Leserbriefe

Leserbriefe Thema: Kinder als Mitfahrer

Thema: Kinder als Mitfahrer

Kinderprogramm - Statt Glotze oder Computer ab nach draußen auf gemeinsame Fahrt! Kinder lassen sich für solch ein Programm leicht begeistern. Allerdings sollten die Erwachsenen auf eine freiwillige Selbstbeschränkung und Altersfreigaben für den Soziusplatz achten

MOTORRAD hat für einen Blickpunkt in Heft 10/2009 eine Leserumfrage zum Thema "Kinder als Mitfahrer" gestartet und Sie nach Ihren Meinungen und Erfahrungen gefragt. Hier haben wir für Sie eine Auswahl der Leserbriefe gesammelt. Viel Spaß beim Lesen.

Leserbrief
Hallo, ja, wir haben zwei Kinder mit vier und sechs Jahren. Meine Tochter mit sechs Jahren fährt bei mir auf einer BMW K1200s mit. Ja, ich habe mich auch gefragt, ob das richtig ist. Aber meine Tochter hat nicht nachgegeben, bis Sie auch meine Frau überredet hatte, mit Papa zu fahren. Nur hat die Mutter zu Recht gesagt: "Nur mit voller Schutzkleidung" So hat meine Tochter eine volle Schutzkleidung bekommen. Ich habe auf dem Motorrad eine Topcase installiert und mir einen Nierengurt mit Haltegriffen von Held besorgt.

Nach 2-3 Ausfahrten habe ich dann noch einen kabellose Gegensprechanlage installiert, was die beste Investition war. Wir können uns jetzt unterhalten und übers Verhalten beim Fahren sprechen. Und ich konnte sehr viel über die Sprüche meiner Tochter lachen: " Papa, lass den Motor aufheulen, gib Gas usw." Ich bin am Anfang sehr vorsichtig gefahren und wir haben uns dann langsam gesteigert.

Ich finde das Motorrad fahren mit meiner Tochter ganz toll und bereue es nicht.

Meine Sohn will jetzt meiner Tochter nacheifern und auch fahren. Ich habe Ihm aber gesagt, er muss erst mal in die Schule kommen und sechs Jahre alt werden. ...Oder soll ich doch noch mal überlegen, ein Gespann zu kaufen???

MfG

"Was heisst hier Opa und Oma sind selten begeistert?" - Opa Peter nimmt seine Enkel gerne auf dem Motorrad mit.

Leserbrief von Peter F.
Guten Tag! Was heißt da, Oma und Opa sind selten begeistert? Bei uns ist das Gegenteil der Fall! Ich als Opa genieße es, wenn die Großkinder mit auf Tour kommen. Und für die Kids ist ein Gutschein für eine Motorradtour mit dem Großvater ein begehrtes Geschenk zum Geburtstag. Probleme hatte ich mit den Kindern auf so einer Ausfahrt noch nie. Unser Motorrad, eine Goldwing, ist nach meiner Ansicht ideal, um Kinder auf dem Sozius mitzuführen. Der Sitz ist bequem und gibt ihnen Halt und Sicherheit. Allerdings sind für die Ausfahrt schon noch ein paar Punkte zu beachten.

Gute Ausrüstungen für Fahrer und Kid sollten eigentlich selbstverständlich sein. Sehr geschätzt wird die Gegensprechanlage auf unser Goldwing. Kinder haben viel zu sagen und zu fragen. Ohne Kommunikation kommen sie sich "verloren" und allein vor. Bewährt hat sich bei uns auch ein Haltegurt für Beifahrer (bei Polo gekauft), den sich der Fahrer umschnallt.

Wichtig ist die Planung einer Kinder-Tour. Gerade für die Jüngeren (in der Schweiz ab 7. Altersjahr möglich) sollte sie nicht zu lang sein. So attraktiv ist die reine Fahrzeit für Kinder auch wieder nicht. Ausgedehnte Zwischenhalte an - für Kinder - attraktiven Orten sind unbedingt vorzusehen. Im Sommer ist ein Badehalt an einem See sehr Willkommen. Leichte Zwischenverpflegungen und genügend Getränke sind weitere Beiträge für eine gelungene Ausfahrt mit Kids. Und nicht vergessen, im Sommer unbedingt das Gesicht der Kinder mit Sonnenschutzcreme schützen.

Die Fahrweise sollte ebenfalls dem Kind angemessen sein. Ein "sportlicher" und risikoreicher Fahrstil ist völlig fehl am Platz. Kriegen die jungen Fahrgäste sogar Angst, kommt die Freude am Motorradfahren schon in jungen Jahren abhanden. So vorbereitet und durchgeführt ist bei mir noch jede Ausfahrt mit den Enkeln ein Erfolg gewesen.

Mit freundlichen Grüssen
Peter F

Leserbrief von Carsten
Ich nehme sehr gerne die Jungs (sieben und vier Jahre) meiner Freundin auf dem Motorrad mit, wo "Mama" auch 100%ig mit einverstanden ist. Aber natürlich nicht ohne einige Dinge zu beachten: Vernünftige Kleidung (ab Größe 116 problemlos zu gekommen) ist natürlich ebenso wie ein vernünftiger Helm obligatorisch (genau wie beim Fahrer). Dann sollte man einen Kindersitz http://www.stamatakis.net/index.html) montieren, der guten Halt nach hinten und zur Seite gibt. Weiterhin montiere ich an meiner Africa Twin die Koffer, damit das Motorrad im Falle eines Falles auf dem Koffer und nicht auf dem Bein liegt. Außerdem gibt es dem Sozius auch ein Gefühl der Sicherheit, wenn er neben sich Koffer sieht, statt vorbeihuschenden Asphalt.

Die Fahrzeiten sollten natürlich nicht zu lang gewählt oder rechtzeitige Pausen eingelegt werden. Gerade am Anfang lieber nur kurze Touren machen, damit der Spaßfaktor im Vordergrund steht und nicht das "Durchhalten".

Nun zu den Auswirkungen:

Oft erzählen Kinder in Schule/Kindergarten, was sie am Wochenende gemacht haben. Da ist es doch wohl ein besseres Gefühl für die Kleinen zu sagen: "Ich war mit Papa Motorrad fahren" inkl. Camping-Wochenende, als wieder mal vor der Playstation oder Gameboy abgehangen zu haben. Das Selbstbewusstsein unseres 4-jährigen hat sich nach seiner 1. Soziustour jedenfalls vervielfacht, aber im positiven Sinne. Das nächste Mal wird schon sehnsüchtig erwartet, ebenso wie die erste Solo-Fahrt auf der in der Garage stehenden PW50.

Die üblichen Aussagen "viel zu gefährlich!!!" finden wir etwas übertrieben. Klar kann immer was passieren, genau wie z.B. auf dem Schulweg oder auf dem Fahrrad oder im Auto oder beim Toben/Klettern, oder, oder, oder... Aber bei verantwortungsvoller Fahrweise und mit entsprechender Umsicht überwiegen doch die positiven Effekte. Wir werden unseren Kindern diesen Spaß nicht vorenthalten, nur weil es nicht der Norm unserer Gesellschaft entspricht.

In diesem Sinne freuen wir uns auf viele unfallfreie und glücklichmachende Kilometer.

Viele Grüße und eine sonnige Saison
Carsten

Motorradfahren mit Kindern

Maite (2 Jahre) ist begeisterte Motorradsozia.

