Nach dem ersten offiziellen MotoGP-Test am Kymiring äußerten sich die Fahrer kritisch gegenüber dem Streckenlayout. Auf der Geraden werden über 350 km/h erreicht.
Nach dem ersten offiziellen MotoGP-Test am Kymiring äußerten sich die Fahrer kritisch gegenüber dem Streckenlayout. Auf der Geraden werden über 350 km/h erreicht.
An den beiden Testtagen (19. und 20. August 2019) auf dem Kymiring konnten die MotoGP-Teilnehmer erste Daten im Trockenen und im Nassen sammeln. Die noch im Bau befindliche Strecke soll 2020 Teil des MotoGP-Kalenders sein. Damit wird erstmals seit 1982 wieder ein Motorrad Grand Prix in Finnland stattfinden. Nach kritischen Äußerungen im Anschluss an den ersten Testtag fällt das Gesamtfazit der Fahrer dennoch positiv aus. Für Aprilia testete Bradley Smith, für Ducati Michele Pirro, Suzuki schickte Sylvain Guintoli auf die Strecke und KTM Mika Kallio. Auch die beiden Deutschen Stefan Bradl (Honda) und Jonas Folger (Yamaha) drehten fleißig Testrunden.
Am Abend nach dem ersten, vollständig im Nassen absolvierten, Tag äußerten sich die Fahrer kritisch gegenüber dem Streckenlayout. Die Strecke sei für die MotoGP zu eng, befanden gleich mehrere Piloten. „Im Infield sind wir ausschließlich im ersten und zweiten Gang unterwegs“, zitiert motorsport-magazin.com Yamaha-Tester Jonas Folger. Michele Pirro kritisierte die Streckenführung nach Angaben des Online-Magazins klarer: „Der erste Teil ist schnell, der Rest aber zu langsam.“ Auch das auf der Strecke stehende Wasser wurde kritisiert und die vielen nach außen hängenden Kurven als Herausforderung für die Fahrer, aber suboptimal für die Performance bewertet.
Der zweite Testtag begann dann trocken bei Temperaturen deutlich über 20 Grad. Gegen 16 Uhr stellten die Teams den Testbetrieb wegen einsetzenden Regens vorzeitig ein. Das Fazit fiel aber schon deutlich positiver aus. Bradley Smith sagte gegenüber dem Online-Portal motorsport-total.com: „Für die MotoGP ist die Strecke ziemlich eng. Der erste Teil der Strecke, die ersten fünf Kurven sind wirklich schön, und Sektor 3 gefällt mir sehr gut. Aber die Sektoren 2 und 4 sind ziemlich eng. Ich mag es, weil es anders ist.“ Der Brite, der nach beiden Testtagen den Kymiring am schnellsten umrundete und damit den ersten inoffiziellen Streckenrekord aufgestellt hat, gibt im selben Atemzug zu bedenken: „Wenn wir hier mit diesen leistungsstarken Maschinen Rennen fahren, ist es etwas eng und schwierig zu überholen.“
Bis auf Asphaltband und Boxengasse befindet sich die Strecke aktuell noch weitestgehend im Aufbau. Die Informationen und das Feedback der Fahrer sollen beim Feintuning beispielsweise der Randsteine berücksichtigt werden. Streckendirektor Timo Pohjola zeigte sich gegenüber motorsport-total.com durchaus zufrieden mit den Tests: „Diese beiden Tage haben uns allen demonstriert, dass wir mit unserer Arbeit erfolgreich waren.“
Die Top-Rundenzeiten der Tests am Kymiring:
Das Streckenlayout wird trotz Kritik wohl unverändert bleiben. Allerdings ist zu erwarten, dass beim Wasserabfluss nochmal nachgebessert wird. Wir sind gespannt auf die ersten Zeiten der MotoGP-Fahrer.