Warum Suzukis K5-Motor noch immer verbaut wird: Kultmotor mit Punch

Seit 20 Jahren Kultmotor mit Punch
Warum Suzukis K5-Motor noch immer verbaut wird

Veröffentlicht am 26.07.2025

Wenn Motorradfans über langlebige Motoren sprechen, fällt ein Name immer wieder: Suzuki K5-Motor. Das 2005 erstmals in der GSX-R 1000 K5 verbaute Aggregat gilt bis heute als Referenz für die Kombination aus Spitzenleistung und Drehmoment. In über 200.000 Einheiten produziert, lebt der Vierzylinder in aktuellen Modellen wie der GSX-S1000, GSX-S1000 GT und Katana weiter – mit nur moderaten Anpassungen.

Der Ursprung: Power und Punch

Suzuki schaffte mit dem K5-Motor einen Meilenstein: 178 PS bei 11.000/min sowie 118 Nm bei 8.500/min

Diese Werte waren 2005 revolutionär – und sind auch heute noch konkurrenzfähig. Entscheidend war die Verbindung aus hohem Drehmoment bei mittleren Drehzahlen und einer standfesten Spitzenleistung.

Was macht den K5-Motor so besonders?

Sein Langhub-Layout. Sprich: kleiner Kolbendurchmesser, längerer Hub. Vorteil: Starke Hebelwirkung auf die Kurbelwelle, früh anliegendes Drehmoment sowie schaltfaules, souveränes Fahrverhalten im Alltag.

Technische Merkmale:

  • Titanventile serienmäßig
  • vergrößerte Ausgleichsbohrungen zwischen den Zylindern
  • konservatives Tuningpotenzial mit seriennaher Alltagstauglichkeit
  • optimierte Reibungsverluste über die Jahre (Kolbenringe, Beschichtungen)

Vom Superbike zum Naked Bike

Warum hat der Motor heute "nur noch" 152 PS? Die Antwort liegt in der Anpassung der Steuerzeiten und Milderung der Spitzenleistung zugunsten besserer Fahrbarkeit auf der Straße. Besonders in Naked Bikes zählt Fahrbarkeit vor Datenblatt-Protz – und genau hier spielt der K5-Motor seine Stärken aus.

Modellhistorie: Evolution statt Revolution

Obwohl viele denken, der K5 sei ein Ableger des K2-Motors (GSX-R1000 K2, 160 PS), markiert er einen klaren Technologiesprung:

  • neue Steuerzeiten
  • leichtere Ventile
  • überarbeitete Ein- und Auslasskanäle
  • verbesserte Verbrennung durch optimierte Einspritzung

Tuningfreundlichkeit ab Werk

Ein weiteres Argument für den Kultstatus: Tuner konnten mit Yoshimura-Kits oder anderen Nockenwellenprofilen leicht 10–15 PS zusätzlich generieren. Auch die Verdichtung war noch nicht am Limit – was Freiraum für weitere Modifikationen ließ.

Warum nicht einfach der neue Motor?

Ab 2017 setzte Suzuki bei der GSX-R 1000 auf einen komplett neu entwickelten Motor mit:

  • kurzhubiger Bauweise
  • größerem Kolbendurchmesser
  • 200+ PS Spitzenleistung

Doch auf der Straße zeigen sich Nachteile:

  • weniger Drehmoment im unteren Bereich
  • höhere Drehzahlen nötig
  • weniger alltagstauglich

Deshalb bleibt der K5 im Portfolio – für Modelle, bei denen Nutzbarkeit vor Höchstleistung steht.