Leserbrief von Ralf K.
Meine Tochter Maite ( zwei Jahre alt ) ist begeisterte Sozia. Sie liebt Motorräder und das Motorradfahren an sich über alles. Allerdings im Beiwagen eines Gespannes. Ich habe eine Africa-Twin mit einem Schmid-SKB-Beiboot. Dieses ist ultrarobust aus VA-Blech gebaut worden und hat auch einen stabilen Überrollbügel. Dazu Hosenträgergurte an denen ich zur Zeit noch einen guten Kindersitz befestige. Leider gibt es für ihr Alter noch keinen passenden Helm. Nach Erfahrungsaustausch mit anderen kindertransportierenden Gespannkollegen, führe ich den kleinstmöglichen Helm im Boot mit, hatte aber auch noch nie Probleme mit der Polizei. Was wohl auch an einer gewissen Rechtsunsicherheit der Polizisten diesbezüglich liegen mag, aber auch mein Fahrstil ist gerade mit Passagier im Boot eher von der passiven Sorte. Zudem hat man als Gespannfahrer auch einen gewissen Bonus.

Meine Tochter nahm ich das erste Mal mit auf Tour als sie 14 Monate alt war. Erst ganz kurze Runden, aber dann doch recht schnell auch mal eine größere Strecke, da sie von Anfang an begeistert bei der Sache war. Das Highlight war schließlich ein Dänemarkurlaub in Lökken. Mit Gespann, Zelt und einem Hund auch noch dabei. Da war sie 17 Monate alt. Und selbst nach längeren Tagesetappen krabbelte sie abends noch gerne in den Beiwagen, um darin zu spielen und krähte dabei lauthals Hämm-hämm und drehte dabei eine imaginäre Gashand. Wann immer ich meine Jacke anziehe und den Helm zur Hand nehme, will sie mit. Die Reaktionen sind eigendlich immer positiv. Am Bikertreff gibts meistens ein großes Hallo. Ich denke aber, dass auch mancher kritisch gucken wird. Doch denke ich, mir meiner Verantwortung bewusst zu sein.

Es ist wirklich wichtig, viele Pausen zu machen und immer einen Blick auf das Kind zu haben. Auch mit dem Kind zu kommunizieren, wann immer es geht. Und für Abwechselung zu sorgen. Was ja eigentlich für jede Fahrt mit Kindern gilt, auch im Auto. Sinnvoll ist auf jeden Fall auch eine Gegensprechanlage. Tja, und so manche Windel habe ich auf dem Kofferraumdeckel vom Boot auch schon gewechselt. Vom Fläschchen bis zum Wechselbody und Lieblingsschmusetier war immer alles dabei. Uns macht es auf jeden Fall irrsinnig Spaß, zusammen zu fahren und ich möchte darauf auch niemals verzichten.

Ich würde aber niemals ein Kind auf einer Solomaschine transportieren. Nachdem mich mal ein blindblöder Autofahrer abgeschossen hat, was einige Titanimplantate in die Wirbelsäule zur Folge hatte, wäre mir das einfach zu gefährlich.

Ralf K.

Leserbrief von Thomas K.
Kinder auf dem Motorrad? Ja klar, warum denn nicht. (Sicherheitskleidung obligatorisch)

Ich nehme meine Tochter mit, seit sie vier Jahre alt ist. Sie war von Anfang an begeistert. Supersportler sind für Kinder besonders geeignet, da die Soziusrasten hoch angebracht sind. Ein Tipp ist auch der Nierengurt von Held mit Haltegriffen, wo sich der Nachwuchs festhalten kann. Wichtig sind eine kindgerechte Fahrweise mit langen Pausen. Meine Tochter und ich genießen jedenfalls jede gemeinsame Tour.

Für mich hat das ganze noch einen überaus positiven Aspekt. Meine Schwiegermutter spricht nicht mehr mit mir seit ich mit Julia auf Tour gehe; ein Zustand, den ich mir immer gewünscht habe!

Thomas K.

Leserbrief von Jens G.
Hallo Motorrad-Redaktion, vor ziemlich genau einem Jahr stand ich vor den Fragen "Fahren mit Kind, ja oder nein, und wenn ja, welche Maschine ?". Meine Tochter war 7 1/2 Jahre alt und meine bisheriger Maschine, eine BMW R65 LS Bj. 83, wollte sich von mir verabschieden…also was tun ? Nach Probefahrten auf Suzuki DL 650 V-Strom, BMW F 800 GS und F 650 GS, BMW F 800 ST und einer Honda Transalp ist die Entscheidung eindeutig zu Gunsten der V-Strom gefallen. Folgende Argumente haben den Ausschlag gegeben: * Position Fahrer und Beifahrer sehr gut, sehr angenehmer Sitzkomfort, * Einfaches Handling der Maschine (wir leben an der Küste von Barcelona und können jede Kurve der Küstenstrassen und den Strassen des naheliegenden Weinanbaugebietes Penedes geniessen) * Sehr guter Schutz des Auspuffs, speziell für kleinere Sozius (geht gar nicht bei den BMW Serie F…frei liegend, verbrennt sich der kleine Beifahrer die Beine) * mit angebauten Givi-Koffern sehr guter Seitenschutz * Griffe hinten gut für Sozius erreichbar * Windschutz sehr gut * drehfreudiger Motor …. * und zu guter letzt ein Händler im Ort, der einen sehr guten Service anbietet und der super hilfsbereit ist …Totalausfall bei BMW (Händler Caño Cataluña in Sant Cugat und Barcelona eine einzige Katastrophe in Sachen Kundenbetreuung …3 Monate Wartezeit für Probefahrt F 800 GS, 4 x nachgefragt von mir, zum vereinbarten Termin Sa. 10:00 h war der einzige Mitarbeiter der Filiale nicht da (15 min. Verspätung) Tank der Maschine war leer, Sprit musste ich selber zahlen….und die Maschine mit super harter Sitzbank, starken Vibrationen im Lenker oberhalb von ca.4.500 U/min und für den Betrieb mit kleinem Beifahrer viel zu stark nach vorne geneigter Sitzbank, so dass meine Tochter regelrecht auf meinem Rücken gedrückt wurde…optisch hui, Fahreindruck pfui, obwohl die gelb-schwarze mich optisch am meisten beeindruckt und zum Neukauf bewogen hat…)

Ausrüstung für Kids: In vielen Geschäften Fehlanzeige…beste Lösungen von Polo und Louis, wobei die jeweils günstigeren Jacken und Hosen den Nachteil haben, dass das Futter nicht ausknöpfbar ist…bei wärmeren Tagen mit wenig Fahrtwind, da hinter Papas breitem Kreuz, viel zu warm…besser etwas teurere mit ausreissbarem Futter. Die Schutzpads sind für alle wichtigen Stellen (Rücken, Schulter, Ellenbogen, Hüfte und Knie) erhältlich. Das Thema Stiefel wird aus meiner Sicht sehr stiefmütterlich behandelt…die Polo-Variante war eher ein Kompromis-Kauf.

Helme: Aufgrund wenig Auswahl haben wir mit dem Marushin 111 angefangen, da es 3 verschiedene Innengrößen im SET gibt; Nachteil: bei 7-8 Jahren ist die größte Größe gerade ausreichend, somit war gerade ein neuer fällig (kleinste Erwachsenengröße, Fiberglas-Helm von LS2). Eigenmarken von Louis und Polo erhalten schlechte Testergebnisse und die Passung ist auch eher schlecht.

