Der zweite Lauf der Superbike-WM in Imola war geprägt vom Duell zwischen Chaz Davies und Jonathan Rea und präsentierte Rennsport vom allerfeinsten. Mehr als die Hälfte des Rennens lauerte Rea (Kawasaki) nach einer starken Aufholphase von Rang sechs aus zu Beginn des Rennen hinter dem Imola-Seriensieger Chaz Davies (Ducati). Über Runden studierte der Kawasaki-Pilot die Pace von Davies, klebte ihm am Heck, machte Druck und forcierte damit Fehler beim Briten. Fünf Runden vor der Zielflagge wagte sich Rea jedoch ans Eingemachte und schob sich nach mehreren Versuchen schließlich an die Ducati vorbei und machte den Doppelsieg perfekt.
Sykes wieder im Titelkampf dabei
Tom Sykes schaffte es eine weitere Kawasaki aufs Podium zu fahren. Er lieferte eine souveräne Leistung und bewies damit erneut nach seinem Durchbruch in Assen, dass mit ihm wieder zu rechnen ist - auch im Kampf um den WM-Titel. Diesem Aufwärtstrend des Briten musste sich letztendlich Xavi Fores (Ducati) geschlagen geben, der im Kampf um den letzten Podiumsplatz jedoch den Kürzeren zog und sich mit Rang vier zufrieden geben musste. Dahinter kam Jordi Torres (MV Augusta) als Fünfter übers Ziel.

Anders als in den Rennen zuvor in Assen fuhr Yamaha-Pilot Alex Lowes mit einem eher unauffälligen Rennen auf Rang sechs. Michael Rinaldi (Ducati), der in der Anfangsphase sogar das Feld anführte, konnte Pace und Druck nicht lange Stand halten und wurde schließlich bis auf Rang sieben durchgereicht. Hinter ihm setzte sich Newcomer Toprak Razgatlioglu (Kawasaki) auf die Ergebnisliste.
Eugene Laverty (Aprilia) hielt sich an seinem Comeback-Wochenende nach einem gelungenen ersten Rennen auch im zweiten Lauf wacker und schaffte es auf Rang neun. Leandro Mercado (Kawasaki) komplettierte die Top 10 und Ex-MotoGP-Fahrer Loris Baz (BMW) behauptete für sich Rang elf. Hinter dem Franzosen reihten sich Roman Ramos (Kawasaki). Yonny Hernandez (Kawasaki), PJ Jacobsen (als einzige Honda) und Ondrej Jezek (Kawasaki) ein.
Von Pleiten, Pech und Pannen
Wenig vom Erfolg gekrönt, verlief der Rennsonntag für den Italiener Marco Melnadri (Ducati). Von Rang vier aus mit dem Podium am Liebäugeln, setzte indes Michael van der Mark (Yamaha) in Runde neun zum Überholmanöver an, bremste jedoch zu spät in die Kurve rein und kollidierte mit Melandri. Für beide Fahrer war mit dieser Aktion das Rennen gelaufen, wonach van der Mark auch die Box des enttäuschten Melandri aufsuchte und sich für seinen Fehler entschuldigte.
Auch für das Red Bull Honda Team war Imola erneut ein schwieriges Wochenende. Zwar verpasste Jake Gagne im ersten Rennen mit Rang 16 nur knapp den Einzug in die Punkte, jedoch machten technische Probleme dem Amerikaner im zweiten Rennen zu schaffen. Ein vorzeitiges Ende folgte. Damit verzeichnet das Red Bull Honda Team Imola als weitere Nullnummer, da Camier-Ersatzfahrer Jason O'Halloram sich beim Sturz im Rennen am Samstag einen offenen Schienbeinbruch zugezogen hatte und für den zweiten Lauf nicht mehr einsatzfähig war.
Das nächste Rennwochenende der Superbike Weltmeisterschaft erfolgt in zwei Wochen, vom 25. bis 27 Mai, auf dem Donnington Park Circuit in Großbritannien, bei dem Leon Camier voraussichtlich wieder für Honda an den Start gehen wird und vielleich sogar die Pechsträhne seines Team beenden kann.
