Der krönende Abschluss der Superbike Weltmeisterschaft 2018 nimmt vorzeitiges ein abruptes Ende. Ein heftiger Sandsturm, starke Gewitter und stehendes Wasser auf der Strecke machten eine Durchführung des zweiten und finalen Rennens der Superbike-Saison für die Fahrer unmöglich.
Absage nach SSP-Rennen
"Ein Unwetter sorgt für eine unbestimmte Verschiebung des Fahrbetriebs", hieß es in einer Mitteilung der Verantwortlichen in Katar. Zwei Mal wurde daher der Start des Supersport-Finales verschoben, da die Streckenbedingungen alles andere als perfekt waren. Trotz einiger nasser Stellen auf der Strecke gab die Dorna und FIM den Startschuss für das Supersport-Rennen frei, bei dem der Deutsche Sandro Cortese als Sieger hervorging und sich damit seinen ersten Weltmeistertitel sichern konnte.
Danach entschieden sich die Verantwortlichen endgültig den bereits um 45 Minuten verschobenen Starttermin für den zweiten Superbike-Lauf abzusagen, um die Sicherheit der Fahrer nicht zu gefährden. Dass der Wettergott in Katar zu den Rennwochenenden nicht immer guter Laune ist, hat er bereits der MotoGP bewiesen. Bereits zwei Mal stand der Katar-Grand Prix wegen chaotischen Wetterbedingungen kurz vor dem Aus.
Rea unangefochtene Nummer eins
Mit dem Sieg des ersten und für 2018 letzten Superbike-Rennens krönte Jonathan Rea eine weitere dominierende Saison: 545 Punkte, zehn Siege in Folge und viele neue Rekorde. Der Weltranglisten-Zweite ist wie auch im letzten Jahr Chaz Davies (356 Punkte), gefolgt von dem Niederländer Michael van der Mark (333).
Die Superbike-WM 2019 beginnt mit Rea, Lowes, Sykes & Co. am letzten Februar-Wochenende, 22. Februar, traditionell auf Phillip Island in Südaustralien.
Rennen 1
Das erste Rennen des Saisonfinales in Katar gewinnt mit einem Holeshot-Sieg Jonathan Rea. Damit krönt der bereits entschiedene Weltmeister von 2018 eine sagenhafte Saison mit einem 17. Sieg und bricht damit erneut einen WM-Rekord, den Doug Polen 1991 aufstellte.
Bereits beim Start legte Rea eine Glanzleistung hin und profitierte zudem vom Wheelie-Start seitens Tom Sykes. Noch vor der ersten Kurve ging Rea in Führung und sollte diese auch bis zum Ende des Rennens nicht mehr abgeben.
Das gleiche tat auch Tom Sykes: Er zog beim Start gegen Rea zwar den Kürzeren, schaffte es aber über die Gesamtdauer des Rennens seine Position innezuhalten und kam als Zweiter ins Ziel.
Battle zwischen Lowes und Laverty

Einen verdienten dritten Platz erstritt sich Yamaha-Pilot Alex Lowes. Der Brite lieferte sich über das gesamte Rennen über fortlaufende Duelle mit Eugene Laverty. Besonders spannend wurde es zwischen den beiden Rivalen in den letzten beiden Runden vor Ziel, die von ständigen Überholmanövern geprägt waren. Vier Kurven vor der Zielflagge konnte sich Lowes erneut vorbeischieben und damit schließlich den Sack für eine weitere Podiumsplatzierung zumachen.
Fores manövriert sich ans Ende
Als Fünfter überquerte Marco Melandri das Ziel. Der Ducati-Pilot startete von Rang neun und schaffte es sich im Laufe des Rennens stetig vorzukämpfen. Auch gegen die Attacke von Xavi Fores konterte der erfahrene Italiener souverän. Fores hingegen unterlief am Ende ein folgenschwerer Fahrfehler, der ihn mit Rang 13 auf den letzten Platz manövrierte.
Wilder Dreikampf
Im Kampf um Rang sechs boten sich zum Finale des ersten Laufs Loris Baz, Michael van der Mark und Chaz Davies ein nervenaufreibendes Duell. Vom Grip verlassen kämpfte Chaz Davies mit der Strecke und geriet immer mehr unter Druck von Michael van der Mark mit Loris Baz im Schlepptau. Ein übereiltes Überholmanöver von van der Mark entfachte einen wilden Dreikampf, bei dem Loris Baz letzten Endes am meisten profitierte, van der Mark nach außen schob und sich hinter Davies setzte. Völlig chancenlos sah Davies bei der nächsten Gelegenheit die BMW von Baz an sich vorbeiballern und wurde kurz darauf durch die Yamaha von Michael van der Mark noch einen weiteren Rang nach hinten gereicht.