Sehr empfehlenswert und von uns mit Begeisterung genutzt ist die Helmgegensprechanlage von Cardo Scala Rider 2….der Größenunterschied verhindert Kommunikation von Helm zu Helm und meine Tochter liebt es, ihre Eindrücke sofort zu schildern. Aber auch, dass bei kleineren Problemen - irgendetwas drückt oder stört - sofort der Papa helfen und ggfs. anhalten kann. Die Haltehaken, die es bei Polo gibt, sind zumindest bei Leuten mit etwas Bauch und bei kleineren Kindern unbrauchbar, da der Festhaltepunkt viel zu weit vorne ist. Eine seitliche Halterung wäre optimal, habe ich aber noch nirgendwo gefunden. Handschuhe sind auch nur schwierig zu finden, da kaum Auswahl herrscht. Wir haben uns mit Skihandschuhen geholfen, da die Handgrösse meiner Tochter zur Zeit bei der kleinsten Damengröße angelangt ist, dort aber der "Spaß" erst bei ca. 50 € aufwärts anfängt - unterhalb ist die Passform eher schlecht.

Fakt: es macht beiden - Vater und Tochter - sehr viel Spaß, wobei das überwiegend schöne Wetter auch seinen Teil dazu beisteuert…

Aus meiner Sicht ist das Einstiegsalter für einen kleinen Sozius 7 bis 8 Jahre und einer Größe von ca. 130 cm, da die Beine dann erst lang genug sind, um vernünftig Halt auf den Fußrasten zu finden und die Arme lang genug, um sich am Fahrer festhalten zu können. Die V-Strom war auch genau die richtige Wahl, auch wenn es optisch vielleicht schönere Maschinen gibt….

Saludos / Mit freundlichen Grüßen
Jens G.

Motorradfahren mit Kindern

Denise (10 Jahre) ist schon längst vom Motorradvirus befallen.

Leserbrief von Heiko W.
Ich habe mir letztes Jahr eine 650er Bandit zugelegt. Schon damals war meine Tochter Denise (10) sehr neugierig auf Papas neues Spielzeug und sagte gleich: "Da will ich auch mal mitfahren!". Ihren Helm hat sie dann von ihrem Taschengeld bezahlt (Sie bestand drauf ! ). Weitere Schutzkleidung, Motorradstiefel, Handschuhe und zusätzliche Protektoren in der Kleidung waren dann auch noch schnell ausgesucht.

Die erste kurze Fahrt ging mit max. 20 km/h und viel gequitsche unter dem Helm nur kurz die Straße rauf und wieder runter - die Neugier war geweckt. Die Fahrten wurden immer länger (>50 km) und besser. Zum zusätzlichen festhalten hatte ich mir noch einen Nierengurt mit 2 Haltegriffen gekauft (POLO), der über der Jacke zu tragen ist.Dieser Gurt erwies sich aber als nicht brauchbar, da die Griffe viel zu weit vorne angebracht waren. Die Griffe wurden zwar erreicht, jedoch "dockte" der Helm meiner Tochter schon an meinen Rücken an - unbequemes und nicht entspanntes Fahren.

Die kleine Bandit als Allrounder Tourenmaschine ist vom Fahrersitz her nicht so optimal, zu schmal und der Allerwerteste schmerzt alsbald, jedoch der Sozius hinten scheint es zu gefallen. Man sitzt auch etwas höher. Eine neu gepolstert Bagster Sitzbank mit Gel Einlage wird wohl das nächste sein was kommt.

Sie machte es jetzt eigentlich wie ein erwachsener Sozius: die Hände hinten am Haltegriff, oder bei mir an der Hüfte. Das Gequitsche unter dem Helm hat sich auch gelegt. Ein absolutes Nein sind Autobahnfahrten, Alpenpässe und Schnellstrassen, lieber "normale" Strassen und mit angemessener Geschwindigkeit und Fahrweise, entsprechend dem "kleinen Sozius" angepasst, ohne komplette Schutzkleidung geht sowieso gar nichts. Touren sollte man gemeinsam mit dem Kind planen und dringend mehrere Pausen einlegen, sonst wird's da hinten noch langweilig und die Konzentration lässt nach. Auch in den Pausen mal das Kind loben, "prima mit in die Kurven gelegt" usw. aber auch die nicht angepasste Haltung sollte hier ausführlich und ruhig dem Kind erklärt werden oder was man noch besser machen kann, dann klappt es auch.

Sie ist schon mal beim Händler am "Tag der offenen Tür" selbst Quad und Kindercrosser gefahren und wollte gar nicht mehr aufhören.

Es ist auch einfach cool für meine Tochter vor die Eisdiele zu fahren und die Gesichter der Leute zu sehen wenn sie den Helm abnimmt, dass ist ja ein Kind und noch ein Mädchen dazu! Einige Gegenstimmen sind natürlich auch zu hören: Viel zu gefährlich! Viel zu schnell!

Beim Reiten kann unsere Tochter aber auch abgeworfen werden und sich ernsthaft verletzen, da mache ich mir größere Sorgen. Man muss sich nur als Fahrer immer bewusst sein, dass hinter einem das Kostbarste mitfährt was man hat, seine Familie!

Mit freundlichen Grüßen
Heiko W.

Leserbrief von Ralf O.
Hallo, ich habe meine zwei Buben schon im Alter von drei Jahren mitgenommen. Allerdings hatte ich einen Motorrad-Kindersitz, bei dem der kleine Sozius hinter dem Fahrer "geklemmt" wird. Die Füße waren in einer extra Schlaufe gesichert. Das ganze auf einer BMW R100R, deren gleichmäßiger Motorlauf wohl ziemlich einschläfernd war, weil der Kleine grundsätzlich darin einschlief. Dabei ist er nie irgendwie unsicher und schon gar nicht unbequem gesessen. Allerdings, habe ich so nie irgendwelche Touren gemacht, weil es , meiner Meinung nach, genug anderweitig motorisierte "Gefährdungen" auf der Strasse gibt. Auf meiner jetzigen R1100RT sitzen die mittlerweile größeren Kinder auch ohne Kindersitz recht sicher und können sich auch selbst festhalten.

Grüße
Ralf O.

Leserbrief von M.Rzadca
Als Papa von zwei Kindern im Alter von vier und mittlerweile acht Jahren und mehr oder weniger Ganzjahresfahrer, kommt man an diesem Thema wohl nur schwer vorbei.

Da mein größerer Sohn schon sehr früh den deutlichen Wunsch geäußert hat mitzufahren, machte ich mir auch gleich mal die einen oder anderen Überlegungen. Von vornherein schied eine Kindersitz, z.b. von Stamatakis aus, da er an meiner leicht umgebauten Triumph Daytona nicht zu befestigen war. Also klemmte ich Ihn zwischen mir und der Sitzbankabdeckung ein. So hatte ich immer guten Körperkontakt und er konnte nirgendwo rausrutschen.

Die ersten kleinen Touren fanden übrigens nur in sehr kurzen Etappen von max. 20 Km statt. Doch nach der ersten "optischen" Kontrolle im Schaufenster wurde klar, dass das dem Bub keinen rechten Spaß machen konnte, immer in den Himmel zu schauen.

