Chaz Davies begleicht seine noch offene Rechnung vom Vortrag und gewinnt das zweite Rennen der Superbike-WM in Aragon. Nach dem gestrigen zweiten Platz konnte der Brite in einem Dreikampf gegen Jonathan Rea und Marco Melandri die Oberhand gewinnen. Rea war zum Ende hin gegen die Ducati-Power chancenlos. Alex Lowes und Michael van der Mark duellierten sich auf die Plätze vier und fünf.
Reger Wechsel an der Spitze
Marco Melandri (Ducati), der im zweiten Rennen wieder von der Pole startete, gewann den Start, velor aber seine Führung bereits im ersten Sektor an Michael van der Mark (Yamaha). Nicht lange ließ Melandri diesen Zustand auf sich sitzen und holte zur Attacke aus. Dabei berührten sich die beiden Piloten, weshalb van der Mark weit gehen musste und dadurch gleich zwei Positionen nach hinten rückte. Viele knappe und spannende Uberholmanöver prägten ohnehin die ersten sechs Runden des zweiten Rennens. Auch Xavi Fores (Ducati), der sich nach dem Duell zwischen van der Mark und Melandri auf die zweite Position setzte, fackelte nicht lange und schnappte Melandri die Führung weg. In Runde sieben war für den Lokalmatador allerdings Endstation. Fores verlor in Führung liegend das Vorderrad und stürzte.
Ducati jagt Rea erneut
Somit setzte sich Jonathan Rea (Kawasaki), der zuvor in einer Aufholjagd Runde um Runde Positionen gut gemacht hatte, an die Front und der Kampf Kawasaki gegen Ducati war erneut eröffnet.

Marco Melandri und Chaz Davies (Ducati) saugten sich ans Heck des Weltmeisters, wobei sich die beiden Ducati-Piloten zwischenzeitlich gegenseitig behinderten. Chaz Davies machte schließlich sechs Runden vor Ende kurzen Prozess: Innerhalb einer Runde zog er erst an Melandri vorbei, dann wenige Kurven später an Rea und gab das Zepter bis Rennende nicht mehr aus der Hand. Für den Briten ist der Sieg in Aragon sein zweiter in dieser Saison.
Ellenbogen-Zweikampf der Yamahas
Hinter den Top 3 folgten die beiden Yamahas von Alex Lowes und Michael van der Mark, die sich in den letzten Runden wieder einen unerbitterliche Zweikampf boten, bei dem Lowes als der Stärkerer hervorging. Dahinter erreichte Tom Sykes (Kawasaki) das Ziel, der an diesem Wochenende keinerlei Akzente setzen konnte, gefolgt von Laverty-Ersatzmann Michael Rinaldi (Aprilia).
Jordi Torres (MV Augusta), Toprak Razgatlioglu (Kawasaki) und Lorenzo Savadori (Aprilia) machen die Top 10 voll.
Punkte für Honda ohne Camier
Jake Gagne (Honda) schaffte in Aragon Rang 12. Damit kann sich das Red Bull Honda World Superbike Team nach dem Ausfall von Leon Camier noch über Punkte freuen. Camier kollidierte im ersten Rennen mit Xavi Fores und Lorenzo Savadori und wird voraussichtlich bis einschließlich Imola nicht an den Start gehen können.
Bilder vom Renn-Wochenende in Aragon