Jake Gagne gelang mit Rang neun eines seiner besten Ergebnisse der Saison. Wohingegen das Rennen für Teamkollege Leon Camier nach einem Sturz zur Rennmitte ohne Punkte ausging. Toprak Razgatlioglu komplettiert die Top-10. Lorenzo Savadori, Leandro Mercado und Xavi Fores belegen die Plätze elf bis 13. Roman Ramos und Gabriele Ruiu bilden das Schlusslicht des Feldes.
Ergebnis Rennen 1
1. | Jonathan Rea | Kawasaki |
2. | Tom Sykes | Kawasaki |
3. | Alex Lowes | Yamaha |
4. | Eugene Laverty | Arprilia |
5. | Marco Melandri | Ducati |
6. | Loris Baz | BMW |
7. | Michael van der Mark | Yamaha |
8. | Chaz Davies | Ducati |
9. | Jake Gagne | Honda |
10. | Toprak Razgatlioglu | Kawasaki |
11. | Lorenzo Savadori | Aprilia |
12. | Leandro Mercado | Kawasaki |
13. | Xavi Fores | Ducati |
14. | Roman Ramos | Kawasaki |
15. | Gabriele Ruiu | Kawasaki |
OUT | Maximilan Scheib | MV Augusta |
OUT | Leon Camier | Honda |
Superpole
Zum krönenden Abschluss der Superbike-WM 2018 geht es für die Fahrer an diesem vorgezogenen Wochenende (Freitag und Samstag) auf den spektakulären Losail International Circuit in Katar. Im Flutlicht zogen die Fahrer zum letzten Mal in den Kampf um die Poleposition, den Tom Sykes mit einer 1:56,124-Rundenzeit vor Weltmeister Jonathan Rea für sich entscheiden konnte. An dritter Position startet am Abend mit Alex Lowes eine Yamaha ins erste Rennen.
Sykes untergräbt Reas Polerekord
In seiner letzten fliegenden Runde setze sich Jonathan Rea an die Spitze des Feldes, wohlwissend nicht mehr viele Gegner hinter sich und die letzte Poles des Jahres eventuell in der Tasche zu haben. Schließlich war es der eigene Teamkollege Tom Sykes der Rea einen Strich duch die Rechnung machte, als er ebenfalls in seiner letzten Runde Jonathan Reas Zeit um +0:131 Sekunden unterbot - und damit auch Reas persönlichen Polerekord verhinderte.

Exakt ein Hundertstel hinter Rea setzt sich Alex Lowes auf Startposition drei, der bereits in den Freien Trainings zuvor zeigte, dass er sich in Katar pudelwohl fühlt. Eugene Laverty eröffnet mit Rang vier die zweite Startreihe, neben Lorenzo Savadori und Xavi Fores. Letzterer konnte sich, wie auch Leon Camier zuvor, durch Superpole 1 kämpfen.
Loris Baz, Michael van der Mark und Marco Melandri starten aus der dritten Reihe. Leon Camier komplettiert die Liste der Top-10 schnellsten Fahrer. Neben Toprak Razgatlioglu auf der Elf, gesellt sich Weltranglisten-Zweiter Chaz Davies, der ähnlich wie Melandri mit der Strecke und dem Bike haderte.
Nach einem Highsider-Sturz in der letzten fliegenden Runde konnte Leandro Mercado nichts mehr retten und geht am Abend von Rang 13 aus ans Gas. Dahinter reihen sich Jake Gagne, Gabriele Ruiu, Roman Ramos und Maximilian Scheib.
Ergebnis Superpole
1. | Tom Sykes | Kawasaki | 01:56,124 |
2. | Jonathan Rea | Kawasaki | 01:56,255 |
3. | Alex Lowes | Yamaha | 01: 56,355 |
4. | Eugene Laverty | Arprilia | 01:56,534 |
5. | Lorenzo Savadori | Aprilia | 01: 56,959 |
6. | Xavi Fores | Ducati | 01:57,281 |
7. | Loris Baz | BMW | 01: 57,347 |
8. | Michael van der Mark | Yamaha | 01:57,362 |
9. | Marco Melandri | Ducati | 01: 57,407 |
10. | Leon Camier | Honda | 01:57,682 |
11. | Toprak Razgatlioglu | Kawasaki | 01: 57,695 |
12. | Chaz Davies | Ducati | 01:57,867 |
13. | Leandro Mercado | Kawasaki | 01: 58,440 |
14. | Jake Gagne | Honda | 01:58,559 |
15. | Gabriele Ruiu | Kawasaki | 01:58,956 |
16. | Roman Ramos | Kawasaki | 01:59,300 |
17. | Maximilan Scheib | MV Augusta | 01: 59,390 |