Dadurch flachte das Interesse bei genauerem Nachfragen (und man sollte genau nachfragen, da der Spross dem Papa ja in nichts nachstehen will) doch schnell ab. Meine zwischenzeitlichen Überlegungen mir einen Chopper zu kaufen und mit Fussrasten und einer Haltemöglichkeit vor mir auszustatten, wurden dann doch zerschlagen. Der TÜV, sowie die Polizei konnten mir bei genauerem Nachfragen wo denn der Sozius zu sitzen hätte leider auch keine Auskunft geben.

Nach mehrern Monaten (die Kinder wurden nur noch zur großen Freude der Mama vom Parkplatz bis vor die Haustür kutschiert) kam wieder die erste eigene Reaktion vom Größeren der beiden.

Mittlerweile im Besitz einer Buell STT wurden wieder kleinere Fahrten gemacht. Jetzt konnte man schon deutlich mehr Spaß an der Sache erkennen. Der Spaß war so groß, dass ich das freudige Gesicht meines Sohnes beim Kurvenkratzen im Spiegel beobachten konnte. Der Bengel hatte sich einfach so weit in die Kurve gelegt das mir Angst und Bange wurde.

Nach gründlicher Aussprache mit dem Filius war klar, dass das die einzigste Möglichkeit für Ihn war, um etwas zu sehen (außer die Wolken natürlich). Nach diesem "Zurechtrücken der Tatsachen" und einem gehörigen Schreck, musste ich meine Vorstellungen doch erheblich umkrempeln.

Meiner Meinung nach ist das mitnehmen von kleinen Kindern nur auf wenigen Motorräder hinten möglich und vor allem sinnvoll. In erster Linie wird wohl der Ehrgeiz und das Ego der Eltern gepuscht. Festschnallen, gerade auch im Kindersitz und egal ob auf dem Fahrrad oder Motorrad halte ich für lebensgefährlich. Im Falle eines Falles muß man sich vom Motorrad lösen können.

Bestimmt sind Chopper eine der wenigen Maschinen mit denen verhältnismäßig sinnvoll getourt werden kann. Ich möchte hier insbesondere auf die erhöhte Sitzposition in Verbindung mit einer Sissybar hinweisen. Wer sich mit Kindern auf das Motorrad wagt, muss um die Konsequenzen wissen. Sollte ein Unfall geschehen, so kann das Schlimmste passieren. Ganze Familien könnten auseinanderbrechen und den Tod des eigenen Kindes verantworten zu müssen, möchte ich niemanden wünschen. Ich habe aus diesen Erfahrungen meine Lehren gezogen.

Als erstes fing ich damit an meinen Sohn Arvid vor mich zu setzen. Der nächste logische Schritt waren eigene Fußrasten in der richtigen Höhe. Die Mittelstrebe meines Endurolenkers war der perfekte Haltegriff. So düsten wir ein paar Mal durch die Lande. Nun wurde ich dauernd über die gefahrene Geschwindigkeit informiert, zum Blinken musste ich nur noch rechts oder links sagen und das breite Grinsen meines Sohnes spiegelte sich in den Armaturen der Buell.

Wir haben für uns die beste Lösung gefunden. Gestoppt wurde das ganze übrigens bei unserer letzten Ausfahrt durch die Freundlichen von der Polizei. (mein Sohn, mittlerweile acht Jahre alt war einfach zu groß geworden so dass ich nicht mehr genug Bewegungsfreiheit hatte und wir einigten uns auf eine Abschlussfahrt)

Nach ein paar Wortspielereien, ob ich denn die Vollmacke hätte, kramten diese in Ihrem Bußgeldkatalog, wo Sie allerdings nicht die passende Anschuldigung finden konnten (Ich verweise hier auf die Nachfragen beim TÜV und der Polizei). Wir einigten uns dann auf "Verletzung der Sicherungspflicht" was dem Beamten einen freudigen, ja schon fast kindlichen Gesichtsausdruck bescherte. Ich wurde mit 75,- € und drei Punkten belohnt.

Da bei meinem Sohn nun eine Welt zusammengebrochen ist, weil er wieder hinten sitzen muss, kann ich abschließend nur sagen – Schade, dass ich nicht früher drauf gekommen bin. Die Fahrten, die wir so unternommen haben, kann uns keiner mehr nehmen. Wer weiß ob er in 10-15 Jahren, wenn er selber den Führerschein hat, dass noch erleben kann mit fetten V2 Sound aus der Kurve gedrückt zu werden. Ich denke eher nicht - es wird wohl das Surren von E-Motoren sein.

M.Rzadca

PS: Bei unseren Fahrten trug mein Sohn immer vollständige Motorradkleidung, Handschuhe und einen gut passenden Kinderhelm. Wenn er hinten saß, befestigte ich noch eine gepolsterte Gepäckrolle hinter Ihm und trug selber einen Nierengurt mit Haltegriffen.

Motorradfahren mit Kindern

Jonas, Lukas, Martina und Heinz gehen am liebsten als ganze Familie auf Tour.

Leserbrief von Heinz D:
Ja, auch wir nehmen unsere Kinder auf dem Motorrad mit und haben sehr viel Spaß dabei. Wir haben auf unseren Touren begeisterte, aber auch besorgte, sogar ärgerliche Mitmenschen erlebt. Für uns erzeugt diese Art zu reisen, ein sehr schönes und intensives Zusammengehörigkeitsgefühl in der Familie.

Unsere Söhne sind jetzt 11 und 13 Jahre alt und wir haben gemeinsam wunderschöne Motorradtouren erlebt. Wir haben in den letzten vier Jahren diverse Reisen innerhalb Deutschlands unternommen. Bei Anfahrten per Auto und Anhänger haben wir auf zwei Rädern Österreich, Süd-Frankreich und Nord-Spanien erlebt. Der Höhepunkt war unsere letztjährige Motorrad-Urlaubsreise entlang der Ostseeküste durch Polen, Litauen und Lettland nach Riga.

Unsere Vorrausetzungen für tolle und entspannte Touren sind:

1. ein Höchstmaß an Sicherheit auf dem Motorrad
- das Kind muss sicher auf dem Motorrad sitzen können (Körpergröße)
- die Füße müssen vernünftig auf den Fußrasten abgestellt werden können.
- das Kind muss in vollständiger, gut passender Sicherheitsbekleidung gekleidet sein
- eine defensive Fahrweise der Eltern

2. eine gemeinsame Tourplanung

-die Kinder planen die Tour mit, welche Attraktionen / Sehenswürdigkeiten möchte sie besuchen
- Interessante Übernachtungsmöglichkeiten (Orte und/oder Unterkünfte z.B. Jugendherbergen in alten Schlössern - Burg Altena Sauerland)
- Planung von "fahrfreien" Tagen

3. während der Fahrt
- Kommunikation, gegenseitige Hinweise auf Attraktionen an der Strecke
- ausreichende Fahrpausen
- häufige Abfrage nach dem Befinden der Kinder
- Unterhaltung, z.B MP3-Player mit Musik und/oder Hörbüchern

4. Etappenlänge
- Wenn man die ersten Touren mit einem Kind fährt sind kurze Strecken anzuraten. Man sollte sich immer wieder vergewissern, wie sich das Kind fühlt. Je nach Gefallen des Kindes kann man die Tourlängen steigern.
- Mit unsere jetzigen Erfahrung sind Tagesfahrzeiten von 5 - 6 Stunden möglich, unterbrochen von 2 – 3 ausgiebigen Pausen.