Das Ergebnis von Rennen 2
1. Chaz Davies
2. Jonathan Rea
3. Marco Melandri
4. Alex Lowes
5. Michael van der Mark
6. Tom Sykes
7. Michael Rinaldi
8. Jordi Torres
9. Toprak Razgatlioglu
10. Lorenzo Savadori
11.Roman Ramos
12. Jake Gagne
13. Leandro Mercado
14. PJ Jacobsen
15. Loris Baz
16. Yonny Hernandez
17. Ondrerj Jezek
18.Vladimir Ondrej
19. Davide Giugliano
Out: Xavi Fores
Rennen 1
Das erste Rennen der World Superbike Weltmeisterschaft 2018 im Motorland Aragon hatte mit einem Rennabbruch, einem Neustart und vielen Überholmanövern wieder allerlei Spannung zu bieten. Bis wenige Runden vor Schluss kämpften vier Fahrer um den Sieg, den sich am Ende dann Jonathan Rea schnappte.
Kollision führt zu Rennabbruch
Trotz trockener Streckenbedingungen dauerte das Rennen keine drei Runden: Eine Kollision in Kurve 11 zwischen Leon Camier (Honda), Xavi Fores (Ducati) und Lorenzo Savadori (Aprilia) führte zu einem Rennabbruch. Während Letztere sofort nach dem Sturz wieder aufstehen konnten, blieb Camier liegen. Er wurde von Sanitätern noch vor Ort versorgt, weshalb sich die Rennleitung zum vorzeitigen Abbruch und einen Neustart entschied. Bis dahin war es Jonathan Rea (Kawasaki), der sich vor das Feld anführte.
Lowes attackiert Rea
Auch der zweite Start verlief für Rea einwandfrei, sodass er bereits in der ersten Kurve die Führung für sich behaupten konnte. Dahinter setzte wie auch im ersten Startlauf Alex Lowes (Yamaha) vor Marco Melandri (Ducati). Durch einen Fahrfehler seitens Rea nutzte Lowes die Chance an die Spitze zu gehen.

Doch die Führung des Yamaha-Piloten währte nicht lange bis sich Rea wieder meldete und die Führung erneut übernahm. Melandri beobachtete indes den Zweikampf zwischen Yamaha und Kawasaki auf Rang drei und passierte Lowes ebenfalls weniger Kurven später. Lowes Yamaha bereitete dem Briten sichtlich Probleme, weshalb sein Pulver von da an verschossen war und er gegen eine Durchreichung nach hinten nichts mehr aussetzen konnte.
Xavi Fores auf dem Vormarsch
Währendessen hatte Xavi Fores bereits in den Aufholmodus gewechselt, kassierte einen nach dem anderen und drückte schließlich mit der Ducati-Power am Heck von Jonathan Rea. Über mehrere Runuden lieferten sich die beiden Piloten einen spannenden Zweikampf mit gleich mehreren Überholmanövern, den schließlich in weltmeisterlicher Manier Jonathan Rea für sich entscheiden und sich von da an von seinen drei Ducati-Verfolgern Fores, Melandri und Davies (Ducati) frei fahren konnte.
Ducati kämpft gegen Ducati
Im Kampf um die letzten beiden Podiumskämpfe hatte im reinen Ducati-Dreikampf letztlich Marco Melandri das Nachsehen. Ein Fahrfehler ließ den von der Pole gestarteten Italiener weit gehen, wodurch er seine Position an Chaz Davies verlor und schleßlich als Vierter über die Ziellinie ging.
Die Entscheidung um die Silber-Trophäe fiel zwischen Fores und Davies nach spannenden Attacken in der letzten Runde aus. Auf der Zielgeraden lagen beide gleichauf, doch ein Zentimeter-Abstand entschied zugunsten Davies, der das Rennen von Position elf begann. Michael van der Mark (Yamaha) sicherte sich noch vor Tom Sykes (Kawasaki) Rang fünf. Es folgten Alex Lowes und Michael Rinaldi (Ducati).
Für viel Abwechslung und ständigen Duellen sorgte die Verfolgergruppe zwischen den Positionen neun und 16, in der sich Newcomer Toprak Razgatlioglu (Kawasaki) am Ende am stärksten behaupten konnte und Platz neun einfuhr. Ducati-Pilot Roman Ramos rundet die Top 10 ab.
Ein ebenfalls gutes Rennen fuhr der Franzose Loris Baz (BMW) mit Rang 11. Der ehemalige Moto-GP Pilot stürzte zuvor in der Superpole 1, weshalb er das Rennen von Position 19 aus startete.
Dahinter reihten sich mit Jake Gagne (Honda), Davide Giugliano (Ersatz für Aprilia-Pilot Eugene Laverty), Yonny Hernandez (Kawasaki), Lorenzo Savadori (Aprilia) und PJ Jacobsen (Honda) der Rest der Gruppe in die Ergebnisliste ein. Ondrej Jezek (Yamaha) kam als letzter über die Ziellinie.
Das Ergebnis von Rennen 1
1. Jonathan Rea
2. Chaz Davies
3. Xavi Fores
4. Marco Melandri
5. Michael van der Mark
6. Tom Sykes
7. Alex Lowes
8. Michael Ruben Rinaldi
9. Toprak Razgatlioglu
10. Roman Ramos
11. Loris Baz
12. Jake Gagne
13. Davide Giugliano
14. Yonny Hernandez
15. Lorenzo Savadori
16. PJ Jacobsen
17. Ondrej Jezek
Out: Leandro Mercado
Out: Jordi Torres
Out: Leon Camier
Out: Vladimir Leonov
Superpole
Mit der schnellsten Rundenzeit von 1:49,543 meldete sich Marco Melandri (Ducati) nach einem wenig erfolgreichen Wochenende in Buriram wieder in der Spitze zurück und setzte sich mit einem 0.031-Vorsprung vor Weltmeister Jonathan Rea und Tom Sykes (Kawasaki)). Die zweite Startreihe wird beim Rennen Xavi Fores (Ducati) eröffnen, gefolgt von den beiden Yamaha-Zwillingen Alex Lowes und Michael van der Mark.
Chaz Davies und Leonov gehen zu Boden