Ergebnis Rennen 2
1. | Jonathan Rea |
2. | Chaz Davies |
3. | Tom Sykes |
4. | Xavi Fores |
5. | Jordi Torres |
6. | Alex Lowes |
7. | Michael Ruben Rinaldi |
8. | Toprak Razgatlioglu |
9. | Eugene Laverty |
10. | Leandro Mercado |
11. | Loris Baz |
12. | Roman Ramos |
13. | Yonny Hernandez |
14. | PJ Jacobsen |
15. | Ondrej Jezek |
16. | Leon Haslam |
OUT | Marco Melandri |
OUT | Michael van der Mark |
OUT | Vladimir Leonov |
OUT | Lorenzo Savadori |
OUT | Jake Gagne |
Rennen 1
Mit dem ersten Rennen in Imola (IT) ging die Superbike-WM in ihre fünfte Runde, die von Jonatahn Rea und Tom Sykes deutlich den Kawasaki-Gewinnerstempel aufgebrummt bekommen hat. Weltmeister Rea lieferte von Start an eine fehlerlose Glanzleistung ab und flog dem Rest der Meute zu seinem vierten Saisonsieg auf und davon. Auch Tom Sykes behauptete ebenfalls das komplette Rennen über seine Startposition souverän und fuhr sich zum Verfolger und drittplatzierten Marco Melandri ein bequemes Polster von drei Sekunden heraus.
Davies kämpft mit Fehlerreihe
Trotz einer völlig verkorksten Anfangsphase gelang Chaz Davies (Ducati) Rang vier. Das Rennen begann für den Ducati-Mann mit einem heftigen Wheeliestart, weshalb er gleich mehrere Positionen einbüßte. In der zweiten Runde verbremste er sich in Turn 21/22 und musste den vorgegebenen Notausgang nutzen, wodurch er wiederum einige Positionen verlor und sich schließlich auf Rang neun einfädeln konnte. Ohne jegliche Spur von Frust, nahm Davies die Verfolgungsjagd auf, die ihn erst richtig warmfahren ließ und kassierte einen nach dem anderen.
Yamaha setzte sich im Ducati-Pulk durch
Dahinter sah mit Xavi Fores Ducati Nummer drei die Zielflagge, gefolgt von Michael van der Mark (Yamaha), der sich nicht nur ins Pulk dreier Ducatis tümmelte, sondern sich im Laufe des Rennens ähnlich wie Davies peu à peu an seine Gegner bis auf Rang sechs vorbeilotste.

Ständige Battles lieferten sich Michael Rinaldi und Lorenzo Savadori (beide Ducati), die Rinaldi schließlich für sich entscheiden konnte und damit auf Rang sieben fuhr. Gaststarter und Kawasaki-Pilot Leon Haslam, für den das Rennwochenende in Imola nur als Vorbereitung für sein Heimrennen in Donnington (GB) diente, schnappte sich Rang neun. Alex Lowes (Yamaha) kam als zehnter über die Ziellinie.
Comeback für Laverty und Gagne
Über einen zufriedenen Rang zwölf konnte sich Aprilia-Fahrer Eugene Laverty freuen. Für den italienischen Landsmann war es das erste Rennen nach seinem Horror-Crash im thailändischen Buriram, bei dem er sich mehrere Knochenbrüche und innere Verletzungen zugezogen hatte.
Mit Jake Gagne (Honda) feierte ein weiterer Fahrer sein Comeback auf der Rennstrecke in Imola. Nachdem er in Assen durch einen heftigen Sturz eine schwere Wirbelsäulenprellung erlitt, war Assen für ihn gelaufen. Noch nicht vollständig fit jedoch fahrtauglich, kratzte Gagne immerhin als einziger Red Bull Honda-Pilot mit Platz 16 an den Punkten. Camier-Ersatz Jason O'Halloran schied bereits in Runde zwei durch einen Sturz aus.