5. nach der Fahrt
- intensives Besprechen der Eindrücke des Tages


Wir können hier nur unsere persönliche Einstellung zum Motorradfahren mit Kindern wiedergeben. Alle wissen, dass das statistische Unfallrisiko für Motorradfahrer höher ist als beim Autofahren. Motorrad fahrende Eltern müssen dieses für sich entscheiden, wichtig ist, dass sich alle Beteiligten dabei wohl fühlen.

Eine schöne Motorradsaison 2009 und viele Grüße wünschen

Jonas, Lukas, Martina und Heinz D.

Leserbrief von Heinrich K.
Seit ein paar Jahren nehme ich, zirka zwei Mal im Jahr, abwechselnd meine Enkel auf einer Tagestour mit. Von Anfang an war mir wichtig, dass die richtigen Motorradklamotten, Nierengurt, Helm und Schuhe vorhanden sind.

Beide wollten schon viel früher mitfahren, allerdings war meine Aussage: Sobald ihr mit den Schuhen auf die Fußrasten kommt, steht einer Tour nichts mehr im Weg. Jedes Mal wenn ich im Frühjahr mein Motorrad aus dem Winterschlaf geweckt habe, standen beide parat und haben ausprobieren müssen, ob sie auf die Fußrasten kommen.

Mit den Kids muss man darüber reden und ihnen erklären, wie sie sich verhalten sollen, sonst kann es passieren, dass sie einschlafen, weil es ihnen zu langweilig ist.

MfG
Heinrich K.

Leserbrief von S. R.
Hallo, zum Thema "Fahren mit Kindern" habe ich nur gute Erfahrungen. Unser Sohn fährt mit, seit er drei Jahre alt war. Natürlich NUR mit Kindersitz.

Wir haben den Stamatakis, der sich super einfach auf allen Moppeds (die wir besitzen / besaßen) befestigen lässt. Der einzige Nachteil ist der Riemen für die Füße des Kindes - er ist eigentlich zu lang, so dass man als Fahrer gelegentlich irgendwie auf den Schnallen sitzt, was je nach Position schon mal unangenehm wird. Das er einen Helm und eine Motorradjacke und Handschuhe hat, versteht sich von selbst. Lederstiefel für den Winter müssen als Ersatz für Motorradstiefel herhalten - es gibt keine in Minigröße, ebenso wenig eine Motorradhose, was mir eigentlich nicht gefällt, aber auch nicht zu ändern ist. Demnächst müsste aber endlich eine passen!

Zunächst haben wir eine Black Widow genutzt, auf der, bedingt durch die Sitzposition des Fahrers, das Kind nicht mal dann aus dem Kindersitz fallen kann wenn es einschläft - hatten wir schon. Allerdings hilft es dann natürlich trotzdem, umgehend anzuhalten und den Zwerg ein wenig herumtollen zu lassen, dann hält er auch wieder eine Weile durch. Inzwischen fährt er (jetzt fünf) auch mit einer VFR mit, allerdings ist der Kontakt zum Motorrad und Fahrer nicht so intensiv und daher für den Anfang vielleicht nicht optimal.

Generell empfehle ich eine Gegensprechanlage, bei der der Fahrer immer hört, was das Kind gerade erzählt, auch ohne das dieses einen Knopf drücken muss - vergessen die Kleinen sonst zu oft.

Die Fahrstrecken sollten nicht zu Weit sein und wenn möglich eine Pause an interessanter Stelle (fürs KIND!) ermöglichen. 20 bis 30 Minuten sind für einen 3-Jährigen nach meiner Erfahrung noch OK, dann braucht er etwas Abwechslung.´Mittlerweile sind aber Strecken bis 60 Minuten am Stück machbar. Sicher keine Weltreise, aber wenn Junior länger am Mitfahren Spaß haben soll, besser nicht überfordern.

Natürlich hatte ich meinen Fahrstil angepasst Ich fuhr zunächst äußerst vorsichtig eine Runde durch den Ort, auf der mein Sozius ausgiebig Wind, Sicht und Bewegungsfreiheit getestet hat. Da gibt's dann, trotz Cruiser und der Gewissheit, dass er ja eigentlich nicht raus kann, durchaus den einen oder anderen Andrenalinschub. Am besten anhalten und drüber Reden - hat bei unserem Kind geholfen. Er schaut zwar immer noch gern auf die Straße runter, aber jetzt vorsichtiger. Landstraßentempo 60 - 70 Km/h schienen mir anfangs durchaus ausreichend, ich wurde allerdings nach 2 oder 3 Ausfahrten zum ersten mal "ermahnt" doch bitte etwas schneller zu fahren - es sei langweilig so langsam (O-Ton: "Papa gib doch endlich mal Vollgaaaas!!!") Also, wenn die Kinder sich dran gewöhnt haben, kann man durchaus das Tempo etwas forcieren und auch mal Schräglagen probieren - unserem ist alles andere langweilig.
Damit keine Missverständnisse auftreten - ich fahre noch immer zurückhaltend und noch vorausschauender als sonst!!! Die Fracht ist mir einfach zu Wertvoll! Wer seine Hausstrecke in Rekordzeit abarbeiten will, sollte sein Kind zu Hause lassen!!!

Als Resümé kann ich nur sagen, nehmt Eure Kinder mit, hört Ihnen beim Fahren zu und redet mit Ihnen. Weist sie auf interessante Dinge am Straßenrand hin (Sie sehen es doch erst so spät) und schaltet euer Hirn ein! Eine gut geplante, kurze Strecke mit einer Pause ist für den Anfang genug. Dann ist es für alle eine tolle Erfahrung!

Ach ja, man sollte sich darauf einstellen, dass das Fahren mit Kind erheblich anstrengender ist, als mit erwachsenem Sozius oder gar Solo- schon allein wegen der erhöhten Konzentration!

Mit freundlichen Grüßen

S.R.

Motorradfahren mit Kindern

Pausen machen ist wichtig beim Motorradfahren mit Kindern, aber längere Etappen machen Lena (10 Jahre) auch nichts aus.

Leserbrief von Winni M.
Hier sind unsere Erfahrungen zum Thema Motorradfahren mit Kind: Unsere Tochter Lena ist jetzt zehn Jahre alt und schon im vierten Jahr eine begeisterte Sozia. Im Alter von sieben Jahren hat sie den Wunsch geäußert, auf dem Motorrad mitzufahren. Groß genug war sie, die Füße haben problemlos die Fußrasten erreicht. Vor der ersten Tour haben wir sie komplett mit ordentlich passenden Sachen und einem gut sitzenden Helm eingekleidet. Als "Rückenlehne" dient eine mit Kissen ausgestopfte Gepäckrolle. Das ist zugleich bequem und eine Sicherung nach hinten. Außerdem ist sie mit ihrem Papa, bei dem sie normalerweise mitfährt, durch eine Helmsprechanlage verbunden. So weiß er immer, ob bei ihr alles in Ordnung ist. Die Zeit geht auch schneller herum, denn die Beiden erzählen sich Witze und singen schon mal ein Lied.

Die ersten Touren waren sehr kurz (bis ca. 50 km) und supersanft, keine hohen Geschwindigkeiten oder Beschleunigungen. Sobald Lena keine Lust mehr hatte oder es ihr zu warm, zu kalt, zu langweilig, ...... wurde, haben wir den Heimweg angetreten. Wann immer sie wollte, haben wir angehalten. Oft hatten wir ein Picknick dabei, dass wir auf einer schönen Wiese genossen haben. Wir haben auch versucht, Unternehmungen mit einer kleinen Tour zu verbinden, so dass das Fahren durch andere interessante Dinge unterbrochen wurde (z. B. Besuch eines Rittermarktes, Besuch bei Freunden).