Michael Rinaldi (Ducati), der sich bereits in der Superpole 1 durchsetzen konnte, bewies auch in der zweiten Superpole, dass er sich im Motorland Aragon sehr wohl auf seiner Ducati Panigale R fühlt und setze sich auf Rang acht. Leon Camier (Honda) komplettiert die dritte Startreihe. Schlusslicht der Top 10 ist Lorenzo Savadori (Aprilia). Chaz Davies (Ducati) verlor kurz vor Schluss in Sektor zwei sein Vorderrand und stürzte, weshalb er nun von Startplatz elf startet. Im selben Sektor kam auch Vladimir Leonov (Kawasaki) zu Boden, der auf Rang zwölf steht.
Rinaldi und Leonov weiter in SP2
Ebenfalls für die Superpole 2 qualifiziert hatte sich neben Rinaldi der Kawasaki-Pilot Vladimir Leonov. Mit einer 1:51,294 Rundenzeit setzte er sich in der letzten Runde vor Honda-Pilot Jake Gagne und schnappte ihm damit knapp den Einzug in SP2 weg.

Dem einzigen BMW-Piloten im Feld, Loris Baz, schien das Glück heute ein Schnippchen zu schlagen. Der Franzose führte die Superpole auf seiner S 1000 RR über mehrere Runden an, kam jedoch zwei Minuten vor Ablauf der Zeit zu Sturz und wird im Rennen am Samstagnachmittag nur noch von einem bitteren Rang 19 starten.
Superpole-Ergebnis
1. Marco Melandri
2. Jonathan Rea
3. Tom Sykes
4. Xavi Fores
5. Alex Lowes
6. Michael van der Mark
7. Jordi Torres
8. Michael Ruben Rinaldi
9. Leon Camier
10. Lorenzo Savadori
11. Chaz Davies
12.Vladimir Leonov
13. Jake Gagne
14. Davide Giugliano
15. Leandro Mercado
16. Toprak Razgatlioglu
17. PJ Jacobsen
18. Roman Ramos
19. Loris Baz
20. Yonny Hernandez
21. Ondrej Jezek