Ergebnis Rennen 1
1. | Jonathan Rea |
2. | Tom Sykes |
3. | Marco Melandri |
4. | Chaz Davies |
5. | Xavi Fores |
6. | Michael van der Mark |
7. | Michael Ruben Rinaldi |
8. | Lorenzo Savadori |
9. | Leon Haslam |
10. | Alex Lowes |
11. | Toprak Razgatlioglu |
12. | Eugene Laverty |
13. | Loris Baz |
14. | Jordi Torres |
15. | Leandro Mercado |
16. | Jake Gagne |
17. | Yonny Hernandez |
18. | Ondrej Jezek |
19. | Roman Ramos |
OUT | Vladimir Leonov |
OUT | O'Halloran |
Superpole
In der Superpole dominierte Weltmeister Jonathan Rea wieder einmal die Rundenzeiten und setzte sich mit einer 1:45,797 auf seine 16. Pole zum ersten Rennen am Nachmittag. Mit einem Vorsprung von 0,312 Sekunden steht er sich damit vor Teamkollege Tom Sykes, der zuvor mit der Strecke haderte, jedoch in der vorletzten Runde sein Maximun herausholte. Trotz Sturz zur Mitte der SP schaffte es die Ducati von Chaz Davies auf Rang drei zu fahren. Der Rekordhalter mit der schnellsten Rundenzeit von 2016 tauchte in Turn 22 zu tief ab, verlor das Vorderrad und ging zu Boden. Mit dem Ersatzbike schmetterte Davies in seiner letzten Runde dann noch die Zeit für Rang drei hin.
Comeback für Laverty
Die zweite Reihe der Startaufstellung zum ersten Lauf eröffnet Marco Melandri (Ducati). Der Italiener überquerte nur 0,065 Sekunden hinter Davies die Ziellinie und verpasste damit nur kanpp die erste Startreihe. Etwa eine halben Sekunde hinter Melandri stehen Xavi Fores (Ducati) und Eugene Laverty (Aprilia) am Start. Für Laverty ist es das erste Rennen nach der schweren Kollision in Thailand.

Jordi Torres (MV Augusta), Michael Rinaldi (Ducati) und Aprilia-Pilot Lorenzo Savadori gehen aus der dritten Startreihe ins Rennen. Die Top 10 macht Alex Lowes (Yamaha) voll, der zuvor in der SP1 abermals bewies, dass er zu den Top-Fahrern gehört. Rang elf gelang dem Gaststarter und Kawasaki-Fahrer Leon Haslam. Michael van der Mark (Yamaha) komplettiert die vierte Startreihe.
Honda mit Gagne wieder dabei
Nur knapp schaffte es Loris Baz (BMW) nicht, sich für die SP2 zu qualifizieren und startet daher von Rang 13, gefolgt von Toprak Razgatlioglu. Für den jungen Kawasaki-Fahrer standen zwischenzeitlich die Zeichen günstig in SP2 zu kommen, allerdings fuhr er in Turn 21/22 zu weit über die Curbes, weshalb ihm die Rundenzeit gestrichen wurde. Neben Razgatlioglu gesellt sich der Spanier Roman Ramos (Kawasaki).
Auch das Red Bull Honda Team ist in Imola wieder mit einem Fahrer am Start. Jake Gagne ist nach seinem Horror-Highsider in Assen wieder fit und startet von Rang 19. Teamkollege Leon Camier wird voraussichtlich am nächsten Rennwochenende in Großbritannien wieder mit von der Partie sein.
Ergebnis Superpole
1. | Jonathan Rea |
2. | Tom Sykes |
3. | Chaz Davies |
4. | Marco Melandri |
5. | Xavi Fores |
6. | Eugene Laverty |
7. | Jordi Torres |
8. | Michael Ruben Rinaldi |
9. | Lorenzo Savadori |
10. | Alex Lowes |
11. | Leon Haslam |
12. | Michael van der Mark |
13. | Loris Baz |
14. | Toprak Razgatlioglu |
15. | Roman Ramos |
16. | Leandro Mercado |
17. | PJ Jacobsen |
18. | Jason O'Halloran |
19. | Jake Gagne |
20. | Ondrej Jezek |
21. | Yonny Hernandez |
22. | Vladimir Leonov |