Die Touren wurden von Jahr zu Jahr länger, Lena immer geduldiger und mutiger. Mittlerweile feuert sie ihren Papa schon an, wenn es ihr nicht schnell genug geht oder die Schräglage nicht ausreicht.

Letztes Jahr waren wir im Urlaub bis in Tirol, Tagesetappen bis zu 300 km sind überhaupt kein Problem mehr. Auf dem Rückweg mussten wir sogar eine 500 km-Regen-Autobahn-Fahrt überstehen, die sie ohne Murren mitgemacht hat (sie wollte auch lieber nach Hause, anstatt noch tagelang im Regen herumfahren).

Es macht uns großen Spaß, dass unsere Tochter unser Hobby teilt und wir somit viel als Familie unternehmen können. Naturgemäß finden die Großeltern unsere Entscheidung, Lena mitzunehmen, nicht gut. Aber sie respektieren es und lassen es Lena nicht merken, wenn sie begeistert Motorrad-Geschichten erzählt.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man mit ein wenig Geduld ein Kind sehr einfach an das Mitfahren gewöhnen kann. Man darf das Kind nur nicht zwingen, dann verliert es die Lust. Bei uns hat es gottseidank geklappt!

Winni M.

Leserbrief von Lothar E.
Ein interessantes wie auch schwieriges Thema. Grundsätzlich spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, seine Kinder auf dem Sozius mitzunehmen. Jedoch sollten einige Voraussetzungen erfüllt sein. Ordnungsgemäße Kleidung mit einem Höchstmaß an Schutz, ausreichende Körpergröße für ein entspanntes Sitzen auch auf längeren Strecken, regelmäßige Pausen und ein langsames steigern der Tourlängen sind für mich das Mindestmaß. Hinzu kommt, dass jedes Kind sich anders verhält auf dem Sozius, jede Maschine andere Anforderungen an die Ergonomie des Kindes stellt. Wichtig aber auch: das Kind muss selber Spaß daran haben und nicht nur darin die einzige Chance sehen, mit dem Papa oder der Mama mal was zu unternehmen. Eltern sollten bedenken, dass Kinder gerne den Enthusiasmus der Eltern spiegeln, um ihnen zu gefallen. Ob sie wirklich Spaß dran haben, kann man in ihren Augen sehen, wenn man zu einer Runde einlädt... Denn im Grunde wäre uns auch nach spätestens 15 Minuten hinter einem viel, viel größeren Menschen sitzend und zur Passivität verdammt, sehr, sehr langweilig. Kinder langweilen sich noch viel schneller, zeigen es aber u.U. nicht, weil "Papi das ja toll findet".

Pauschal kann ich daher nur eins sagen: es kommt auf das Kind und die Umstände an. Ich halte es für unverantwortlich, Kinder dazu zu nötigen oder gar im Kindersitz mitzunehmen. Wer so klein ist, hat aus meiner Sicht nicht die Nackenmuskulatur, um einen (im Verhältnis) unglaublich schweren Helm ausreichend lange zu tragen.

Mein Fazit daher: wenn es den Kleinen Spaß macht, für ausreichende Sicherheitsvorkehrungen gesorgt wurde und das Elternteil sich seiner Verantwortung für die wertvolle Fracht bewusst ist - warum nicht? Allerdings auch ein Wort der Warnung: Es trägt sich sehr, sehr schwer an der Verantwortung, wenn etwas passiert. Ich hab in 2 Familien das selbst erlebt. Bei einem ist der 18 jährige Sohn (vom Vater zur gemeinsamen Tour gedrängt, Selbstfahrer) tödlich verunglückt, die Familie daran zerbrochen. Bei der anderen Familie sind 1 Kind im Seitenwagen mitgefahren, eins beim Gespann hinten drauf. Gespann überschlug sich, Sohn auf dem Sozius lag unter dem Motorrad mit Milz- und Blasen-Riss und etlichen Verbrennungen. Da knabbert der Vater heute noch dran und fährt kein Motorrad mehr - auch nicht alleine.

Lothar E.

Leserbrief von Robert S.
Unsere Kinder fahren seit 1987 mit uns Motorrad und haben mittlerweile
selbst Motorräder.

Wie hat alles angefangen?
1986 hatte ich einen Unfall mit meiner Kawasaki KL600 auf dem Weg zur
Arbeit. Unser Erstgeborener war knapp ein Jahr alt. Beim Händler wurde die kaputte Kawa in Zahlung gegeben und eine Moto Guzzi California II bestellt. Auf der IFMA 1986 wurden Gespanne und Seitenwagen begutachtet und im November ein Jewell Seitenwagen bestellt, es war einer der ersten, der über Helmut Walter in Kassel-Körle nach Deutschland kam. Anfang Februar waren Guzzi und Seitenwagen da und ich konnte beides beim Händler zum Gespann verheiraten.

1987 kam unser 2. Sohn zur Welt und im Sommer 1988 haben wir unseren ersten Südfrankreichurlaub mit Gespann verbracht, da konnte der Björn noch nicht mal laufen. Dann haben wir in den Folgejahren unsere Kids immer im Gespann durch die Gegend kutschiert. 1991 kam unsere Tochter und ein Umzug ins eigene Haus. Da war zuerst mal Pause angesagt.

1994 sollte eine BMW R 1100RS uns ermöglichen, auch mit kompletter Familie das Motorradfahren zu genießen, denn meine Frau fuhr ja immer mit. Urlaub in Schleswig Holstein und Dänemark oder wieder in Südfrankreich, war genial und einzigartig. Meine Frau fuhr das Gespann und ich die BMW. 2 Kids im Seitenwagen und eins auf dem BMW Sozius. Aber in Südfrankreich ging uns 1999 die Guzzi kaputt.

Mittlerweile war eine Triumph Sprint ST in der Garage und das Gespann war nicht mehr so wichtig, denn mittlerweile fuhren unsere Söhne auch auf den Solo-Motorrädern mit. Eine weitere Sprint ST löste die BMW ab und Urlaub im Trentino am Lago d’Idro oder am Lago Trasimeno brachten jede Menge Fahrspaß mit und ohne Kinder.

Es war uns immer wichtig, dass die Kinder auch die richtige Schutzbekleidung getragen haben. Deshalb waren Helme und Lederbekleidung als Sozius auch immer vorgeschrieben. Im Seitenwagen machte man schon Kompromisse, weil die Lederkombi nicht viel gebracht hätte. Die Klamotten wurden dann von Kind zu Kind weiter gegeben und dadurch hatten wir eine gute Nutzung der Ausrüstung.

2003 war unser ältester Sohn dann mit Führerschein dran und nannte bald eine Fazer 600 sein eigen. Wir hätten kaum geglaubt, dass er mal unsere Richtung einschlagen würde und er fuhr auch von Anfang an recht gut. Der zweite Sohn machte seinen Führerschein 2005 und fing mit einer günstig gekauften Daytona 600 an. Die Sitzposition war aber auf Dauer zu sportlich, so dass ihm Touren in der Regel keinen Spaß machten. Seit 2008 fährt er eine unserer Street Triples und die Daytona wurde verkauft. Unsere Tochter schließlich machte 2007 den kleinen Motorradführerschein und fing mit einer Honda CBR 125 an. Klar, was sie macht, wenn sie 18 ist, oder?

