten Sieg im zweiten Rennen unter Dach und Fach. „Es wäre nicht leicht gewesen, Márquez einzuholen, aber ja: Ich denke, ich hätte auch ohne seinen Sturz gewonnen. Ich hatte Spielraum und hätte noch schneller fahren können“, erklärte der neue Superstar der Königsklasse.
Abgerundet wurde der Feiertag für Yamaha durch den zweiten Platz von Valentino Rossi, der sich schnell von seinem siebten Startplatz nach vorn gearbeitet hatte, aber erst in der 19. von 25 Runden einen Weg an dem bis zu diesem Zeitpunkt an zweiter Stelle fahrenden Cal Crutchlow vorbeifand. Crutchlow kam dicht hinter Rossi als Dritter ins Ziel und war klar bester Honda-Pilot – denn nach Márquez ging im Verlauf des Rennens auch der zweite offizielle Honda-Pilot, Dani Pedrosa, zu Boden.
Ein Desaster erlebte auch das offizielle Ducati-Team: Schon in der ersten Kurve stürzte Jorge Lorenzo, in der 15. Runde wurde Teamkollege Andrea Dovizioso von Aprilia-Pilot Aleix Espargaró abgeschossen.