Die ganze Familie ist mit dem TRIUMPH Bazillus infiziert, in der Garage stehen 3 Street Triples, eine Tiger 1050 und eine Speed Triple 1050 und die kleine Honda. Motorräder und Triumph gehören zum täglichen Leben unserer Familie.

Heute machen wir gemeinsam Touren, so wie jeder Lust und Laune hat, keiner wird gezwungen, und die Tour wird vorher auch besprochen, denn die Länge der Tour spielt schon eine wichtige Rolle. Manchmal kommen Freunde / Freundin mit auf den verfügbaren Soziusplätzen oder mit eigener Maschine.

Anforderungen ans Motorrad: ein vernünftiger Soziussitzplatz mit sinnvollen Möglichkeiten, sich festzuhalten. Zumeist halten sich die Kidseh an Mama oder Papa fest. Die Füße müssen die Rasten erreichen können. Die Schutzkleidung muss angemessen sein wie auch der Fahrstil. Man kann ja immer noch steigern. Und ausreichend Pausen einplanen, denn die Kinder brauchen Zeit mal etwas anderes zu machen und sich zu bewegen. Also nicht auf der ersten Tour gleich einen Marathon einplanen. Mit Spaß und Freude kann man das Hobby entwickeln, mit dem normalen Niveau eines Erwachsenen aber auch Frust aufbauen.
Yes we can!

Gruß Robert S.

Motorradfahren mit Kindern

Leserbrief von Heinz T.
Hallo, unser Sohn ist 9 Jahre alt und begleitet uns ab und zu auf verschiedene Touren. Unsere Erfahrungen, welche wir gemacht haben, sind folgende:

- Das Kind sollte auf jeden Fall ausgeschlafen und fit sein, sonst besteht die Gefahr des Einschlafens
- Auch sollten mehrere kleine Pausen eingelegt werden. Wir halten das meistens so, dass nach einstündiger Fahrt eine Pause von ca. 5 - 10 min eingelegt wird. Das Kind soll dann absteigen und ein paar Schritte gehen
- Die Fahrweise wird definitiv unruhiger, da die kleinen Leute im Normalfall nicht über den Fahrer hinweg sehen können So sind sie gezwungen mal auf der rechten Seite, mal auf der linken Seite vorbei zu schauen
- Damit man nicht immer ein Restaurant aufsuchen muss, sollte man zwingend etwas zu trinken mitführen
- Die Fahrweise sollte man defensiver gestalten, da die Kids nicht über den Fahrer hinwegsehen können und damit nicht genau sehen was passiert

Heinz T.

Leserbrief von Tanja L.
Als Motorrad begeisterte Eltern steht man irgendwann vor einem Problem: Der Nachwuchs möchte auch mitfahren. Allerdings steht im Vordergrund die Sorge um die Sicherheit des Kindes. Aber gleich eine komplette Ausrüstung kaufen, wenn man nicht sicher sein kann, dass der Spross auch weiterhin mitfährt?

Diesem Problem habe ich mich, Tanja L., selbst Motorrad begeisterte Mutter, angenommen und einen Verleih von Kinder-Motorrad-Bekleidung eröffnet. Bei mir kann man eine komplette Ausrüstung vom Helm zum Stiefel, Gegensprechanlage sowie Nierengurt mit Haltegriffen zum "drübertragen" für den Fahrer mieten. Bei Interesse kann vor Ort eine Anprobe mit dem Spross stattfinden, um einen korrekten Sitz der Schutzbekleidung zu gewährleisten. Somit hat man die Möglichkeit, sich und sein Kind langsam an das Thema heranzuführen, ohne gleich eine Kaufentscheidung treffen zu müssen.

Infos unter www.motorradmaeuse.de

Mit freundlichen Grüßen
Tanja L.

Leserbrief von Rudolf A.
Hallo auch. Für mich war nicht die Altersfrage entscheidend, sondern eher wie die Zwerge mit dem Thema Mitfahren umgehen können. Es erfolgte meinerseits eine Trockeneinweisung mit den Themenbereichen "Bremsen, Kurvenfahren, Festhalten und zur Seite an mir vorbei schauen". Dies habe ich mehrfach vor Fahrtantritt wiederholt, was sich dann später als sinnvoll erwies.

Yamaha XJ 900 F:
Beide Mädels waren derzeit 8 und 12 Jahre alt. Am Motorrad war ein Givi Kofferträger montiert. Das erleichterte den Rückhalt. Das Fahren mit beiden Mädels war problemlos. Viel lag dabei am Moped. Große Sitzbank mit einer Sitzbreite, die für die Kids erst gar keinen Platz zum Rutschen zuließ.

Suzuki Bandit 1200 N:
Wie davor. Jedoch saßen die Mädchen hier etwas erhöht. Das trug zu unsicherem Verhalten bei. Ich musste vorsichtiger fahren, damit sich meine Passagiere genau so wohl fühlten.

Honda VF 750 C:
Auch hier sehr unkompliziert. Das Soziusbrötchen konnte den Mädels den Spaß nicht vermindern. Lediglich für mich war die Sitzposition unerträglich.

Suzuki DR 800 BIG:
Jetzt kommt der Kleinste in's Thema. Min Jong ist nun 7 Jahre. Er ist wahrlich kein Held und geht an alles mit großer Vorsicht heran. Aber mit dem Motorrad mitfahren das will er. Die Big zeigt sich im Vergleich mit den vorherigen Mopeds eher gemäßigt. Ich hatte ein Topcase montiert. Der Junge saß da praktisch wie im Kindersitz. Vorne ich, hinter ihm der Rückenhalt. Das Fahren war klasse, für mich wie für ihn. Ich musste ihn lediglich oftmals darauf hinweisen, sich nicht so weit zur Seite zu lehnen, um an mir vorbei zu schauen. Ansonsten rutschte er nicht hin und her, er saß sicher. Hier machte also das Fahren mit Kind den meisten Spaß.

Suzuki SV 650 S:
Mein Sohn ist nun 8 Jahre. Die SV ist nach 3 Probefahrten effektiv ungeeignet, also bzgl. meiner Erfahrungen. Das Moped werde ich deswegen nicht verkaufen. Wir werden wohl bis zum nächsten Mitfahren locker noch 1 Jahr warten. Der Junge sitzt hier ohne wirklichen Halt hoch hinter mir. Hält er sich an mir fest, so rutscht er auf den Fahrersitzplatz. Hält er sich an den Haltegriffen fest, so habe ich Angst, er könnte herunter fallen, weil da zu viel Spiel ist.

Mein Fazit:
Ich bin der Meinung, dass meine Sozia / mein Sozius nicht unter 7 Jahre sein sollte. Aber entscheidend ist auch der Entwicklungsstatus des Passagiers in jedweder Hinsicht. Wenn ich glaube es könnte gehen, so erfolgt zuvor an mehreren Tagen eine Einweisung. Dazu setze ich den jeweiligen Passagier auch aufs Motorrad, damit der schon ein Gefühl für's Draufsitzen bekommt. Ich habe es immer so gemacht. Bei den ersten Fahrten gab es nach einigen wenigen Kilometern stets einen Stop. Abklären der Lage. Angst? Muss ich noch Tipps/Verhaltensanweisungen geben? So hat's bisher immer gut geklappt. Bei der SV musste ich dann halt selbst einsehen, dass mein Sohnemännchen hier wohl noch zu jung/zu klein ist. Ansonsten kann ich der Mitnahme von Kleinpassagieren nicht entgegensprechen. Sie müssen im Rahmen fähig sein, Fahrphysik zu verstehen. Sie müssen Körperkräfte vorweisen, sich selbst halten zu können. Und meine Meinung: Besser geeignet sind Enduros oder von der Bauweise vergleichbare Fahrzeuge. Hier sitzen die Kiddis aufrecht und nah am Piloten. Wenn dann noch ein Topcase drauf ist .....

Gruß aus der Nordeifel
Rudolf A.

Motorradfahren mit Kindern

Leserbrief von E. Hanisch
Hallo, unser Enkelkind wächst bei uns auf und ist nun 10 Jahre alt. Bereits im Alter von vier Jahren fuhr sie bei mir auf dem Motorrad mit - auf einem speziellen Kindersitz. Sie hatte guten Halt nach hinten und die Füße steckten in Schlaufen. Seit sie sieben ist, kommt sie an die Fußrasten (BMW) und braucht den Kindersitz nicht mehr. Sie fährt sehr gern Motorrad und liebt besonders kurvenreiche Strecken. Angst hat sie keine, da ich mit Kind noch sanfter fahre als so schon. Die Enkelin hat volle Sicherheitsausrüstung mit Motorradhose und -Jacke, mag diese aber nicht, weil sie sich darin beengt fühlt.

Ich selbst bin Pensionär (früher Lehrer) und 63 Jahre alt. Ich fahre bei jedem Wetter, auch im Winter außer bei Schnee und Eis. In den Urlaub mit dem Wohnmobil nehme ich gern die Maschine auf einem Anhänger mit. Zu lange Ausfahrten können wir allerdings zu zweit nicht machen, da das Kind sonst einschläft. Wichtig sind häufige Pausen - die bieten sich sowieso an, weil wir oft die Landschaft in Südtirol, dem Trentino oder am Gardasee bewundern wollen. Meine Frau fährt nicht mehr mit, da sie nach einem unverschuldeten Unfall mit ihrem Roller Angst hat.

Viele Grüße

E. Hanisch

Leserbrief von K. Janke
Ich habe, als mein Enkelsohn sechs Jahre alt geworden ist, ihn zum ersten Mal auf eine kleinere Tour, auf einem 125er Roller mitgenommen. Dabei habe ich aber im Vorfeld darauf geachtet , das er einen Kindersitz hatte. Des weiteren habe ich darauf geachtet , dass er etwas zum anlehnen hat. Also ein Topcase, woran ich ein Rückenpolster angebaut habe, welches kleine Seitenstützen hatte. ( habe ich selbst angefertigt , da es so etwas nicht zu kaufen gibt ) Dies ist meiner Meinung nach wichtig, damit er, falls er einschlafen sollte, nicht gleich vom Sitz kippt . So habe ich auch während der Fahrt die Möglichkeit, ihn mit meinem Körper im Sitz zu fixieren , ohne gleich anhalten zu müssen. Wir haben so zwei Urlaubsfahrten nach Dänemark hinter uns gebracht, die uns sehr viel Spaß gemacht haben. Zu erwähnen wäre noch, dass meine Frau hinter uns gefahren ist, und mich aufmerksam gemacht hat , wenn etwas Ungewöhnliches mit unserem Enkelsohn war. Weiterhin haben wir vereinbart, nicht schneller als 80km/h zu fahren und keine Autobahnen zu benutzen. Des weiteren haben wir nach 1 1/2 - 2 Std jeweils eine länger Pause eingelegt. Zu erwähnen bleibt jetzt noch, das sich der Sitz und das Rückenpolster bezahlt gemacht haben, da unser Enkel tatsächlich während der Fahrt eingeschlafen ist ( wir konnten auch nicht gleich anhalten ) und ich Ihn so bis zum nächst möglichen Haltepunkt auf dem Roller halten konnte. Mittlerweile fahre ich Motorrad und auch da achte ich darauf, das er ein sicheren Halt hinten hat.

Mit freundlichen Grüßen

K. Janke

Leserbrief von Christian T.
Hallo, ich habe Ihren Leseraufruf gelesen und mich an meine Kindheit erinnert, als mich mein Vater auf seinem Motorrad mitgenommen hat. Ich bin Anfang der 80er Jahre schon auf dem Motorrad meines Vaters vorne, quasi auf dem Tank, mitgefahren. Ich war damals drei Jahre alt und hab ein wenig mehr auf dem Tank gelegen statt zu sitzen. Ich habe mich vorne in der Mitte am Lenker festhalten können und saß zwischen den Beinen meines Vaters. Ich finde das auch heute die beste Lösung, bis zu einem gewissen Alter, dort Kinder auf dem Motorrad mitzunehmen, weil man das Kind besser unter Kontrolle hat, als hinten auf einem Motorrad. Später und ab einer gewissen Körpergröße finde ich es besser Kinder nach hinten zu setzen, allerdings gehört dafür mit den Kindern auf einem abgeschlossenen Gelände vorher ein wenig geübt.

Mit freundlichen Grüßen,
Christian T.

Leserbrief von Thomas
JA, unbedingt, wenn folgende Vorraussetzungen erfüllt sind:

1. Kind will Motorrad fahren! Niemals sollte man ein Kind zwingen auf dem Motorrad mitzufahren. Es würde sowohl dem Kind, als auch dem Fahrer keinen Spaß machen und das ist es doch, wofür wir Motorrad fahren.

2. Das Kind erreicht sicher die Fußrasten und hat genug Kraft sich am Fahrer festzuhalten.

3. Komplette Ausrüstung von Kopf (Helm) bis Fuß (Stiefel). Wem das für die wenigen Fahrten mit Kind zu teuer ist (da kommen schnell einige Hunderter zusammen), sollte gar nicht erst darüber nachdenken, sein Kind mitzunehmen.
Jeans und Winterjacke sind absolut Tabu.

4. Man sollte sich als Fahrer auf das Kind einstellen können! Es braucht mehr Pausen, es braucht ein "lohnendes" Ziel und häufig müssen wir anhalten, weil der Kopf unterm Helm juckt.


Das sind die Regel, die ich mir selbst auferlegt habe.

Meine zwei Jungs, 9 und 12 Jahre alt, fahren mit Begeisterung Motorrad.
Ebenso ist meine Frau Motorradfahrerin, so dass wir gelegentlich als ganze Familie auf Tour gehen können. Unsere Motorräder, Honda CBF 600 und Honda Pan European (ST1100), sind bei diesen Fahrten immer mindestens mit einem Topcase ausgestattet. Das gibt zusätzliche Sicherheit, dass die Kinder bei schnellem Beschleunigen nicht nach hinten runterfallen. Beide Kinder haben unterschiedliche Stile als Sozius, auf die man sich einstellen muss.
Während der Kleinere der Beiden sich völlig neutral verhält, ist der ältere etwas aktiver und muss ab und zu eingebremst werden.

Auch wenn man vielleicht nicht der Freund von Bikertreffs ist, sollte man mit seinen Kindern mal einen Abstecher dahin machen. Das ist dann nämlich einfach "voll krass" und den Kleinen schwellt die Brust zwischen all den "harten Jungs".

Wenn dann im Sommer die Temperaturen 30 Grad erreichen und uns die Sucht aufs Motorrad treibt, haben die Kinder keinen Bock mehr zum fahren. Akzeptieren Sie es, sonst wird es zur Tortur.

Gruß
Thomas

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